Zur Karriere von Frank Mattner

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Mein Abitur bestand ich 1983 in Deutschland, danach leistete ich bis 1984 den Bundeswehrdienst ab. Während des Studiums der Biologie arbeitete ich als freier Mitarbeiter bei einem Unternehmen mit ökologischer Ausrichtung, wo ich an der Durchführung von Umweltverträglichkeitsprüfungen mitwirkte. Ich beendete das Studium als Diplom-Biologe und promovierte 1994 zum Doktor der Biologie. Danach war ich bis 1996 im immunologischen Bereich bei dem Pharmaunternehmen Hoffmann-La Roche in Basel tätig, anschließend zog ich aus beruflichen Gründen nach Mailand (Roche Milano Ricerche), wo ich bis 1998 lebte. In Italien lernte ich meine Lebensgefährtin kennen, die Biologin Dr. Sylvie Trembleau aus Frankreich. Da wir in derselben Stadt arbeiten und leben wollten, nahm meine Partnerin eine Anstellung in Wien beim Novartis Forschungsinstitut an, und ich begann für das Impfstoffunternehmen Intercell zu arbeiten. Ende 2002 nahm ich ein Sabbatical in Anspruch, um gemeinsam mit engen Mitarbeitern Vorbereitungen für die Gründung der Affiris Forschungs- und Entwicklungs-GmbH zu treffen. 2003 gründete ich schließlich gemeinsam mit Dr. Walter Schmidt das Unternehmen, das im April 2004 operativ wurde. Der Schwerpunkt unserer Forschung liegt in der Entwicklung eines Impfstoffes gegen die Alzheimer-Krankheit, wofür wir Fördergelder erhielten. Affiris entwickelt nicht nur Impfstoffe gegen Alzheimer, sondern auch gegen Atherosklerose.

Zum Erfolg von Frank Mattner

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg beinhaltet für mich, ein harmonisches Familienleben zu führen und mit meinem Unternehmen gut voranzukommen. Der Erfolg des Unternehmens zeigt sich natürlich auch in finanzieller Hinsicht.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Gemäß meiner Definition sehe ich mich als erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Meistens bin ich guter Laune und bewahre Ruhe, wenn einmal etwas schief läuft. Ich sehe mich auch als flexibel.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich empfand mich als erfolgreich, als ich in verschiedenen Bereichen der Pharmaforschung (z.B. Wirkstoffentwicklung gegen Multiple Sklerose) mitarbeitete und mein Fachwissen erweitern konnte.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Der Studienprofessor Dr. Erwin Rüde förderte mich sehr im Zuge meiner Doktorarbeit, was mir einen Vorteil hinsichtlich der ersten beruflichen Tätigkeiten im Anschluß an mein Studium verschaffte. Ich erkannte, daß Interesse und Spaß an einem Studienfach relevant sind, um später berufliche Erfolge zu erzielen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Zu meinen früheren Kollegen aus Sport und Schule in meiner Geburtsstadt Mainz verbindet mich immer noch ein inniges Verhältnis.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Für technische Mitarbeiter gibt es strikte Profile und Arbeitsweisen. Wissenschaftliche Mitarbeiter sind vom Typ her anders. Die Arbeit im Labor und in der Forschung verlangt, um’s Eck zu denken. Für Forschungsmitarbeiter ist die Beteiligung an wissenschaftlichen Publikationen besonders erfüllend. Wir verfügen über ein gutes Arbeitsklima und unternehmen manchmal an den Abenden etwas gemeinsam. Auch wenn ich mit einigen Mitarbeitern schon jahrelang zusammenarbeite, ist es meine Aufgabe, meine Mitarbeiter zu führen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unser Ansatz in der Bekämpfung von Alzheimer ist spezifisch und beruht auf einer sehr fundierten Beschäftigung mit dieser Krankheit.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich nehme mir Zeit, wenn ich mich um meine Kinder kümmern möchte, bin jedoch stets für Firmenangelegenheiten zu erreichen. Flexibilität ist grundlegend.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Egal welchen Beruf man anstrebt, was zählt, ist die Freude an seinem Fachgebiet. Eltern sind verpflichtet, Werte vorzuleben und zu vermitteln, wie man seine Ziele erreicht.
Ihr Lebensmotto?
Ich weiß, daß ich nichts weiß.

Wissenschaftliche Veröffentlichungen und Patente.