Zur Karriere von Susanne Maria Kappl

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich besuchte die Volks- und Hauptschule in Allhartsberg und anschließend ab 1984 die HBLA in Amstetten. Nach der Matura war ich als Reisesachbearbeiterin bei der Firma Umdasch-DOKA in Amstetten tätig und organisierte die weltweiten Dienstreisen für Geschäftsleitung und Monteure. Anschließend arbeitete ich ab 1985 als kaufmännische Angestellte bei der Firma HADI-Maschinenbau ebenfalls in Amstetten. Sieben Jahre lang war ich in der Folge als Chefsekretärin bei der Firma HADI tätig, während dieser Zeit absolvierte ich am WIFI St. Pölten Ausbildungen zur geprüften Wirtschaftssekretärin, die Lehrlingsausbilderprüfung und Französisch im Beruf. In dieser Zeit hatte ich die Möglichkeit, sehr verantwortungsvolle Arbeit zu leisten, da mein Chef viel Zeit im Ausland verbrachte. Daneben absolvierte ich die Ausbildung zum Heilbademeister und Heilmasseur am AKH Linz und übte diese Tätigkeit dann zwei Jahre lang in einer Arztpraxis in Amstetten aus. Mein beruflicher Eifer wurde 1992 durch meine Karenzzeit unterbrochen, in dieser Zeit entstand der Wunsch nach einem familienfreundlicheren Beruf. 1993 begann ich an der Pädak in Linz zu studieren und war mir bereits nach einer Woche sicher, daß Lehrerin mein Traumberuf ist. Ebenfalls absolvierte ich ein Trainerentwicklungsprogramm, das zur Abhaltung von Kursen in der Erwachsenenbildung befähigt. Nachdem ich 1996 die Pädak mit der Lehramtsprüfung abschloß und ein baldiger Berufseinstieg nicht in Aussicht war, widmete ich mich wieder der Familienplanung und brachte 1997 meine zweite Tochter zur Welt. 1998 erhielt ich an der Volksschule Amstetten eine volle Lehrverpflichtung und nach eineinhalb Jahren eine eigene Klasse. Während meiner Zeit als Lehrerin begann ich eine Montessori-Ausbildung und besuchte zahlreiche Fortbildungen. 2003 suchte ich als Vertragslehrerin um die Leiterstelle in meinem Heimatort Allhartsberg an und fungiere nun seit Beginn des Schuljahres 2003/2004 als Direktorin der Volksschule Allhartsberg.

Zum Erfolg von Susanne Maria Kappl

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
In meiner jetzigen Funktion bedeutet für mich Erfolg, daß meine Vorhaben und Ideen bei Kolleginnen, Eltern und Schülern Akzeptanz und Anerkennung finden. Andere zu motivieren und gemeinsam Vorhaben zu verwirklichen ist für mich der größte Erfolg.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja. Ich habe schon viele Ziele umgesetzt und auch meßbare Erfolge bei Projektbewerben erreicht. Oft habe ich das Gefühl, was ich in die Hand nehme und ehrlich will, gelingt mir auch.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich habe mich immer von einer bestimmten Intuition leiten lassen, ich agiere oft aus dem Bauch heraus. Wenn ich merke, daß ich auf dem richtigen Weg bin, entwickle ich Ehrgeiz und Kreativität und mache die Arbeit mit Freude. Wenn man etwas mit Begeisterung macht, dann wird der nötige Zeitaufwand nebensächlich.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Es gibt schon Situationen, in denen ich mich im Moment überfordert fühle. Dann versuche ich zuerst die Emotionen loszuwerden. Danach suche ich das Gespräch mit Bezugspersonen, dabei entsteht Klarheit, und es finden sich auch Lösungen.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Imitation ist etwas Unpersönliches. Man muß zwar nicht alles neu erfinden, aber die persönliche Note darf nicht fehlen.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Mein Vater prägte mich sehr. Ich kenne ihn nur als permanent arbeitenden Mensch. Er hat immer gern gearbeitet, die Freizeit, die ihm geblieben ist, hat er aber optimal genutzt. Viel zu leisten, ohne dabei mürrisch zu sein - das habe ich immer bewundert.Welches Problem scheint Ihnen in Ihre Branche als ungelöst? Das negative Image der Lehrer. Die Lehrer leisten viel und erbringen einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft. Durch gesellschaftliche Veränderungen werden die Anforderungen an meinen Berufsstand immer größer und wir bekommen mehr Verantwortung übertragen. Ich glaube nicht, daß sich die Lehrerkritiker darüber bewußt sind. Unser Vorteil - die freie Zeiteinteilung bei unseren Vor- und Nachbereitungsarbeiten - bedeutet bei weitem nicht, außerhalb der Unterrichtszeit nichts mehr tun zu müssen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Eine sehr wesentliche Rolle, den Erfolg haben wir alle miteinander.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich glaube, ich bin von manchen Dingen so fasziniert und überzeugt, daß ich damit ansteckend wirke. Für mich ist es nicht selbstverständlich, was die Mitarbeiter leisten. Erfolg haben wir gemeinsam. Mit Anerkennung und kleinen Aufmerksamkeiten versuche ich dies mitzuteilen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Die Stärken unserer Schule sehe ich darin, daß wir miteinander daran arbeiten, daß sich alle Beteiligten - Lehrer, Kinder und Eltern - wohlfühlen und die bestmögliche Persönlichkeitsentwicklung stattfinden kann.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Es gelingt mir sehr gut, den beruflichen Erfolg und die Familie zu verbinden. Meine Kinder mögen meinen Beruf und sind bei vielen Aktivitäten oder Vorbereitungsarbeiten dabei. Die Unterstützung meiner Mutter bei der Kinderbetreuung und im Haushalt ist natürlich eine große Hilfe. Arbeitsplatz und Wohnort sind in unmittelbarer Nähr, daher lassen sich diese Bereiche sehr gut vereinbaren.

Wieviel Zeit verwenden Sie für Fortbildung?

Ich bin sehr fortbildungswillig und versuche möglichst viel Zeit dafür aufzuwenden.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Wichtig ist, zu realisieren, was das Richtige für einen ist und in der Folge den Dingen mit Flexibilität und mehr Ausdauer zu begegnen. Wichtig ist auch die Bereitschaft, immer weiterzulernen und positiv an die Dinge heranzugehen. Die Motivation sollte nicht nur das Geld sein.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte meine jetzige Aufgabe weiterhin gut erfüllen und etwas bewirken. Weiterhin will ich offen sein für nötige Veränderungen.
Ihr Lebensmotto?
Beginne alle Ziele mit Freude und bewahre genügend Ausdauer, um sie zu Ende zu führen.