Zum Erfolg von Michael Wagner
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Unter Erfolg verstehe ich, meine Ziele zu verfolgen. Abhängig davon, welche Widerstände zu überwinden sind, bleibt der Weg entscheidend. Große Ziele setze ich sehr hoch an, erfolgreich fühle ich mich bereits im Erreichen der Etappenziele, je größer die Hindernisse dabei waren, desto stärker empfinde ich den Erfolg.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Meine hoch gesteckten sportlichen Ziele konnte ich nie ganz erreichen, ich befinde mich aber auf dem richtigen Weg und möchte mich nie auf dem erreichten Erfolg ausruhen.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich gehe meinen Weg mit größtmöglicher Konzentration auf das Ziel, dabei achte ich darauf, nicht viel nach links oder rechts zu schauen. Es ist auch wichtig, die Wertigkeit richtig einzuschätzen von dem, was ich erreichen will.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Es kommen immer negative Erlebnisse und Frustrationen vor, nachdem man aber gerade aus Rückschlägen besonders viel lernen kann, nehme ich überall etwas Positives mit. Ich versuche, Probleme möglichst bewußt wahrzunehmen, und - wenn die erste Emotion sich schließlich gelegt hat - die Gegebenheiten objektiv zu analysieren um herauszufinden, was ich besser machen kann.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Im Prinzip empfand ich mich immer schon als erfolgreich, meiner Ansicht nach handelt es sich dabei auch um eine Einstellungssache. Einerseits wurde mir dieses Denken bereits in meiner Kindheit vermittelt, andererseits bin ich naturgemäß der Typ dazu.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Meine Eltern prägten mich in ihrer Erziehung zu erfolgreichem Denken, in der Unterstützung ergänzten sie sich. Während meine Mutter mir emotionell mit Streicheleinheiten den Rücken stärkte, verhielt sich mein Vater kritisch und motivierend, wodurch er mich am Boden hielt. So gesehen wirkte er als Zugpferd meiner Karriere, indem er mir vermittelte, daß man sich auf einmal verdienten Lorbeeren nicht ausruhen darf.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Die größte Anerkennung liegt im Neid der Menschen, gerade im Vereinssport. Je besser und gefährlicher ein Spieler ist, desto lauter beschimpfen ihn die Fans der gegnerischen Mannschaft - oft liegt gerade in den verbalen Attacken die beste Bestätigung des Erfolges. Dazu fällt mir ein Spruch ein: Mitleid wird dir geschenkt, Neid mußt du dir erarbeiten.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
In unserem Mannschaftssport finden sich elf Individualisten in einem Team, darum spielt die Harmonie der Spieler untereinander eine entscheidende Rolle. Allerdings muß jeder einzelne Höchstleistung erbringen und kann daher aus sportlichen, wirtschaftlichen und privaten Motiven schwer seine Einzelinteressen zurückstecken. Es ist von großer Bedeutung, auf diesen Umstand bereits in der Planung - bei der Einkaufspolitik - zu achten, vor allem was menschliche Übereinstimmung betrifft.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Die zwei wesentlichen Stärken unseres Clubs liegen in der langen Tradition des Vereines und in der darin begründeten Unterstützung durch große Sponsoren wie Magna, die sich sehr positiv auf das Budget auswirkt.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich habe eine sehr verständnisvolle Familie, was auch nötig ist, da mein Beruf sehr zeitaufwendig und abhängig von Vorgaben des Vereins ist, daher kann man ihn nicht unbedingt als familienfreundlich bezeichnen. Er bietet aber viele positive Seiten, zu beachten ist die kurze aktive Zeitspanne von 18 bis 35, wo man in anderen Beruf erst richtig anfängt. Mein Sohn interessiert sich übrigens nicht aktiv für Fußball, ich möchte ihn nicht zu irgend etwas drängen. Er entwickelt sich in eine andere Richtung, vielleicht interessiert ihn später wie meinen Bruder der Bereich Softwareentwicklung.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Neben meinem Beruf absolviere ich ein MBA-Studium, um mir ein zweites Standbein zu schaffen.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Bei einem talentierten Nachwuchsfußballer sollte bis 12 Jahre alleine der Spaß ausschlaggebend sein, wenn dann allerdings die Entscheidung zum Beruf erfolgt, sind Disziplin, Leistungsfähigkeit und Bereitschaft auf Verzicht gefordert. Dabei soll man sich nicht einreden lassen, man versäume etwas, oder den Fußballsport nur als Hobby ausüben. Wichtig ist es auch, sich nicht von Rückschlägen aus der Bahn werfen zu lassen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte mit der Austria auf Europaniveau eine Rolle spielen, als Club ins Finale kommen. Ein wichtiges Ziel ist auch die Europameisterschaft in Österreich. Nach der aktiven Zeit im Spitzensport möchte ich finanziell abgesichert sein und mich Management- oder Marketingaufgaben im Bereich Fußball oder Sport allgemein widmen.
Ihr Lebensmotto?
Wenn man aufhört, besser zu werden, hört man auf, gut zu sein.