Zur Karriere von Rosemarie Wagner-Fließer

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ein entscheidender Meilenstein in meinem Leben wurde in meiner Kindheit gelegt. Ich wuchs als ältestes Kind eines Landwirteehepaares in der Steiermark auf, im Einklang mit der Natur. Meine Eltern und meine Großmutter waren starke Persönlichkeiten, die meinen Entwicklungsprozeß maßgeblich beeinflußten. Als ältestes von sechs Geschwistern lernte ich frühzeitig Verantwortung zu tragen. Die Verbindung mit der Natur ist für mich bis heute eine Quelle der Kraft. Nach einem Jahr Auslandsstudium in den USA studierte ich - als logische Fortsetzung meiner Herkunft - Bodenkultur mit der Fachrichtung Agrarökonomik. Ich merkte zwar sehr bald, daß mir diese Berufsrichtung nicht zusagte, schloß jedoch das Studium 1989 erfolgreich ab. Mein Interesse gilt der Alternativmedizin, dem energetischen Bereich und hier wiederum den fernöstlichen Praktiken. Das Interesse und das Bedürfnis danach wuchsen in unserer Gesellschaft. Seit 1989 bis dato absolvierte ich verschiedene umfassende Ausbildungen bei namhaften Lehrern im In- und Ausland. Mit Ashtanga Yoga kam ich erstmals 1998 in Kontakt, und zur Zeit werde ich in Traditioneller Tibetischer Medizin ausgebildet. Neben Mitarbeiterschulungen in diversen Firmen sowie meiner Lehr- und Vortragstätigkeit führe ich mittlerweile ein eigenes Yogazentrum. In die Zeit des Universitätsstudiums fielen auch die Familiengründung und die Geburt meiner Kinder. Den Zeitraum meiner Ehe betrachte ich ebenfalls als Meilenstein, weil er für mich eine klärende Phase bedeutete. Ich entschied mich privat und beruflich für die Selbständigkeit und damit verbunden für die Alleinerziehung meiner Kinder. Manche Entwicklungen brauchen Raum und Zeit. Ich bin mit meinem Werdegang zufrieden und weiß, daß alles notwendig und nichts umsonst war.

Zum Erfolg von Rosemarie Wagner-Fließer

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Materieller Erfolg ist für mich keine Meßlatte. Bei dem Erfolg, wie ich ihn sehe, stellt sich alles, was man braucht, von selbst ein. Erfolg bedeutet für mich, den Weg, - meinen Weg -, der mich ausfüllt und glücklich macht, gefunden zu haben.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Gemäß meiner Definition sehe ich mich als erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Für meinen Erfolg gibt es viele Faktoren. Neben glücklichen und schicksalhaften Umständen spielen persönliche Faktoren eine wichtige Rolle: Praxisnahe Ausbildung, Durchhaltevermögen, Führungsqualität, Organisationstalent, Flexibilität, Vertrauen und Glauben an das Gute, Mut zur Veränderung, die Fähigkeit, hinauszublicken und Dinge und Möglichkeiten zu erspüren, auch Nein sagen zu können, angstfreies Arbeiten, um nur einige zu nennen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich begegne Herausforderungen mit innerer Gelassenheit und sehe sie als Chance zur Weiterentwicklung.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Ich baue auf Kreativität und Originalität.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Die prägendste Person war mein Vater.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Wertschätzung der eigenen Leistung bringt Kraft und Motivation und ist daher für jeden Menschen wichtig.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Die größte Stärke des Unternehmens liegt neben dem umfassenden Wissen und der Erfahrung, die aus vielen Bereichen und verschiedenen Ausbildungen in die Arbeit einfließt, vor allem in der Fähigkeit, die Wünsche und Probleme des Gegenübers zu erkennen und ihm dadurch bei der Lösung zu helfen. Die liebevolle Zuwendung und Aufmerksamkeit ermöglicht, rasch eine Vertrauensbasis herzustellen, zudem nehme ich mir die Zeit, welche die Menschen benötigen, und vermittle ihnen dadurch das Gefühl, wichtig zu sein.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich schaffe mir den dafür notwendigen Freiraum, indem von mir ausgebildete Lehrer zur Verfügung stehen.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Fortbildung fließt laufend in meine Tätigkeit ein.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Vielleicht helfen folgende Gedanken weiter: Bewußtseinserweiterung führt zum Wesenskern; man soll Wegweiser beachten, keine starren Ziele und Konzepte verfolgen, sondern nach reiflicher Überlegung mit Freude tun und auch die persönliche Weiterentwicklung pflegen.
Ihr Lebensmotto?
Alles, was mir begegnet, ist ein Geschenk - auch wenn ich es in diesem Moment noch nicht verstehen kann. Ich bin davon überzeugt, daß uns Menschen nur Situationen begegnen, die uns auf unserem Lebensweg dienlich sind, auch wenn wir sie in dem Moment, in dem sie auftauchen, als Probleme oder Hindernisse sehen. Mein Lebensziel wäre, irgendwann sagen zu können: Ich bin, der ich bin.