Zur Karriere von Isolde Sauper

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach der Volksschule besuchte ich das Bundesgymnasium in Klagenfurt, wo ich 1976 maturierte. Anschließend studierte ich in Graz Rechtswissenschaften und erhielt am 22. Dezember 1981 das Doktorat der Rechtswissenschaften verliehen. 1982 folgte die Gerichtspraxis in Graz und später die Notariatspraxis in Klagenfurt, wo ich im Jahr 1985 die Notariatsprüfung ablegte, welche Voraussetzung für die spätere Ernennung zum Notar ist. Ich war als Notariatskandidat tätig bei den Notaren Dr. Perko, wo ich später auch als Substitut wirkte, Dr. Traar und Dr. Ehweiner in Klagenfurt. Seit 1. Februar 1997 führe ich gemeinsam mit meinem Kollegen Dr. Siegfried Übeleis das Notariat St. Veit/Glan und bin in Kärnten die einzige weibliche Notarin. In der Zwischenzeit absolvierte ich zusätzlich die Ausbildung zum Mediator, wobei ich mich auf Wirtschaftsmediation konzentrieren möchte.

Zum Erfolg von Isolde Sauper

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Wenn man für sich gesteckte Ziele erreicht und dies mit dem Familienleben vereinbaren kann, ist man erfolgreich.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, im Sinne meiner Definition sehe ich mich als erfolgreich, obwohl ich im Augenblick vermehrt in der Familie gebraucht werde, was mich zusätzlich fordert.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Menschenkenntnis, Kommunikationsfähigkeit, Hartnäckigkeit, Ehrgeiz und die Freude an der Arbeit.Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Dies hat sich im Laufe der Zeit allgemein wesentlich gebessert. Durch meine Erfahrung und meinen Bekanntheitsgrad werde ich als Frau akzeptiert.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Das war Dr. Perko, der mir auch menschlich und sozial vieles mit auf den Weg gab. Ich hatte großes Glück, bei ihm meine erste Notariatspraxis antreten zu können. Mein Mann hat meinen Weg unterstützt.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Der Bogen dürfte sich von einer Einstufung als Karrierefrau bis hin zu Anerkennung spannen. Im familiären Bereich werde ich nicht geschont, also sicher als belastbar eingestuft. Im Freundeskreis ist das Kumpelhafte und Freundschaftliche erhalten geblieben.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Abgesehen von der fachlichen Kompetenz sind der Umgang mit Menschen, Freundlichkeit, Flexibilität und Interesse an dieser Tätigkeit von Belang.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich bin eine menschliche, kollegiale Chefin, was nicht immer von Vorteil ist. Eine gewisse Härte und Autorität sollte ich noch lernen. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Anfangs wurden wir von der Kollegenschaft beobachtet, wie das denn mit Mann und Frau in einer Kanzlei funktionieren könnte. Ich bin meinem Kollegen Dr. Übeleis sehr dankbar, daß wir uns so gut ergänzen und erfolgreich zusammenarbeiten.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich hatte das Glück, daß meine Eltern im Nachbarhaus wohnen, sodaß sie mir enorm mit der Kinderbetreuung helfen konnten. Ich möchte es in Zukunft vermehrt schaffen, für mich persönlich etwas mehr Zeit zu haben.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Relativ viel, wobei das fallbezogene Studium von Fachliteratur und der Besuch von Seminaren - hier werden zwei bis drei Wochen pro Jahr zusammenkommen - gemeint ist.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Beruflich möchte ich die momentane Situation aufrecht erhalten, vielleicht sogar etwas mehr Arbeit delegieren können. Dafür muß ich aber noch die entsprechenden Voraussetzungen schaffen. Privat hätte ich gern mehr und regelmäßig Freizeit, zum Beispiel für Sport.
Ihr Lebensmotto?
Freude am Tun.