Zur Karriere von Rudolf Scholten

Was waren die wesentlichen Stationen Ihrer Karriere? Nach der Volksschule besuchte ich das Schottengymnasium und maturierte 1973. Meinen Präsenzdienst absolvierte ich gleich danach. Ich begann mein Studium 1974 an der Universität Wien (Jus und Volkswirtschaft) und schloß 1978 mit dem Dr. ab. In den Jahren 1976 bis 1984 war ich bei der Österreichischen Kontrollbank im Sekretariat des Vorstands und verantwortlich für internationale Finanzierungen. 1983 war ich in den USA und ebenfalls für internationale Finanzierungen zuständig. Danach war ich bis 1986 beim Bundesministerium für Finanzen als wirtschaftspolitischer Berater tätig. Von 1986 bis 1988 war ich im Kabinett des Bundeskanzlers und hatte wirtschafts- und kulturpolitische Beratungen inne. Anschließend war ich bis 1990 Generalsekretär des Österreichischen Bundestheaterverbandes. Von 1988 bis 1990 war ich im Bundesministerium für Unterricht und Kunst, danach bis 1996 im Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst sowie bis 1997 im Bundesministerium für Wissenschaft, Verkehr und Kunst. Seit Mai 1977 bin ich Mitglied des Vorstandes der Österreichischen Kontrollbanken AG.

Zum Erfolg von Rudolf Scholten

Was ist für Sie Erfolg, und sehen Sie sich als erfolgreich? Ja, ich sehe mich als erfolgreich. Ich habe wirklich eine Anzahl von glücklichen Vorbedingungen erlebt: Elternhaus, gute Ausbildung, ein harmonisches Familienleben. Einfach glückliche Zusammentreffen, die mir berufliche und auch private Fortschritte erlaubten.Wie lautet
Ihr Erfolgsrezept?
Ich habe kein Rezept, bei mir waren es weitgehend Glück und Zufall gewesen.
Haben Sie Vorbilder?
In einzelnen Teilen habe ich schon Menschen um ihre Erfahrungen und Eigenschaften beneidet.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Selbstverständlich meine Eltern und meine Frau. Ganz wichtige Menschen in meinem Leben waren auch der frühere Generaldirektor der Österreichischen Kontrollbank, Prof. Haschek, und der frühere Bundeskanzler Dr. Vranitzky.Wie gehen Sie mit Rückschlägen um? Rückschläge gab es keine, aber ein ganz negativer Einschlag in meinem Leben war, als nach meinem Wiedereintritt der dritte Vorstandsdirektor Selbstmord beging.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Man gewöhnt sich in vielen Jahren an die Politik.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Mit meinem Prinzip möchte ich immer den Zustand vermitteln, daß Arbeit Freude macht. Ich hoffe, sie sehen mich als Vorgesetzten zur Unterstützung ihrer Arbeit und keinesfalls als Bedrohung.Welche Rolle spielt die Familie? Egal, wieviel Zeit ich mit ihr verbringe, es ist immer zu wenig!Woher erhalten Sie Anerkennung? Mein Beruf bietet eine schöne Breite an Anerkennungsmöglichkeiten, egal ob spontan oder ritualisiert. Wie wichtig Anerkennung für mich ist, hängt vom Absender ab. Qualitätsvolle Adressen sind strenge Beobachter, welche mir auch wichtig sind.Woher nehmen Sie Ihre Kraft? Keine Ahnung, teilweise aus der Freude, Strukturen zu gestalten und teilweise aus meiner Arbeit selbst. Ich arbeite auch gerne mit Menschen, die ich mag, zusammen.Was wollen Sie noch erreichen? Ich kam glücklicherweise sehr jung in die Politik und kehrte dann wieder in einen normalen Beruf zurück. Mein Ziel ist nicht stabil. Im Moment ist mein vorrangiges Ziel, dieser Organisation, bei der ich vor mehr als 20 Jahren begann, ein Profil für die Zukunft zu geben. Gemeinsam mit meiner Frau möchte ich den Kindern mitgeben, was ich ihnen für die Zukunft schulde.Welchen Ratschlag für die nächsten Generation möchten Sie weitergeben? Man soll keine Laufbahnpläne machen, aber sehr aufmerksam sein und Momente und Gegebenheiten wahrnehmen. Immer neugierig und wach bleiben, damit man diese Momente nicht versäumt. Man braucht auch immer neue Felder, um seine Chancen nicht zu reduzieren. Allzu simple Erfolgsmaßstäbe sollte man vermeiden, denn Menschen sind verschieden. Vorsichtig mit der Beurteilung anderer umgehen und die Vielseitigkeit des Erfolges nicht unterschätzen.