Zur Karriere von Wolfgang Rath

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach der Pflichtschule besuchte ich eine Elektromechanikerlehre bei der Firma Siemens Schuckertwerke GmbH, wo ich 1962 die Facharbeiterprüfung ablegte und danach noch weitere Stationen im Unternehmendurchlief. 1965 absolvierte ich die Werkmeisterprüfung imTGM. Nach dem Präsenzdienst besuchte ich die HTL für Elektrotechnik in der Schellinggasse.. Zu dieser Zeit hatte ich bereits Familie und es war für mich nicht ganz einfach auch noch das Studium neben dem Beruf zeitlich unterzubringen. Meine Frau hat mich in dieser Zeit sehr unterstützt und so konnte ich mich dem Studium voll widmen. Noch während der HTL-Ausbildung wechselte ich 1969 zur Firma BBC in der Pernersdorfergasse. 1972 legte ich die Reifeprüfung ab und wechselte bei BBC in den Industriebereich. Neben mehreren Alternativen die mir angeboten wurden, habe ich mich für Seilbahntechnik entschieden, wo ich als Projektleiter bis 1988 tätig war. Die schwerfälligen Strukturen eines Großunternehmens haben mich veranlasst eine Veränderung in meinem Berufsleben herbeizuführen. Am 21.1.1988 gründete ich mit einem deutschen und einem schweizer Industriellen die Firma STG-Leilbahntechnik, der Spitezenkräfte der BBC-Seilbahntechnik angehörten. Der Start war nicht einfach, da wir nicht die Unterstützung der Seilbahnbranche hatten die wir uns erwarteten und der Mitbewerb unseren Marktauftritt mit allen Mitteln erschwerte. Diese ersten Schwierigkeiten hatten wir rasch gemeistert und wir konnten immer mehr Kunden durch eine in jeder Beziehung einwandfreie Gesamtleistung überzeugen. Neben der Bearbeitung des österreichischen Marktes haben wir begonnen das hohe Potenzial in Ost- und Südosteuropa zu erschließen. Aber auch in Nahost und im asiatischen Raum konnten wir unsere Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen. Um den immer högeren Ansprüchen gerecht zu werden mußte der Personalstand von anfangs 4 systematische auf 15 Mitarbeiter angehoben werden. Heute sind wir ein anerkanntes Unternehmen der Branche und sehr erfolgreich. Unser erklärtes Ziel war und ist immer hohe Kundenzufriedenheit und Unternehmenswachstum bei laufender Optimierung unserer Dienstleistungen und Produkte.

Zum Erfolg von Wolfgang Rath

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg haben bedeutet erfolgreich leben. Wenn ich im Frieden mit mir selbst, mit meiner Familie, mit meinen Freunden, mit meinen Mitarbeitern und Geschäftspartnern leben kann, und auch noch einer Beschäftigung nachgehen kann die mich erfüllt, dann würde ich mich als erfolgreich bezeichnen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Mit dem Schritt in die Selbstständigkeit war mein erklärtes Ziel Mitarbeiterzufriedenheit. Ich wollte immer engagierte und motivierte Mitarbeiter, die sich mit den Unternehmenszielen identifizieren und an der Arbeit und am gemeinsamen Erfolg Freude haben. Eine Bestätigung für diesen Weg sehe ich in der geringen Fluktuation bei meinen Mitarbeitern. Das ich seit 1965 verheiratet bin und unsere drei erwachsenen Kinder erfolgreich ihren Weg gehen, runden das Bild eines erfolgreichen Lebens ab.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Zum Ersten muß man sich Klarheit darüber verschaffen, zu welcher Aufgabe man sich hingezogen fühlt und diese dann mit Freude üernehmen und erfüllen. Zum Zweiten ist die Spezialisierung auf ein bestimmtes Gebiet und dem Bemühen darin besser zu sein als andere. Zum Dritten ist ein Erfolg nur gemeinsam im Team möglich.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Positiv Denken fürht unweigerlich zum Ziel. Mit dieser Einstellung aber gleizeitig fester Zuversicht muß an die Herausforderungen des Alltags herangegangen werden. Es gibt keine Probleme, sondern nur Herausforderungen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Bei der Mitarbeiterbefragung wird immer wieder Anerkennung reklamiert. Das ist der Zeitpunkt wo auch ich mich damit auseinander setzen muß. Anerkennung ist zweifelsohne ein wichtiger Bestandteil für Zurfriedenheit. Wenn von einem Kunden Anerkennung für erbrachte Leistung kommt, dann macht das stolz, motiviert auch für die Zukunft. Ich erfahre Anerkennung dann, wenn die Unternehmensziele von den Mitarbeitern mitgetragen werden und alle an einem Strang ziehen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Früher war ich als sportlicher Trainer tätig wo es galt durch Motivation Höchstleistungen zu erzielen. Heute versuche ich einen offenen und direkten Führungsstil zu praktizieren um selbstständiges und eigenverantwortliches Arbeiten meiner Mitarbeiter zu ermöglichen. Bei Entscheidungen werden die Mitarbeiter eingebunden und es soll durch eine offene und ehrliche Kommunikation die Voraussetzung geschaffen werden, für eine erfolgreiche Zusammenarbeit und gute Unternehmenskultur.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir sind ein auf Projektierung und Herstellung von Antriebsausrüstungen für seilgebundene Transportsysteme und Beschneidungsanlagen spezialisiertes Unternehmen der Elektrobranche. Wir konzentrieren uns in erster Linie auf den zentraleuropäischen Markt und sind um übrigen an internationalen Geschäften zusammen mit Anlagenbauern interessiert. Als Tochterunternehmen der Frey AG Stans in der Scheweiz messen wir dem technischen Background und dem Synergieeffekt entsprechende Bedeutung bei. Durch unsere langjährige Erfahrung in der Antriebstechnik und bei komplexen Steuerungssystemen sind wir heute technisch führend und bei den Seilbahnherstellern ein anerkannter Partner. Wir optimieren unsere Produkte und Dienstleistungen ständig und halten sie so stets auf den neuesten Stand der Technik. Unsere Leistungen erfüllen stets hohe Qualitäts- und Sicherheitsansprüche. Dieses von uns praktizierte Managementsystem basiert auf der Norm ISO 9001:2000 und orientiert sich am europäischen TQM-Modell. Wir sind uns der Verantwortung gegenüber der Öffentlichkeit bewußt und beziehen die Umwelt bei all uneren Handlungen in die Überlegungen ein.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Unsere wichtigsten Wertvorstellungen sind: Freiheit in der Arbeit, gegenseitige Achtung und Wertschätzung der erbrachten leistung, offenhaeit und Ehrlichkeit in der Kommunikation. Mit einem Wort Vertrauen.
Ihr Lebensmotto?
Jeder Tag ist der 1. Tag vom Rest meines Lebens. Die Zeit sinnvoll nützen, da diese mit zunehmenden Alter immer rascher vergeht. Jeden Tag neu durchstarten und Dinge die stören heute ändern.