Zur Karriere von Peter Thorwartl

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
In meiner Grundschulzeit an einer evangelischen Privatschule hatte ich Probleme, wurde einmal zurückgestuft, entdeckte jedoch mein Interesse für Technik, weswegen ich daraufhin eine HTL besuchte. Mein Eigeninteresse führte plötzlich zu schulischem Erfolg. Aus der Notwendigkeit, während den Ferien Praktika absolvieren zu müssen, ergab sich durch Glück eine Tätigkeit an der Technischen Universität Wien. Daraus wurde ein Job für mich, den ich fünf Jahre abends neben der Schule ausführte. Den Wunsch, Wirtschaft zu studieren, verwarf ich zugunsten eines technischen Studiums, das mir einen Einstiegsvorteil verschaffte. Noch während des Studiums gründete ich mit einem Kommilitonen eine Firma, die Speichererweiterungen für Taschenrechner entwickelte. Ich konnte das Studium 1996 abschließen, leistete meinen Zivildienst ab und wollte daraufhin als Lehrer an die HTL zurückkehren, wozu mir jedoch die nötigen fünf Jahre Berufserfahrung fehlten. Deswegen machte ich mich mit dieser Firma, selbständig, die über zwei Standbeine verfügt. Einerseits fungieren wir als Schulungszentrum für eine amerikanische Firma und für mehrere Firmen aus dem Osten, andererseits entwickeln wir Software, bauen Minensuchgeräte und ferngesteuerte Hubschrauber. Diese sehr verschiedenen Tätigkeiten lassen sich gut kombinieren und sorgen für Umwegrentabilität. Der reine Schulungsbetrieb würde die praktische Tätigkeit unserer Mitarbeiter vernachlässigen. Wir engagieren uns daher in allen Bereichen, in denen unsere Fähigkeiten, Soft- und Hardware zu entwickeln und unser Wissen weiterzugeben, benötigt wird.

Zum Erfolg von Peter Thorwartl

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Wenn man Zeit hat, das zu tun, was man möchte, ist man erfolgreich. Man darf sich dabei nicht zu sehr von scheinbaren Grenzen vereinnahmen lassen. Es gibt nichts schöneres, als etwas aus eigener Kraft zu schaffen und möglichst viel frei verfügbare Zeit zu haben.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich hatte das Glück, zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen zu sein und verfolgte jedes Ziel, das ich mir gesteckt hatte, mit Hartnäckigkeit und Vehemenz.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ich hatte einige Freunde, mit denen ständig angeregte Diskussionen über technische Probleme geführt wurden. Das hat meine Eigenständigkeit geweckt und war überdies dem Lernen sehr zuträglich.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Ein großes Problem ist sicherlich, daß der Markt in Österreich ziemlich klein ist. Das bessert sich derzeit durch die Öffnung des Ostens.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ohne unsere enge Teamarbeit könnten wir einen so kleinen Betrieb wie den unseren nicht so gut am Laufen halten. Mein Erfolg ist die Summe eines jeden Teilerfolgs.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wir sind ein kleiner Betrieb mit vier Mitarbeitern und pflegen einen familiären Umgang miteinander. Wir gehen oft zusammen aus und unternehmen etwas. Unserem Arbeitsklima liegt also eher ein freundschaftlicher Umgang zu Grunde. Das schlägt sich natürlich in der Eigenverantwortlichkeit jedes Mitarbeiters nieder.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Als sehr kleine Firma können wir äußerst flexibel auf Kundenwünsche eingehen und bieten ein breites Angebotsspektrum. Jeder Mitarbeiter weiß von der Arbeit des anderen und wir agieren als starkes Team.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Es gibt dabei viele Überschneidungen in meinem Umfeld. Ich trenne beides nicht allzu stark, sondern bemühe mich, möglichst viel Zeit für mein Privatleben zu haben, um dadurch wieder die nötige Kreativität für meine Arbeit zu tanken.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Man sollte sich nicht zu sehr von den Medien beeinflussen lassen, sondern das tun, was man für richtig hält. Hartnäckigkeit und Ausdauer können auf dem Weg zum Erfolg sicher nicht schaden.