Zur Karriere von Rudolf Kainrath

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach dem Besuch der Volksschule in Maria Roggendorf und der Hauptschule in Wullersdorf im Weinviertel begann ich die Mechaniker- und Spenglerlehre bei Opel Duben in Hollabrunn. Später genoß ich eine Spezialausbildung zum Spengler im Opel-Werk in der Schweiz. Anschließend war ich sieben Jahre lang Werkstättenleiter in Wien und betreute dort auch eigene Autoverkaufsplätze. Am WIFI Wien belegte ich den Meisterkurs für die kaufmännische Ausbildung. 1987 folgte die Neugründung des Autohauses Kainrath mit der Marke Daihatsu, womit ich binnen zwei Jahren österreichweit Marktführer wurde. Im Jahr 1990 wurden die Karosseriespenglerei und ein großer Schauraum ausgebaut, 1993 folgte die Aufnahme der Marken Chrysler und Jeep, später vorübergehend Alpha, 1996 die Marke Piaggio-Vespa und 1999 die führerscheinfreien Marken Aixam (womit ich wieder Marktleader wurde) und Microcar, ferner 2004 die Marke Hyundai. Zwischenzeitlich wurde 1999 ein Bürokomplex mit dem Café Platz‘l, Weinstüberl und Schanigarten errichtet. Das Betriebsgelände umfaßt heute eine Größe von 9.000 Quadratmetern, davon die Hälfte verbaute Fläche.

Zum Erfolg von Rudolf Kainrath

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Den Erfolg vor Augen zu sehen, heißt für mich, eine Triebfeder zu haben. Mein Sohn scheint die Ambition zu haben - er begann kürzlich mit der Lehre -, in meine Fußstapfen zu treten.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja: ich bin einer der erfolgreichsten Autohändler Niederösterreichs.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Unbändiger Fleiß, ein arbeitsreicher Tag, und das siebenmal die Woche. Andere sagen von mir, ich hätte eine goldene Nase, was die Markenauswahl betrifft. Der Standort ist ebenfalls glücklich gewählt. Zudem beschäftige ich eines der besten Teams der Branche.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Jedes Problem ist zu bewältigen. Wir sind dazu da, es zu meistern. Ich kenne auch die entsprechenden Leute, an die ich delegieren oder die ich um Hilfe bitten kann.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Das war etwa in den Jahren 1987/88, als ich mit Daihatsu das Gefühl bekam, die Bevölkerung braucht kostengünstige Autos und einen Arbeitgeber, der mit seinen Leuten umgehen kann. Seit dieser Zeit habe ich das Empfinden, ständig auf der Erfolgsleiter nach oben zu steigen.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Ich habe immer wieder bei der Markenauswahl richtig entschieden, wobei ich mich von anderen nicht beeinflussen ließ. Dabei habe ich mir nicht viel Spielraum gelassen. Mit der Vinothek und dem Café konnte ich mir einen Ausgleich schaffen.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Ich glaube, daß jeder erfolgreiche Mensch ein Original ist.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich kenne Neid als Form der Anerkennung und werde ob meines Fleißes oft verkannt und falsch eingeschätzt. Ich arbeite voll im Betrieb mit.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Die Branche geht schweren Zeiten entgegen - Absatzkrisen machen sich bereits bemerkbar, vor allem bei den teureren Marken. Daher sind mehrere Standbeine von Vorteil.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich bin kein Mensch, der große Auftritte braucht. Man trifft sich bei mir im Autohaus oder im Café.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Meine Leute sind bestens geschult, belegen ständig Kurse von Technik bis Elektronik und spielen eine große Rolle im Betrieb. Die Anforderungen der Importeure sind enorm, und wir werden immer mehr gefordert.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Nach Fachwissen und Können. Ich habe mir im Laufe der Jahre die besten Leute der Branche geholt.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Bei mir gibt es Einladungen und Prämien, mit direktem, verbalem Lob halte ich mich aber (bewußt) zurück.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Es herrscht ein kollegiales Miteinander.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Wir können prompt auf sämtliche Anforderungen reagieren, sind schlagkräftig und eigenständig.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Für das Privatleben bleibt nicht allzu viel Zeit. Meine Frau ist da sehr verständnisvoll.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich meine, daß sich jetzt die Jungen profilieren müssen. Meine Weiterbildung ist nicht mehr notwendig.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Da innerhalb der EU die Arbeitsplätze immer weniger werden, ist es schwierig, einen Rat zu geben. Ich weiß aber, daß Fleiß immer noch zielführend ist.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Für mich persönlich wünsche ich mir mehr Zeit und Gesundheit. Beruflich möchte ich den Betrieb am jetzigen Stand halten und die Arbeitsplätze sichern.
Ihr Lebensmotto?
Schöner leben!