Zur Karriere von Leonhard Helm

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Im Anschluß an die Hauptschule trat ich in die Höhere Bundeslehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau in Klosterneuburg ein. Ich habe von Kindheit an eine besonders hohe Affinität zu diesem Berufsfeld, da meine Eltern einen eigenen Weinbaubetrieb führten und mein Großvater ebenfalls auf Gemeindeebene für diese Branche tätig war. Kurz vor der Matura ereilte unsere Familie ein besonders schwerwiegender Schicksalsschlag, und ich mußte das Ableben meiner geliebten Mutter hinnehmen. Ich setzte meine Ausbildung im Betrieb meines Vaters fort und absolvierte dort eine Lehre zum Großhandelskaufmann, die ich mit ausgezeichnetem Erfolg abschloß. Anschließend leistete ich meinen Präsenzdienst beim Österreichischen Bundesheer ab. Mein Start ins Berufsleben erfolgte bei einer bekannten Autovermietung in Wien, wo sich schon zeigte, daß ich den Willen und die Konsequenz mitbringe, rasch die Karriereleiter zu erklimmen. Aus persönlichen Gründen meldete ich mich 1974 als Freiwilliger für einen einjährigen Auslandseinsatz in Israel und Syrien und wurde in dieser Zeit auch zum Gefreiten befördert. Im Jahr 1976 fand dann mit meinem Eintritt in die Firma Piu-Printex meines Erachtens mein eigentlicher Karrierebeginn statt. Als zu Beginn einziger Angestellter des Unternehmens baute ich in Zusammenarbeit mit dem Inhaber Herrn Pohanka ein mittelständisches Unternehmen mit mittlerweile 56 Mitarbeitern auf. Als der Bruder meines Vorgesetzten, Herr Ing. Georg Pohanka, in die Firma eintrat, wurde die Aufgabenteilung neu geordnet. Jene Agenden, die ich bis dahin innehatte, wurden übergeben, und ich war von nun an für die Organisation des Verkaufsaußendienstes verantwortlich. Dieser Aufgabe, die meiner Persönlichkeit auch sehr entgegenkommt, widme ich mich seither mit ganzer Freude. 1994 eröffneten wir in der Percostraße im 22. Wiener Gemeindebezirk ein neues Firmengebäude. Wir sind mit unseren Produkten für programmierte Instruktionen im Unterricht ein etablierter Ansprechpartner für alle Institutionen, die modernste Unterrichtsmittel einsetzen. Meine Aufgabe war vorerst der Aufbau des Außendienstes für Wien und Niederösterreich, und weiters ist es mir gelungen, in mehreren Schritten ein Verkaufsnetz in ganz Österreich einzurichten. Der Erfolg, den ich mit meinem Team Jahr für Jahr erringe, wird sehr geschätzt, und ich werde weiterhin kräftig zum Gesamterfolg des Unternehmens beitragen. Im Jahr 1989 begann ich mich aus einem echten persönlichen Interesse heraus für die Gemeindearbeit in meiner Heimatgemeinde Matzen-Raggendorf zu interessieren und legte mit der Zeit ein immer intensiveres Engagement an den Tag. 1995 wurde ich schließlich mit einer absoluten Mandatsmehrheit zugunsten der ÖVP mit dem Amt des Bürgermeisters der Großgemeinde Matzen-Raggendorf und Klein-Harras betraut. Meine politische Tätigkeit bereitet mir ebensoviel Freude wie mein berufliches Engagement für die Firma Piu-Printex, weshalb ich mir das eine ohne das andere zur Zeit gar nicht vorstellen kann.

Zum Erfolg von Leonhard Helm

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ich habe aus freien Stücken einen Lebensrhythmus gewählt, der sehr viel Drive beinhaltet. Entscheidungen zu treffen, Verantwortung zu tragen und zu bestimmten Zeiten sehr viel Druck auszuhalten sehe ich fast nie als unangenehme Belastung. Ich gehöre eben zu den Menschen, die für solche Situationen geschaffen sind, und für mich bedeutet Erfolg, genau jenes Leben zu führen, für das ich eben sehr gut geeignet bin.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich bin rundum sehr zufrieden. Mein glückliches Privatleben, meine Tätigkeit für Piu-Printex und mein Amt des Bürgermeisters von Matzen-Raggendorf, das ich seit zwölf Jahren bekleide, werte ich als sehr beachtliche Leistung.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Zum einen erachte ich es als Verpflichtung, jene Anlagen, die einem in die Wiege gelegt wurden, auch umzusetzen. Zum anderen bin ich - entgegen der herrschenden Meinung - der Ansicht, daß eine hohe Ausbildung zwar sehr wertvoll ist, es aber jedem möglich sein muß, mit Eigenschaften wie Ausdauer, Fleiß und Einsatz erfolgreich zu werden. Damit konnte ich in meiner Heimatgemeinde bedeutende Projekte umsetzen. Wir sind eine der wenigen Gemeinden, die einen kontinuierlichen Zuwachs an junger Bevölkerung und Infrastruktur in Zahlen vorweisen können. Wir sind besonders stolz auf unsere Sporthauptschule mit modernsten Anlagen oder auch auf unsere eigenständige Wasserversorgung, mir der wir unsere Haushalte seit dem Bau eines Tiefbrunnens nun selbst versorgen können.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Besonders meine Großeltern waren sehr prägend für mich, und auch unser damaliger Gemeindepfarrer mit seinem lebensnahen Naturell nahm zu meiner Jugendzeit einen unglaublich positiven Einfluß auf die Jugend der Gemeinde. Diese Menschen glaubten generell an die Kraft der Gemeinschaft, und das ist genau der zentrale Punkt, der meinem Bild von einer guten Gesellschaft am deutlichsten entspricht.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unser Unternehmen besteht nun seit 35 Jahren. Zielsetzung bei der Gründung des Unternehmens war es, ein kleines, aber feines Familienunternehmen aufzubauen. Diese Intention hat sich geändert, weil wir mit unserer Grundanforderung an Modernität und hochentwickelte Technologie in eine Erfolgskurve eingebogen sind, die aus sich heraus eine Expansion ergab. Wir sind sehr erfahren und etabliert und bieten dem Markt Produkte, mit denen wir in der allerersten Liga der europaweiten Anbieter vertreten sind.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Für mich lassen sich diese beiden Bereiche sehr gut miteinander vereinbaren. Ich bin nun seit 35 Jahren glücklich verheiratet und konnte stets auf den Rückhalt von Frau und Kindern zählen. Wenn ich mit meiner Familie aus privatem Interesse eine öffentliche Veranstaltung in Matzen-Raggendorf besuche, können wir uns dabei in der Gemeinschaft entspannen, auch wenn ich dabei selbstverständlich auch als Bürgermeister in Erscheinung trete. Besonders meine Tochter findet das sehr amüsant und wird wohl in irgendeiner Art und Weise in die Fußstapfen des Vaters treten.
Wie viel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich beschäftige mich vor allem mit der Lektüre von Fachliteratur.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich halte es für äußerst wichtig, bewußt eine Identifikation mit dem Unternehmen, für das man tätig ist, anzustreben.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich habe vor, meine beiden Aufgaben noch möglichst lange zu erfüllen.
Ihr Lebensmotto?
Ich liebe seit frühester Jugend die Arbeit an sich über alles.