Zur Karriere von Claudia Wohlmuth

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach dem Abschluß des Gymnasiums im Jahre 1986 absolvierte ich den zweijährigen Abiturientenkurs an der Handelsakademie, um anschließend für vier Jahre als Chefsekretärin des Geschäftsführers der Firma Haberkorn tätig zu sein. Obwohl mir mein damaliger Vorgesetzter alle Türen für meine Fortbildung öffnete, faßte ich nach der einjährigen Ausbildung zur geprüften Wirtschaftssekretärin den Entschluß, das Studium der Rechtswissenschaften zu beginnen. Da ich sehr gerne in dieser Firma arbeitete, versuchte ich Beruf und Studium unter einen Hut zu bringen, merkte aber nach einem Jahr, daß das nicht funktionieren konnte. Schließlich gab ich meine Stelle bei der Firma Haberkorn auf und begann im Alter von 25 Jahren das Studium der Pharmazie. Nach dem ersten Studienabschnitt wechselte ich von Innsbruck nach Wien, und im Jahre 1998 beendete ich mein Studium schließlich nach dem Aspirantenjahr in der Bregenzer Stadtapotheke. Da ich von Studienbeginn an den Wunsch hegte, mich beruflich selbständig zu machen, arbeitete ich die darauffolgenden sechs Jahre in diversen Apotheken. Im August 2005 konnte ich meinen Traum einer eigenen Apotheke endlich verwirklichen und pachtete die St. Gebhard Apotheke in Bregenz.

Zum Erfolg von Claudia Wohlmuth

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Die Übernahme dieser Apotheke war für mich ein Erfolg und eine Fügung, da dieses Ereignis ein ungemein starkes Freiheitsgefühl in mir auslöste. Seit diesem Zeitpunkt kann ich meine Ideen und Wünsche für eine perfekte Apotheke in die Tat umsetzen, ohne einen Vorgesetzten fragen zu müssen. Obwohl sich mein Arbeitsbereich und die Verantwortung erweitert haben, gehe ich jeden Tag mit viel Freude und Elan an die Arbeit.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich sehe mich als erfolgreich an.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Meine Familie und meine Erziehung waren ausschlaggebend für meinen Erfolg, denn auch meine drei Brüder sind erfolgreiche Geschäftsmänner. Obwohl unser Vater eine hohe Position bekleidete und gut verdiente, hat er uns gelehrt, daß wir arbeiten müssen, wenn wir uns etwas leisten wollen. Wir lernten früh, wie wichtig und schwer es ist, Geld zu verdienen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich halte Herausforderungen für sehr spannend, denn in meiner Apotheke gleicht kein Tag dem anderen. Jeder Kunde ist verschieden und hat unterschiedliche Anliegen. Ich bin glücklich, wenn ich einem Kunden oder Mitarbeiter helfen kann.Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Der Schritt in die Selbständigkeit wird den Männern auch heutzutage noch um einiges leichter gemacht - obwohl speziell in meinem Beruf Frauen die bessere Besetzung sind, da sehr stark auf der Gefühlsebene gearbeitet werden sollte.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Meine Familie und mein Freundeskreis standen bei all meinen Entscheidungen hinter mir und stärkten mir stets den Rücken.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Die größte Anerkennung sehe ich darin, daß meine Angestellten mich schätzen und für das Geschäft einstehen. Dies schlägt sich sehr positiv auf das Betriebsklima nieder.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Das starke Konkurrenzdenken und den Neid der Kollegen sehe ich zwar nicht direkt als Problem, bedauerlicherweise wird dadurch jedoch mehr gegeneinander als miteinander gearbeitet.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Meine Mitarbeiter spielen eine sehr große Rolle, da sie stets ihre bestmögliche Leistung erbringen und sich mit ihrem Arbeitsbereich identifizieren. Ich möchte so wenig Mitarbeiter wie möglich beschäftigen, dafür aber die Besten ihres Metiers. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Bei Vorstellungsgesprächen lege ich Wert auf die Beurteilung seitens meiner Mitarbeiter, da mir ein ausgezeichnetes Betriebsklima ein großes Anliegen ist. Ich beschäftige niemanden, der nicht in unser Team paßt.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich veranstalte regelmäßige Teambesprechungen bei einem gemeinsamen Essen, oder wir gestalten spontan einen gemeinsamen Feierabend. Weiters trägt jeder Mitarbeiter Verantwortung für ein bestimmtes Aufgabengebiet, in welchem er auch über eine gewisse Entscheidungsfreiheit verfügt.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ich verhalte mich zurückhaltend und wahre Distanz. Ich bemühe mich sehr, den Anforderungen meiner Kunden gerecht zu werden, die mir für meine Dienstleistung dankbar sind.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich habe derzeit zwar wenig Zeit für mein Privatleben, kann mir meine Freizeit jedoch selbst einteilen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte meine Ideen hinsichtlich der Führung der Apotheke einbringen und in die Tat umsetzen. Mein nächstes großes Ziel ist der Umbau bzw. die Modernisierung des Verkaufsraumes.