Zur Karriere von Robert Bittner

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach dem Abschluß von vier Jahren Volksschule und sieben Jahren Gymnasium in Wien absolvierte ich eine zweijährige Lehre zum Einzelhandelskaufmann bei der Firma Merkur. Anschließend leistete ich meinen Wehrdienst beim österreichischen Bundesheer ab. Nach der abgeschlossenen Lehre durchlief ich alle Karrierestufen bei der Firma Merkur bis zum Vertriebsverantwortlichen. Ich begann als Markleiterstellvertreter, war von 1986 bis 1990 Marktmanager in Wien und anschließend acht Jahre Regionalleiter mit Verantwortung für sieben Filialen in Niederösterreich und im Burgenland. 1999 wurde ich zum Verkaufsleiter ernannt, und seit 2002 bin ich Prokurist.

Zum Erfolg von Robert Bittner

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich persönlich, mit meinen Mitarbeitern Ziele zu vereinbaren, diese umzusetzen und auf dem Weg zur Erreichung dieser Ziele Begeisterung und Motivation bei meinen Mitarbeitern zu erkennen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich glaube, in einer gewissen Position muß man sich als erfolgreich sehen, weil es sonst schwierig ist, eine gute Betreuung der Mitarbeiter im Sinne von ständiger Motivation zu gewährleisten. Unsere Branche ist sehr schnellebig, und gewisse Faktoren im Handel, beginnend von der Arbeitszeit bis hin zur Bezahlung, sind nicht unbedingt motivationsfördernd. Es ist auch leider eine Tatsache, daß der gesamte Lebensmittelhandel an der Expansion der Diskonter leidet, die immer mehr an den Umsätzen der Supermärkte und Verbrauchermärkte knabbern.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Eine meiner erfolgreichsten Entscheidungen, die ich noch keinen Augenblick bereut habe, war mein Eintritt in die Firma Merkur. Meine Arbeit ist sehr spannend, und jeder Tag bringt neue berufliche Herausforderungen und Erfahrungen, von denen ich für kommende Aufgaben lernen und von denen ich profitieren kann. Ich habe im Laufe meiner beruflichen Laufbahn sicher viele positive personelle Entscheidungen getroffen. Meiner Meinung nach ist die Firma Merkur nach wie vor die Nummer Eins im Lebensmittelhandel, was vor allem unseren kompetenten und engagierten Mitarbeitern und Führungskräften zu verdanken ist.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Abhängig von der Tätigkeit, der Umsetzung unserer Schulungskonzepte und der erfolgreichen Einführung neuer Produkte, sind die Mitarbeiter mehr oder weniger am Erfolg des Unternehmens mitbeteiligt.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Ich wähle nur noch Mitarbeiter auf einer gewissen Führungsebene aus, die meist aus den eigenen Reihen kommen. Unsere Philosophie ist, unsere eigenen Mitarbeiter zu fördern und ihnen interne Aufstiegsmöglichkeiten zu bieten.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ein gewisser Teil der Motivation ist immer Selbstmotivation. Ich bin weniger ein Verfechter der Motivations- als der Begeisterungsthese. Ich setze mich mit meinen Mitarbeitern zusammen, wir besprechen bestimmte Vorgehensweisen, und ich versuche, sie von der Richtigkeit meiner Strategie zu überzeugen und ihre Begeisterung zu wecken.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Im Handel ist die Stärke des Unternehmens die Kundenzufriedenheit. Die Ausrichtung eines jeden Handelsunternehmens muß nach seinen Kunden erfolgen. Eine unserer Hauptstrategien und Hauptstärken ist, daß wir uns permanent mit diesbezüglichen Befragungen und Studien auseinandersetzen, aus denen sich sehr viele Strategien und Umsetzungspotentiale ergeben. Wir bieten sowohl unsere eigene preisgünstige Hausmarke als auch eine gehobene Produktschiene an, wobei unser Hauptaugenmerk auf das Segment Feinkost, auf Frische und einen hohen Hygienestandard unserer Produkte gerichtet ist.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
In meiner Position, die sehr zeit- und auch aufgabenintensiv ist, ist es nicht immer einfach, Beruf und Privatleben unter einen Hut zu bekommen. Ich habe zwei Kinder, die mich fordern und sehr engagiert sind. Es ist für mich wesentlich, meine eher geringe Freizeit dafür umso intensiver der Familie zu widmen.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ein faszinierender und in meinen Augen sehr positiver Wesenszug scheint mir die Fähigkeit der Jugend, Dinge mit Gelassenheit und Unbekümmertheit auf sich zukommen zu lassen, was sicherlich viele Situationen im Leben bedeutend erleichtert. Diesen Aspekt zu pflegen, würde ich sicherlich jedem Jugendlichen anraten.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich will weiterhin innerhalb des Konzerns erfolgreich sein, will jedoch nicht mit Brachialgewalt die nächste Position erreichen. Ich habe einen sehr ausgefüllten Job, der mich sowohl von der Aufgabenstellung als auch von den Mitarbeitern her täglich fordert und mir auch großen Spaß bereitet. Meine privaten Ziele sind, meine Kinder zu verantwortungsvollen und erfolgreichen Mitbürgern zu erziehen und noch ein wenig mehr von jenen Teilen der Welt zu sehen, die ich noch nicht kenne.
Ihr Lebensmotto?
Das Leben intensiv leben und sich nicht verzetteln.