Zur Karriere von Robert Pussecker

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach der Volksschule besuchte ich für drei Jahre das Realgymnasium und danach noch die Hauptschule. Seit meinem sechsten Lebensjahr erhalte ich bereits Musikunterricht. Schon in sehr jungen Jahren begann ich zu komponieren. Nach dem Abgang von der Hauptschule erlernte ich den Beruf des Einzelhandelskaufmanns. Schon in dieser Zeit spielte ich in einer volkstümlichen Gruppierung Musik. Während meines Präsenzdienstes beim österreichischen Bundesheer spielte ich in der Gardemusik, anschließend begann ich am Konservatorium der Stadt Wien ein Saxophon-Studium. Nach Abschluß dieses Studiums komponierte ich für die AMV-Big Band, und wurde Kapellmeister der Blasmusik. Die Konzerte zu dieser Zeit waren sehr erfolgreich und ein Meilenstein in meiner persönlichen Entwicklung. 1979 übernahm ich das große Orchester der Stadtkapelle Amstetten, gleichzeitig zu diesen Ereignissen unterrichtete ich an der Musikschule Amstetten, und arbeitete für den Amstettner Musikverein. Eine große Unterstützung zu dieser Zeit waren meine Eltern. 1990 kam es mit den „Alpine Aspects“ und Wolfgang Puschnig zu meinem internationalen musikalischen Durchbruch. Ab diesem Zeitpunkt war ich mit dieser Formation in ganz Europa unterwegs. Seit 1997 leite ich nun die Musikschule Amstetten.

Zum Erfolg von Robert Pussecker

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist für mich gleichzeitig angenehm, aber auch belastend. Ich bin nicht karrieregeil, sondern lieber im Hintergrund.Wie lautet
Ihr Erfolgsrezept?
Ich sehe die Musik als Gesamtwerk, und lege mich nicht auf einen bestimmten Stil, oder eine bestimmte Sparte fest. Ich nehme mir besonders bei meinen Kompositionen jede nur erdenkliche Freiheit. Meine Leidenschaften sind Komponieren, Arrangieren und Bearbeiten von Musikstücken.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Außer meiner Freude und dem Spaß an der Musik gibt es nichts, das meinem Erfolg förderlich gewesen sein könnte. Im AMV hatte ich glücklicherweise die Möglichkeit, alles das zu probieren, was mir ein Bedürfnis war.Strebten Sie Ihre jetzige Tätigkeit bereits in früheren Jahren an? Ich strebte nie die Leitung einer Musikschule an, dies ergab sich im Lauf der Zeit.Gibt es jemanden der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Die Wahl für die Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann war reiner Zufall.Welche Rolle spielt die Familie bei Ihrem Erfolg? Nachdem meine Frau selbst Musikerin ist, hat sie das notwendige Verständnis für meine Aufgaben und deren Bewältigung.Wie und wann entdeckten Sie Ihr Talent? Im Alter von sechs Jahren begann ich Blockflöte zu spielen. Eine familiäre Unterstützung bekam ich von meinem harmonikaspielenden Großvater. Nachdem mir mein Vater verbot, Fußball zu spielen, konzentrierte ich mich auf die Musik.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Es gab keine große herausragende Entscheidung. Alle, die von mir gefällten Entscheidungen, waren im wesentlichen richtig, und meiner Entwicklung förderlich.Entscheiden Sie vorwiegend allein, oder mit Ratgebern? Ich bevorzuge es, große Entscheidungen mit einem Team zu treffen. Bei der Leitung der Musikschule habe ich persönlich mehr die Aufgabe, Vorschläge zu machen. Die Entscheidungen werden andernorts getroffen.

Wieviel Zeit verwenden Sie für Fortbildung?

Ich besuche regelmäßig die angebotenen Seminare für die Leitung und das Management von Schulen.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Wir beschäftigen an unserer Musikschule 33 Musiklehrer. Davon sind nicht alle voll beschäftigt. Die wichtigste Eigenschaft ist die intensive Auseinandersetzung mit der Musik im allgemeinen. Mir ist auch wichtig, daß sich die Kollegen selbst einbringen, ihren Job gern tun und auch selbst in einer Kapelle tätig sind. Das pädagogische Geschick und der richtige Umgang mit Kindern setze ich voraus.Welche Rolle spielt Anerkennung für Sie? Je öfter ich ein Lob höre, desto kritischer werde ich. Man muß bei Anerkennung immer unterscheiden, inwieweit sie ernst gemein ist oder nicht.
Wie gehen Sie mit Niederlagen um?
Mißerfolge stimmen mich traurig, aber motivieren mich für noch größere Anstrengungen.
Woraus schöpfen Sie Kraft?
Aus meinen vielen Hobbies wie der Tischlerei, oder dem Züchten von Hunden. Durch Jogging und der Bewegung mit meinem Hund halte ich mich körperlich fit.Welche Ziele haben Sie sich gesetzt? Ich möchte musikalisch noch sehr viel bewegen und hauptsächlich komponieren. Besonders werde ich mich in den nächsten zehn Jahren um die Fachliteratur der Blasmusik in Österreich kümmern.
Ihr Lebensmotto?
Ich möchte ein anständiger „Mostviertler Birnbeitler“ sein.Haben sie Vorbilder? Ja, den Jazz-Saxophonist Cannonbal Atterly und andere.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Es wäre wohl am besten sich am Anfang die notwendigen Kenntnisse im Bereich von Steuern und Abgaben anzueignen. Wenn man dann ein Instrument lernen will, braucht man noch ein entsprechendes anderes Einkommen um sich die musikalische Karriere zu finanzieren, und davon leben zu können.

Kompositionen: Kirchenmusik, Choralmusik, moderne Messen, ORF-Aufträge. Besondere Aktivitäten für die Blasmusik, Jazz und die Volksmusik im besonderen für die „Mostviertler Birnbeitler“