Zur Karriere von Robert Peter Egghart

Wie war Ihr Werdegang?
Nach der Volksschule trat ich ins Bundesrealgymnasium Geblergasse ein. Am Beginn der Oberstufe reifte in mir der Entschluß eine Kürschnerlehre zu absolvieren. Das Geschäft des Vaters eines Klassenkameraden hatte es mir angetan. Mein inzwischen verstorbener Lehrherr, ein Fellgroßimporteur, legte vor allem großen Wert auf die Ausbildung meiner kaufmännischen Talente, wodurch ich vom Rohhaut- bzw. Fellhandel bis zum Verkaufsgespräch auf Messen in der vollen Palette meines Berufes eingebunden war und der Wunsch zur Selbständigkeit reifte. Nach meinem Lehrabschluß vervollständigte ich bei einer der damals angesehenen Pelz-Couture Firmen, mein Wissen. In der Zwischenzeit hatte ich meine Frau Margaretha, die heute mit mir ein Geschäft leitet, geheiratet und war mein Sohn Gerald (er arbeitet bereits auch als Meister im väterlichen Betrieb) zur Welt gekommen. Nach dem Bundesheer, nun 20-jährig, wurde ich Werkstättenleiter in einem für damalige Zeiten außergewöhnlichen Angestelltenverhältnis bei der Firma Penizek & Rainer. Nach der dreijährigen Wartezeit bis zur Meisterprüfung, legte ich im Juni 1974 meine Meisterprüfung mit Erfolg ab.1975 wurde ich Fellvertreter für Mitteleuropas größter Nerzfarm, später deren gewerberechtlicher Geschäftsführer und 1978 Prokurist. Nach dem Tod meines Chefs machte ich mich im Sommer 1980 selbständig. So nebenbei fand ich noch die Zeit mich partei- und kammerpolitisch zu engagieren. Im März 1987 wurde ich Bezirksparteiobmann, Landesparteileitungsmitglied und Spitzenkandidat meiner Partei zur Bezirksvertretungswahl in Wien-Währing. Mitte Dezember zum Bezirksrat angelobt, wurde ich auch Fraktionsklubobmann. In der Kürschnerinnung habe ich in den nun stürmischen Jahren der Marktsättigung, der warmen Winter und militanten Tierschützer in den äußerst wichtigen Arbeitskreisen Umweltschutz und Öffentlichkeitsarbeit mitgearbeitet und war hier für Presse, Polizei und politische Kontakte zuständig. Auch Seminare für den Kürschnernachwuchs zur Stärkung der Eigenargumentation wurde von mir abgehalten, des weiteren bin ich Mitglied der Gesellen- und Meisterprüfungskommission. Im April 1990 verlegte ich den Standort meines Geschäftes nach Wien-Dornbach und importierte seither fast ausschließlich selbst den Bedarf an Fellen, was mich nun auch für den Export konkurrenzfähig macht. Im Mai nach der Handelskammerwahl wurde ich einstimmig zum Innungsmeister-Stellvertreter gewählt. Seither habe ich noch einen Vorstandssitz in der Fachliste der Gewerblichen Wirtschaft und einen Sitz im Innungsgewerbeausschuß zu betreuen. Als Anerkennung meines beruflichen Weges wurde ich im Februar 1992 noch nicht 40-jährig Kommerzialrat.

Zum Erfolg von Robert Peter Egghart

Was verstehen Sie unter Erfolg? Erfolg bedeutet für mich sehr viel. Erfolg kommt bei mir gleich nach Gesundheit. Ich unterscheide zwischen privatem, beruflichem und politischem Erfolg. Um Erfolg zu erreichen, ist es notwendig, ein hohes Maß an Geduld, Leistungsbereitschaft, Zeit und Durchschlagskraft zu haben.Gab es Niederlagen? Ja, die hat es gegeben. Von Heute auf Morgen kann man der Buhmann werden, hier ist es wichtig, ein großes Konfliktlösungspotential sowie ein geeignetes Krisenmanagement zu haben. Schließlich lernt man mit Krisen umzugehen.
Woraus schöpfen Sie Ihre Kraft?
Ich glaube aus dem persönlichen Wohlergehen und aus einer harmonischen Partnerschaft, die sehr wichtig ist. Wenn man ein Ziel hat, kann man auch mit den Krisen, die immer wieder auftreten, umgehen.Wie gehen Sie mit den Bereichen Familie und Beruf um? Meine Gattin und mein Sohn sind im Geschäft tätig, darüber hinaus sind sie auch politisch tätig. Voraussetzung für meine politische Tätigkeiten ist ein Partner, der dies akzeptiert und auch Verständnis hierfür aufbringt.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Ja, denn ich habe mehr erreicht, als was ich mir je vorgestellt habe. Dies gelang mit fachlicher Kompetenz, Belastbarkeit und Geduld. Bismarck meinte seinerzeit: Mache dir die Zeit zu deiner Waffe. Wichtig ist auch dabei, daß man den Boden unter den Füßen nie verliert, und sich immer bewußt wird, woher man kommt.Ihre Devise? Langsam und wohlüberlegt an die Sache heranzugehen, sowohl beruflich als auch politisch. Sich Zeit zu lassen und dabei den Rückhalt nicht zu verlieren, sehe ich als notwendig. Durch sozialen Einsatz und kontrolliertes Handeln steigt auch der Beliebtheitsgrad.Wie werden Sie von Ihrem politischem Umfeld gesehen? Ich glaube, daß ich als fachlich kompetent gesehen werde und auch ein politisches Image habe. Auch von anderen politischen Fraktionen im Bezirk werde ich als Persönlichkeit akzeptiert.Wie werden Sie von Freunden gesehen? Meine Freunde sehen mich als Alpha-Tier, das heißt als Wirbelwind, sowohl im privaten als auch im beruflichen und politischen Bereich. Mit 39 Jahren wurde ich Kommerzialrat. Ich pflege die Kontakte auf jeder Ebene und versuche sie auch zu intensivieren, wobei es für mich wichtig ist, trotz meiner Funktionen nie präpotent zu wirken. Ich setze auch meine Kraft für die Anliegen anderer ein, und nicht nur politisch.Ihr Erfolgstip? Eine rasche Auffassungsgabe und eine dementsprechende Schulausbildung halte ich für wesentlich. Auch die Bereitschaft, jederzeit Neues zu lernen, sollte man haben. Die Erziehung ist ein wesentlicher Faktor, welchen man nicht außer Acht lassen sollte. Wenn man sich seiner Stärken und Schwächen bewußt ist, lassen sich so manche Probleme im Alltag vermeiden.