Zur Karriere von Oskar Winkler

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach der Matura studierte ich von 1977 bis 1981 Betriebswirtschaftslehre an der Wirtschaftsuniversität Wien. Ich erachtete damals ein Jus-Studium als sinnvolle Ergänzung, daher inskribierte ich zusätzlich Rechtswissenschaften. 1984 hatte ich auch das Jus-Studium abgeschlossen und absolvierte bis 1985 das Gerichtsjahr in Wien. Von 1985 bis 1990 war ich in der Wiener Allianz Versicherungs AG als Assistent des Vorstandsvorsitzenden mit Zuständigkeit für alle gesellschafts-, börse- und europarechtlichen Belange der Gesellschaft beschäftigt. Darüber hinaus war ich als Mitglied des Arbeitskreises Europäische Gemeinschaft des Versicherungsverbandes und als Projektleiter für die Errichtung zweier ausländischer Tochtergesellschaften tätig. Von November 1989 bis Februar 1990 war ich überdies Prokurist der Wiener Allianz. Von März 1990 bis Dezember 1991 hatte ich die Position des Generalsekretärs der Montana AG inne, war damit zuständig für Konzerngesellschaften und fungierte als Leiter der Rechtsabteilung. Von März 1992 bis Juni 1996 war ich als Rechtsanwaltsanwärter in der Kanzlei Cerha, Hempel & Spiegelfeld tätig, ehe ich im Juli 1994 die Rechtsanwaltsprüfung ablegte. Bis Juni 1997 war ich als Rechtsanwalt mit Substitutionsverhältnis zur Kanzlei Cerha, Hempel & Spiegelfeld beschäftigt, bis ich schließlich im Juli 1997 als Gesellschafter in die Kanzlei Cerha Hempel Spiegelfeld Hlawati aufgenommen wurde. Die Kanzlei gehört zu den großen Wirtschaftskanzleien Österreichs und ist international tätig. Meine Tätigkeitsschwerpunkte als Rechtsanwalt liegen im Bereich Gesellschaftsrecht, Umgründungen, Mergers & Acquisitions, Liegenschaftsrecht sowie Wirtschaftsrecht und Gesellschaftsberatung.

Zum Erfolg von Oskar Winkler

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Beruflicher Erfolg liegt für mich vor allem in der Zufriedenheit meiner Klienten. Dies ist jedoch nicht die einzige Dimension von Erfolg, ich empfinde Erfolg auch in vielen privaten Aktivitäten und meinem eigenen Lebensstil.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin mit dem bisher Erreichten durchaus zufrieden.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich zeichne mich durch eine hohe Genauigkeit aus, von der ich denke, daß sie im Rechtsanwaltsberuf wesentlich ist. Ich fördere das Vertrauensverhältnis zu meinen Klienten, indem ich sie nicht an meine Mitarbeiter abschiebe, sondern selbst als permanenter Ansprechpartner fungiere, der mit den Problemen seiner Klienten bestens vertraut ist. Dieses daraus resultierende Mehr an Verpflichtung und Belastung ist für mich selbstverständlich.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Sich zu verstellen ist sicherlich nicht zielführend.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ich hatte keine speziellen Vorbilder, konnte mir jedoch im Laufe meines beruflichen Werdeganges viele positive Eigenschaften von anderen Menschen abschauen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Die beruflich wichtigste Anerkennung ist die Zufriedenheit der Klienten und das Bestehen der Leistung bei der kritischen Prüfung durch mich selbst.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Ich denke weniger an meine Branche, was mich jedoch generell stört, ist die Tatsache, daß in unserem heutigen Wertesystem monetär weniger einträgliche Berufe automatisch als nicht so erfolgreich abgestempelt werden. Ich persönlich schätze Musiker, Künstler, etc. und bin der Meinung, daß diese teilweise leider wirklich erschreckend wenig verdienen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Gute Mitarbeiter sind am Erfolg einer Kanzlei maßgeblich beteiligt.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich kenne die juridischen Fakultäten in Österreich und kann der Studiendauer schon einige Informationen entnehmen. Einschlägige Nebentätigkeiten zeichnen Bewerber ebenfalls aus. Die Sprache ist die Visitenkarte des Anwalts, auch das äußere Erscheinungsbild ist wesentlich. Teamfähigkeit und Kommunikationsstärke sind ebenfalls wichtige Kriterien.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir bieten unseren Klienten erstklassige Qualität und kreative Lösungen in einem vernünftigen Zeitrahmen, ohne uns selbst in den Vordergrund zu drängen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Der Beruf geht natürlich vor, denn ich übernehme in meiner Tätigkeit große Verantwortung, der ich mich nicht entziehen kann, auch wenn ich dafür beispielsweise bis spät in die Nacht arbeiten muß. Der private Bereich muß sich den beruflichen Anforderungen anpassen, trotzdem ist er mir natürlich wichtig.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Permanente Weiterbildung ist in meinem Metier selbstverständlich.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Im Beruf des Anwalts sind die Genies selten. Der Weg zum Erfolg führt nur über Fleiß, Zielstrebigkeit und Konsequenz. Ein gutes Gedächtnis ist sicherlich hilfreich. Wer in Österreich Rechtsanwalt werden möchte, sollte in einer sehr guten Kanzlei Konzipient gewesen sein und auf einigen Rechtsgebieten Erfahrung gesammelt haben. Die extreme Spezialisierung einiger Kanzleien ist dabei sicher ein wenig hinderlich. Zum Beruf des Rechtsanwalts gehört umfangreiches Wissen, Eindimensionalität ist nicht zielführend.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte weiterhin meine Tätigkeit als Rechtsanwalt und als Schiedsrichter erfolgreich ausüben. Natürlich würde ich mir wünschen, nicht bis ins hohe Alter im bisherigen zeitlichen Ausmaß zu arbeiten.

Diverse Fachpublikationen.