Zur Karriere von Peter R. Ringhofer

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach dem Abschluß meiner Ausbildung, die ich mit dem Ingenieurstitel beendete, begann ich 1981 mit meiner Berufslaufbahn bei der Firma Salzer & Ueberreuter im Bereich des Technischen Verkaufs und der anwendungstechnischen Beratung zur EPS Verpackung in Österreich. 1982 wechselte ich zu Senoplast in Wien und war dort als Verkaufsingenieur für PS-Folien für Lebensmittelverpackungen sowie im Bereich des technischen Kunststoffhalbzeugs tätig. Das umfaßte auch den Import, die Kalkulation von Handelswaren sowie die anwendungstechnische Kundenberatung. Von 1985 bis 1991 arbeitete ich bei BP Chemicals SA, zunächst im dritten Wiener Gemeindebezirk im Verkauf von Kunststoffen aus Polyethylen, Polyprophylen und Polystrol und war Gebietsverantwortlicher für Österreich und Osteuropa, danach wurde mir eine Stelle in Genf angeboten, welche ich 1987 in der Abteilung der Polyfines antrat. Ich war dabei in der Europäischen Key Account Betreuung, Produktentwicklung und dem Marketing für den Gesamtbereich Polyethylenfolien sowie der Konzipierung und Organisation von Entwicklungsprojekten tätig. 1991 erhielt ich ein interessantes Angebot von der Teich AG als Marketing Manager. 1993 wechselte ich zur Continental AG, wo ich zunächst als Exportleiter für die Marke Semperit arbeitete und nach sechs Monaten aufgrund interner Umstrukturierungen Leiter des Franchise-Systems wurde. Schließlich war ich Geschäftsführer in einer sogenannten Doppelfunktion. Da ich mich persönlich weiterentwickeln wollte, es aber keine entsprechenden Positionen zu vergeben gab, beschloß ich, die Branche zu wechseln, und begann 1999 bei Goessler Kuverts GmbH als Geschäftsführer in den Bereichen Produktion, Vertrieb, Marketing und Logistik von bedruckten und unbedruckten Kuverts für maschinelle und händische Kuvertierung. Das war für mich tatsächlich eine völlig andere Welt, und obwohl im Gegensatz zu den früheren Firmen eine eigene Produktion existierte, wurde dieser Job bald uninteressant für mich, da ich wieder in die Reifenbranche mit Dienstleistung wollte, und so stieg ich 2001 bei Viborg GmbH als Geschäftsführer ein. Dieses Unternehmen, in dem ich bis heute beschäftigt bin, verfügt über 22 Filialen.

Zum Erfolg von Peter R. Ringhofer

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, daß ich Ziele, die ich mir - egal, in welchem Lebensbereich - vorgenommen habe, so umsetzen kann, daß ich beim Betrachten des Ergebnisses sagen kann, daß es genau meinen ursprünglichen Vorstellungen entspricht.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin einigermaßen zufrieden. Hätte ich irgendwann irgendetwas anders gemacht, wäre alles anders geworden – aber das gilt ja überall.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Wichtig waren der Mut zu Entscheidungen, eine gewisse Sturheit, bei einer Sache zu bleiben, auch wenn sie nicht so verläuft, wie geplant, die Fähigkeit, sich nicht abschrecken zu lassen, auch wenn man einige Male gegen die Wand läuft, sowie eine Portion Ehrgeiz.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Wenn ich glaube, daß eine Entscheidung wichtig ist, dann wird sie von mir auch schnell getroffen. Ich bin ein logisch denkender Mensch und versuche alles zu analysieren, Probleme zu erkennen und Lösungen zu vereinfachen.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Wesentlich war mit Sicherheit meine Entscheidung, nach Genf zu wechseln. Es war eine schnelle Entscheidung, für die nicht einmal 30 Minuten notwendig waren.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Im Sinne eines Mentors oder Vorbildes nicht. Es gab aber natürlich immer wieder in jeder Position Menschen, denen ich begegnete und von denen es etwas zu lernen gab. Ich versuchte immer zuzuhören, nachzufragen und vom Wissen anderer zu profitieren.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ohne Mitarbeiter ist Erfolg nicht möglich. Man kann zwar jede Menge strategische Entscheidungen treffen, aber wenn die Mitarbeiter nichts - oder zu wenig - dazu beitragen, funktioniert die Sache nicht mehr.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Mitarbeiter sollten innovativ und ehrlich sein sowie eine wirkliche Loyalität gegenüber den Unternehmen besitzen. Gleichgültige Mitarbeiter sind das Schlimmste, das einer Firma passieren kann. Ich bevorzuge die Arbeit mit selbständig denkenden Menschen, die nicht nur als Befehlsempfänger funktionieren.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Vor allem unsere Internationalität mit einer kompletten europäischen Reifenindustrie und die dadurch verbundenen Möglichkeiten, mit europäischen Großkunden zu arbeiten.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Man muß sich manchmal eine gewisse Auszeit nehmen. Ich bemühe mich, meine Zeit im Sinne meiner Entspannung zu organisieren. Das gelingt mir zwar nicht immer, aber ich vermeide dadurch, daß es irgendwann zu einem Leistungsabsturz kommt. Man muß mit seinen Kräften haushalten und mit Streß umgehen lernen. Es nützt nichts, lange in der Firma zu bleiben, wenn dabei nichts herauskommt.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich bekam selbst früher viele Ratschläge und war immer sehr froh, diese nicht befolgt zu haben, daher sollte man beim Erteilen etwas vorsichtig sein. Im Prinzip muß jeder seinen eigenen Weg finden. Wichtig ist es, Augen und Ohren offen zu halten, den Weg erkennt man dann meist von selbst!