Zur Karriere von Franz Schodl

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach der Matura 1980 an der Höheren Technischen Lehr- und Versuchsanstalt in Mödling, Fachrichtung Elektrotechnik, leistete ich den Präsenzdienst ab und begann 1981 in der Serviceabteilung der Comesa Medizintechnik zu arbeiten. Mein Schwerpunkt war die Servicebetreuung von AVL-Blutgasanalysegeräten, Kretz-Ultraschallsystemen und Amelung-Gerinnungssystemen. Ab 1989 war ich im Vertriebsbereich medizintechnischer Analysesysteme für Diagnose und Therapie tätig und wurde 1990 zum Produktmanager für In-Vitro-Fertilisationssysteme im Raum Österreich ernannt. 1996 wechselte ich zu GLT-Medizintechnik, wo ich mit der Vertriebsleitung für die Produktgruppen Ultraschallsysteme und neurologische Diagnostik betraut war. 1997 übernahm ich die Verantwortung für die Vertriebsleitung Ultraschallsysteme bei B-K Medical. Ich wurde 1999 vom Präsidenten von Hitachi angesprochen und nahm nach reiflicher Überlegung die Geschäftsführung der Hitachi Medical Systems GmbH in Wien an. Hitachi hat ein innovatives System erfunden, das die Sauerstoffmenge im Gehirn mißt, was beispielsweise in der Beforschung von Schizophrenie und Depressionen wichtig ist. Weitere Standbeine von Hitachi sind die Bereiche Ultraschalldiagnostik und MR/CT Systeme. Die japanische Konzerngruppe Hitachi, 1910 gegründet und weltweit mehrmals für Innovationen ausgezeichnet, beschäftigt 350.000 Mitarbeiter und führt insgesamt 20.000 Produkte. Der Medical Bereich erwirtschaftetet weltweit einen Umsatz von zehn Milliarden Dollar. Der europäische Markt ist in Entwicklung, die Marktpräsenz in Europa ist dabei, sich zu festigen. Rund 30.000 Mitarbeiter arbeiten für Hitachi in der Grundlagen- und Technologieforschung, was Hitachi zu einem der größten Elektronikkonzerne macht. Modernste Rechnersysteme, Fernkraftwerke und Schnellbahnen, zum Beispiel in China, werden von Hitachi hergestellt. Im Ultraschallbereich ist Hitachi in einer führenden Position und liefert Diagnostikgeräte an Krankenhäuser und spezielle medizinische Institutionen.

Zum Erfolg von Franz Schodl

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Meine Erfolgssicht ist eine ganzheitliche. Sie beruht auf dem Wunsch nach der Balance aller Lebensbereiche, und der materielle Faktor ist nur ein Element davon.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Im Sinne meiner Definition sehe ich mich als erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich verfüge über Kommunikationstalent und zolle der Individualität anderer Respekt. Ich lehne es ab, nach allgemeinen Schemen vorzugehen und lege Wert auf Differenziertheit.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Im Berufsleben setzte ich mich nach und nach bewußter mit dem Thema Erfolg auseinander.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Es gab positive wie negative Persönlichkeiten auf meinem Weg, durch die meine ganzheitlichere Sicht auf die Dinge und auf das Leben wuchs.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Es ist mir wichtig, nicht auf die äußerliche Anerkennung angewiesen zu sein, sondern anhand persönlicher Reflexionen Grenzen und Fähigkeiten zu erkennen. Insofern stelle ich mich inneren Prozessen, die mir einen gewissen Grad an Unabhängigkeit verschaffen.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Alles in allem gibt mir der Preisverfall von Produkten, Beratungs- und Unterstützungsdienstleistungen zu denken. Der Preisdruck wächst, das Preisgefüge verschiebt sich nach unten, was eine Qualitätsproblematik auslöst. Patienten werden immer mündiger und besser informiert, und diesem Umstand ist von Ärzteseite her Rechnung zu tragen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Service wird bei uns großgeschrieben, denn qualitativ hochwertige Geräte werden von Ärzten gewürdigt. Als Experte in speziellen Fragestellungen bieten wir ausgereifte Konzepte an.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Fairness ist eine wichtige Größe in der Beurteilung unterschiedlicher Systeme.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Das ist nicht immer einfach. Ich versuche mein Privatleben sehr bewußt zu verbringen, damit meine Kinder viel von ihrem Vater haben. Wochenenden mit der Familie sind mir sehr wichtig. Ich entspanne mich bewußt, um frische Energie zu schöpfen. Kleine Meditationen lehrten mich, loszulassen und kommen der Regenration zugute.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich habe Fortbildungen in Japan absolviert und es gibt immer wieder Neuerungen im technischen Bereich, die ich im Rahmen von Seminaren und Workshops in Europa verfolge.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Die geeignete Fachausbildung ist eine wichtige Voraussetzung, auch über den technischen Bereich hinausgehend. Das Beherrschen von zwei bis drei Fremdsprachen gehört heute zum Erfolg, weil es wichtig ist, sich mehrere Standbeine aufzubauen. Die heimische Politik kann durch Förderung der Bereiche Wissenschaft, Innovation und Kreativität ein Abwandern von heimischen Spitzenleuten verhindern. Diesbezüglich mangelt es noch an Aktivitäten.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Die bestmögliche Ausführung meines derzeitigen Aufgabenbereiches ist eindeutig mein wichtigstes Ziel. Nächste Schritte ergeben sich ohnehin von selbst, wenn man seinen Job gut macht. Die geistig-körperliche Balance im Rahmen meiner Möglichkeiten zu bewahren, ist für mich ebenfalls zentral.