Zur Karriere von Karin Schuhmann

Wie war Ihr Werdegang?
Ich besuchte die Handelsakademie, war ein Jahr als Aupair in Amerika und begann anschließend das Studium der Publizistik. Es gab für mich zu dieser Zeit zwei Möglichkeiten, ein Vollstudium, was finanzielle Abhängigkeit von meinen Eltern bedeutet hätte, oder, da ich dies nicht wollte, die Berufstätigkeit. Ich arbeitete 1985-86 in einem Sozialprojekt für die Resozialisierung von künstlerisch begabten Strafentlassenen in Linz und kam durch meine Arbeit bereits zu diesem Zeitpunkt mit dem ZKD und dessen Galerie Modena Art in Verbindung. Nach Auflösung des Projektes ging ich nach Wien, begann zu studieren und arbeitete nebenbei mit der Thematik Erwachsenenbildung, absolvierte eine zweieinhalbjährige Ausbildung als Verhaltenstrainerin und führte im Anschluß daran selbständig Trainings durch. Es folgte eine zweijährige Ausbildung als Unternehmensberaterin, ich absolvierte das Probedeutikum, um für mich abzuklären, ob ich wirklich in dem stark therapeutischen Bereich bleiben wollte. Ich entschied mich dagegen, da es zuviel an Beziehungsarbeit bedeutet hätte. Durch eine Radiosendung erfuhr ich von der Ausbildung in Mediation, was mir spontan zusagte und für mich stimmig war. Vor vier Jahren schloß ich die Ausbildung als Mediatorin ab und arbeite jetzt in freier Praxis mit Scheidungspaaren und hier im ZKD im Bereich Wirtschaftsmedien und seit zwei Jahren bieten wir auch die Ausbildung in Mediation an. Nur das Studium habe ich nicht abgeschlossen, da ich merkte, daß es ein zeitliches Problem war. Alle anderen Ausbildung waren zeitlich absehbar.

Zum Erfolg von Karin Schuhmann

Was verstehen Sie unter Erfolg? Erfolg ist für mich, wenn ich ein Ziel, das ich mir gesetzt habe, mit Mitteln, die mir selbst durch meine Person zur Verfügung stehen, erreiche beziehungsweise durch Menschen, die ich dafür begeistern konnte. Erfolg spüre ich im Bauch.Was ist für Ihren Erfolg ausschlaggebend? Viele Erfolge habe ich mit dem Team gemeinsam erreicht, wobei es meine und von mir vorgegebene Ziele waren. Wenn ich ein klares Ziel definiert habe, analysiere ich den Jetztzustand und dann unterteile ich das Ziel in zeitlichen Abschnitte bzw. Teilziele, die ich erreichen muß. Ich brauche Hakerln für erledigte Dinge, diese sind Kontrolle und Motivation gleichzeitig. Ich plane analytisch und strategisch unter dem Begriff Disziplin, zu der ich fähig bin, die ich aber nicht immer einhalte, da ich für mich kein durch und durch disziplinierter Mensch bin, der eisern Pläne durchzieht. Für mich gehören die Komponenten Disziplin, Lust und Freude zusammen. Wenn es mir gelingt, diese zu koordinieren, weiß ich, daß ich von der Motivation her richtig unterwegs bin und das Ziel auch erreiche. Das Erkennen der eigenen Fähigkeiten und Grenzen sowie das Ausloten und Erweitern dieser ist mir wichtig. Offenheit und die Bereitschaft zur Weiterentwicklung und Weiterbildung mache ich möglich, indem ich Impulse von außen aufnehme und Seminare besuche, auch in Bereichen, die mir etwas fremd sind. Dies sehe ich als Herausforderung.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Grundsätzlich ja, aber alles gelingt mir auch nicht.Warum wollten Sie eine leitende Funktion übernehmen? Für mich war immer wichtig, daß die Aufgaben nachvollziehbar bleiben. Dies kann nur in kleinen Teams geschehen.Sind Mitarbeiter wichtig? Auf jeden Fall. Bei den Mitarbeitern spielen für mich auch die Komponenten Lust und Disziplin eine wichtige Rolle.Spielt die Familie eine Rolle? Ich hatte kein einfaches Elternhaus. Ich gehe einmal davon aus, das meine Eltern für mich das beste gewollt haben. Entscheidend war nicht die Erziehung, sondern wie man im Nachhinein mit dieser Erziehung umgeht. Ein erfolgreiches Privatleben ermöglicht die positive Beeinflussung und Gestaltung des Berufslebens.Haben Sie einen Leitsatz? Cape diem, nutze den Tag. Ihre Vorbilder? Ich kann keine Namen nennen, aber es waren immer Menschen da, die mich beeinflußt haben.
Ihr Erfolgsrezept?
Disziplin und Lust - ich nehme mich ernst, aber kann auch über mich lachen. Sich selbst auch Fehler eingestehen, wobei Selbstkritik auch nicht überbewertet werden und nicht in Selbstzerfleischung enden darf. Vieles mit Humor nehmen.