Zur Karriere von Horst-Dieter Kaiser

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Da mein Großvater Geschäftsführer einer Druckerei war und ich ihn häufig besuchte, war mir diese Branche schon von Kindesbeinen an vertraut. Außerdem war meine Mutter in einer Papierfirma tätig. Nach der Pflichtschule war es daher ein naheliegender Schritt, einen Beruf in diesem Metier zu ergreifen, und ich absolvierte daher eine Ausbildung zum Repro-Fotografen und Repro-Techniker. Es war nicht mein Traumjob, sondern vielmehr eine Anordnung meines Großvaters, doch nach einiger Zeit lernte ich den Beruf zu lieben. Nach erfolgreich abgeschlossener Lehre arbeitete ich in der Repro-Abteilung des Wochenblattes Die ganze Woche und danach bei der inzwischen eingestellten Tageszeitung täglich alles. Insgesamt war ich vier Jahre für die beiden Printmedien von Kurt Falk tätig und habe in dieser Zeit sehr viel gelernt. Danach ließ ich es ein wenig streßfreier angehen und war als Freelancer tätig. 1993 trat ich in das Grafische Atelier Laut ein, das sich den Auftrag für die Produktion des Wochenmagazins News gesichert hatte. Der Arbeitsaufwand inklusive Wochenendschichten war enorm, sodaß Herr Laut zwei neue Unternehmen gründete - die Firma Neue Medientechnologie, welche die gesamte Produktion für den News-Verlag übernahm, sowie die Neue Mediengesellschaft. Meine Hauptaufgabe war es, den Apple Macintosh für die Medienproduktion einzusetzen und die Arbeitsabläufe zu optimieren. 1996 war der Punkt gekommen, wo die gesamte Infrastruktur aufgebaut war, die Zeitschriftenproduktion perfekt lief und ich keine Herausforderungen mehr für mich in diesem Unternehmen sah. Ich bin kein Systemerhalter, und routinemäßige Fließbandarbeiten langweilen mich, also kündigte ich und wechselte zum Tele-Verlag. Man wollte dort die Produktion ins Haus holen, und ich wurde mit dem Aufbau einer Text- und Bilddatenbank beauftragt. 1998 wurde das Projekt aus firmeninternen Gründen beendet, und ich ging für ein paar Monate nach Deutschland. Dort gefiel mir aber die Arbeitsweise nicht, ich war in meinen Entscheidungen zu sehr eingeschränkt. Also kehrte ich nach Wien zurück und nahm ein Angebot der Tageszeitung Die Presse an, wo ich als IT-Leiter das Computerredaktionssystem moderner, sicherer und fit für die berüchtigte Jahr-2000-Wende machen sollte. Nach etwa einem Jahr erhielt ich noch zusätzlich die Funktion des Produktionsleiters. Im Februar 2003 rief mich mein früherer Chef Ludwig Laut an und meinte: Ich bin jetzt pensionsreif und du mußt meine Firma weiterführen. Da wir zu dieser Zeit bei der Presse mitten in der Phase eines Relaunchs steckten, konnte ich nicht alles stehen und liegen lassen, sondern mußte meine Aufgaben so weit wie möglich zu Ende führen. Ich einigte mich mit Herrn Laut und den Verantwortlichen bei der Presse über den Zeitpunkt meines Ausstieges und übernahm im September 2003 die Geschäftsführung der Digitallaut GmbH, die mir inzwischen auch zu 95 Prozent gehört.

Zum Erfolg von Horst-Dieter Kaiser

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist hohe Kundenzufriedenheit im Beruf und persönliche Zufriedenheit im privaten Bereich. Da wir tatsächlich fast ausnahmslos zufriedene Kunden haben und sehr viele neue Kunden durch Weiterempfehlung gewinnen, sehe ich mich auch beruflich als erfolgreich.

Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Erfolg ist das Ergebnis vieler verschiedener Faktoren. In meinem Fall waren es hauptsächlich persönliches Engagement und fachliche Kompetenz. Natürlich ist die Liebe zum Beruf eine Grundvoraussetzung.

Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Wer imitiert, ist damit automatisch immer Zweiter. Ich will aber Erster sein, daher ist für mich die Originalität der einzig richtige Weg zum Erfolg. Es kostet manchmal sehr viel Zeit und Geld, Erster zu sein, verschafft einem aber auch große persönliche Befriedigung.

Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Das war zunächst mein Großvater, der mich überhaupt zu diesem Beruf gebracht hat. Später war auch der Verleger Kurt Falk eine Persönlichkeit, die mich beeindruckt hat. Er war vielleicht im Umgang kein einfacher Mensch, hat aber zweifellos enorm viel geleistet. Und schließlich prägte mich mein früherer Chef und Gründer des Unternehmens, Ludwig Laut, der mich fast wie einen Sohn gesehen hat.

Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Dieser hippe Spruch Geiz ist geil hat seit einiger Zeit auch im Druck- und Grafikgewerbe Einzug gehalten. Für viele Kunden steht nicht mehr die Qualität, sondern der Preis an erster Stelle.

Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Das Unternehmen ist eine serviceorientierte Digitaldruckerei mit starkem persönlichen Engagement. Wir sind flexibel und können rasch auf Kundenbedürfnisse reagieren. Der Firmenslogan lautet: Die Manufaktur für Ihre Ideen, wir setzen also die Ideen und Vorstellungen von Werbeagenturen oder anderen Auftraggebern mit unserem Know-how in die Praxis um.
Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Loyal und fair. Wenn ein Mitbewerber meint, mich mit einem Dumpingpreis unterbieten zu müssen, so soll er dies tun. Ich bin keinem böse, so ist eben das Geschäftsleben.

Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte mich eines Tages zurücklehnen, stolz auf mein florierendes Unternehmen blicken und sagen können: Ich habe etwas Tolles geschaffen. In nächster Zukunft will ich weiter mit Qualität punkten, noch einige zusätzliche Dienstleistungen anbieten und den Namen der Firma durch viele zufriedene Kunden stärken.

Ihr Lebensmotto?
Geht nicht gibt's nicht!