Zur Karriere von Michael Albert Corradi

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Von meinem Vater dürfte ich das technische Verständnis und von meiner Mutter den Ehrgeiz geerbt haben. Ich besuchte eine technische Fachschule für E-Technik und schloß nach anfänglichen Schwierigkeiten die Schule mit Auszeichnung ab. Da sich meine Eltern scheiden ließen, war ich schon mit zwölf Jahren selbständig und fähig, Selbstverantwortung zu tragen. Nach der HTL trat ich in die Firma Norma-Meßtechnik in die neu gegründete Abteilung für Produktmanagement ein. Mir wurde nach kurzfristigen firmeninternen Konflikten ein wichtiges Projekt in Zusammenarbeit mit Gossen in Nürnberg übertragen, wo ich den Betrieb großer Unternehmen kennenlernte. 1984 entwickelte ich das Konzept eines Universalmeßgerätes, das zum erfolgreichsten Gerät, der Firma wurde. Aufgrund dieses Erfolges konnte ich eine Geräteserie mit einem eigenen Team und einer eigenen Division entwickeln. In den deutschen VDE Gremien war ich immer der Jüngste und entwickelte hierbei viel Selbstvertrauen. In den letzten Jahren bei Norma machten meine Produkte etwa 65 Prozent des Umsatzes aus. Durch unglückliches Management mußte die Firma im Juni 1995 auf Partnersuche gehen. Mein E-Team mit der ganzen Fertigung war mit der Übernahme durch eine Schweizer Firma nicht einverstanden und wir machten Angebote an drei Firmen, wobei wir nach längeren Verhandlungen mit und zusammen mit einem Partner aus der Vergangenheit aus Zürich 1996 eine neue Firma gründeten und das Büro teilweise selbst einrichteten. Jetzt sind wir in Entwicklung und Vertrieb tätig.

Zum Erfolg von Michael Albert Corradi

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Als Erfolg beschreibe ich den Zustand, mich beruflich, familiär, finanziell und gesundheitlich am oberen Level zu befinden und mich überdurchschnittlich wohlzufühlen. Alles, was man als positiv erkennt, fördert den Erfolg, denn der ist nichts anderes als ein positives Gefühl.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich habe gute Tendenzen zum absoluten Wohlbefinden und sehe deutliche Fortschritte. Ich zähle mich sicher zu den Erfolgreicheren und bin heute zufriedener als damals in einem Angestelltenverhältnis.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Kreativität setze ich sehr hoch an, und ich bin davon überzeugt, daß man nur erfolgreich sein kann, wenn man motiviert ist. Ich identifiziere mich mit meinem Beruf, achte auf kleine Fortschritte, verbringe viel Zeit im Büro und habe sozusagen einen sechsten Sinn, da ich viele Chancen, aber auch Probleme erkenne. Ich war immer in meinem Rahmen risikobereit und habe einen Horror vor Krediten. Ich versuche kurzfristig zu reagieren und nehme mich als Meßlatte für gewisse Entscheidungen. Ich versuche auch, gesicherte Backgroundinformationen zu beschaffen, glaube eine gute Menschenkenntnis zu haben und erkenne Hochs und Tiefs als normale Existenzerscheinungen. Meine Vorliebe für gelbe Krawatten und schwarze Anzüge spiegelt sich in den Firmenfarben.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Qualitätsprobleme löse ich pragmatisch und analytisch, wobei ich ein Vermeider von Papier bin. Bei Problemen mit Kunden löse ich diese meist aus dem Bauch heraus.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Wirtschaftlich gesehen, nein, vom Ehrgeiz her sehe ich Parallelen zu Thomas Muster, der wie ich besonders erfolgreich ist, wenn er im Hintertreffen ist.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ich bin ein Gruppenmensch und gerne der Leader, möchte aber nicht alleine sein. Ich benötige das Feedback, einen Ansprechpartner und das Kreativpotential meiner Mitarbeiter. Für mich ist Freude, Motivation, Bereitschaft zum Lernen und Aufgeschlossenheit wichtiger als ein Studium. Wir sind ein mental homogenes Team, bei dem ich im Einbringen von Ideen ein Vorbild sein möchte.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich glaube, daß ein Partner sehr wichtig ist und ein harmonisches Familienleben sich auf den Erfolg positiv auswirkt. Theoretisch ist mir meine Freizeit sehr wichtig, es gibt natürlich Kompromisse, aber Sport und Freizeit gehören für mich zum Wohlbefinden.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich setze mir immer wieder Ziele und klare Linien. Ich bin in Verhandlungen auch nicht leicht vom Kurs abzubringen. Mein Ziel ist es, jedes Jahr ein neues Produkt oder eine neue Idee zu haben.