Zur Karriere von Claus Bernhard

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach der Hauptschule besuchte ich ein Jahr lang die Handelsschule und absolvierte anschließend von 1981 bis 1984 eine Lehrausbildung zum Industriekaufmann in der Vöest- Alpine. Ich konnte dort in insgesamt sechs verschiedenen Abteilungen sehr viel Erfahrung sammeln. Nach dem Bundesheer war ich in der Vöest- Alpine als Sachbearbeiter in der Bauabrechnung tätig. Leider wurde diese Sparte aber 1988 als Folge der Vöest- Krise geschlossen. Mein damaliger Abteilungsleiter war ein Schulkollege des Geschäftsführers der ITEM 2000 und stellte Kontakt zu diesem her. Nach einem mit ausgezeichnetem Ergebnis bestandenen Aufnahmetest wurde ich im März 1988 sofort bei ITEM 2000 eingestellt und lernte auch dort verschiedene Abteilungen von Grund auf kennen. Ich landete schließlich mit entsprechendem Produktwissen, meinen Kenntnissen im Ein- und Verkauf sowie Praxis in der Kundenbetreuung im Büro. Als 1991 aufgrund des kontinuierlichen Firmenwachstums der Einkauf neu organisiert werden mußte, vertraute man mir diesen Bereich an. 1994 wurde ich zum Prokuristen ernannt, was für mich eine große Anerkennung meiner Leistung bedeutete. Mittlerweile sind in der damals neu gegründeten Abteilung in Linz acht und in der deutschen Filiale fünf Mitarbeiter beschäftigt. 1999 hatte ich die Idee für ein neues Produktkonzept der Marke Tigerline, die durch eine eigens gegründete Firma vertrieben wird. In dieser Tochterfirma war ich von Beginn an nicht nur Steuermann, sondern habe auch ein eigenes Marketing aufgebaut. 2001 wurde ich zum stellvertretenden Geschäftsführer bestellt und leite seither den gesamten operativen Geschäftsbereich.

Zum Erfolg von Claus Bernhard

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich bedeutet Erfolg, gesteckte Ziele zu erreichen. Ich habe seit meinem 15. Lebensjahr immer in Fünf-Jahres-Intervallen Ziele verfolgt. Diese waren wiederum stets in kleinere Zwischenziele untergliedert.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich durchaus als erfolgreich, jedoch in erster Linie als einen fleißigen Arbeiter.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Wesentlich waren meine selbst gesteckten Ziele und meine persönlichen Visionen. Es war viel Fleiß notwendig, ich hatte aber auch das Glück, oft zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen zu sein. Letztendlich war in dieser Firma auch das familiäre Betriebsklima ein wesentlicher Faktor beim Umsetzten meiner Ideen und beruflichen Ziele.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ab 1994, als ich zum Prokuristen befördert wurde. Dies war eine große Bestätigung meiner Leistungen.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Als unser Bereich in der Vöest-Alpine geschlossen wurde, hätte ich in einen anderen Bereich wechseln können. Ich entschied mich jedoch für den Sprung ins kalte Wasser und versuchte etwas Neues. Wichtig war auch der Zeitpunkt, als ich meine Entscheidungen eigenverantwortlich treffen konnte, weil mein Chef mir zusehends freie Hand ließ.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Meine Eltern lehrten mich in jungen Jahren, ein fleißiger Mensch zu sein. Mein Ausbilder in der Vöest lehrte mich, Regeln einzuhalten. Und zuletzt ermöglichte mir mein Geschäftsführer und Chef, Herr Gerald Dobusch, meine jetzige berufliche Entwicklung.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Eine große Anerkennung war mein Einsatz als Betriebsberater in ausländischen Konzern-Tochtergesellschaften. Die ITEM 2000 ist unter unserem Einfluß die weltweit erfolgreichste Tochter der Despec mit Sitz in den Niederlanden.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Sie erledigen 90 Prozent der Arbeit, ohne sie könnte das Unternehmen in der Art nicht existieren.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich wähle nicht nach dem Zeugnis aus, sondern danach, wie gut die Leute ins Team passen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wir haben ein sehr familiäres Betriebsklima, man kann bei uns aber auch sehr gutes Geld verdienen. Wir investieren sehr viel in Weiterbildung der Mitarbeiter. Unsere Gemeinschaftlichkeit reicht bis in den privaten Bereich hinein in Form von gemeinsamen Unternehmungen. Wir haben alle Freude an unserer Arbeit.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unsere Stärken sind die Mitarbeiter und die Organisation. Man kann nach außen nicht als Einheit auftreten, wenn diese intern nicht gelebt wird. Auch unsere Lagerlogistik ist vorbildlich. Fehler in der Paketversendung passieren weltweit nur äußerst vereinzelt.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Heutzutage ist es sicherlich schwieriger als früher. Aber mit Fleiß läßt sich immer etwas erreichen. Auch Sprachkenntnisse und geographische Flexibilität sind heute enorm wichtig.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Privat denke ich an die Gründung einer Familie, die ich bis jetzt aufgrund meines beruflichen Engagements nicht verwirklichen konnte. Beruflich möchte ich bis Ende 2003 die Organisation so aufbauen, daß der Großteil von allein läuft.
Ihr Lebensmotto?
Ein Leben ohne Ziele ist wie ein Auto ohne Reifen! - man kommt nicht weit!