Zur Karriere von Norbert Wallauch

Wie war Ihr Werdegang?
Da mein Vater im Krieg gefallen war und ich als Halbwaise aufwuchs, war ich früh selbständig. Mein erstes Taschengeld verdiente ich mir mit Nachhilfestunden. Sport interessierte mich immer schon, ich betrieb Leichtathletik und Gewichtheben. Bei meinen sportlichen Aktivitäten hatte ich meinen Vater als Vorbild, obwohl ich ihn nicht kannte, er war ein bekannter Sportler und ich wollte, das was ihm wichtig war, fortsetzen. Mein zweites Interessengebiet war Schreiben, und bereits in der Mittelschule begann ich Artikel zu schreiben. Als ich 15 war, erschien ein Artikel von mir in einer Pfadfinder-Zeitung, und ich war sehr stolz darauf. Seit 1959 bin ich bei der Kronen Zeitung, wo ich nach wie vor in der Sportredaktion tätig bin. Unter anderem berichtete ich über acht Olympische Spiele. Ich selbst war 24 Jahre als Gewichtheber aktiv und mein größter meßbarer, sportlicher Erfolg war ein zweiter Platz bei Staatsmeisterschaften. Nahezu alle Tätigkeiten in meinem Leben sind von Kontinuität geprägt. Da ich eine gute Aussprache habe und auf Menschen gut wirke, meinte man, daß man mich als Funktionär im Sportbereich einsetzen müßte. Wichtig ist für mich, etwas bewirken zu können und Lösungen zu finden. Ich schlug den 400m-Lauf der Frauen vor und wenig später feierte Maria Sykora dort ihren ersten internationalen Erfolg. Bei mir wird Kreativität groß geschrieben und es ist schön zu sehen, wenn etwas, das man auf meine Initiative lanciert wird, in die Realität umgesetzt wird. Als Anerkennung empfinde ich die Wahl zum Präsidenten des Verbandes für Kraftdreikampf (nicht nur des österreichischen, sondern auch des internationalen), wo 88 Verbände vertreten sind. Ein Anliegen für mich ist die Kolumne Sportombudsman, die ich betreue, und wo ich mir zum Ziel gesetzt habe, die Schwächeren vor den Stärkeren in Schutz zu nehmen. 1984 gründete ich außerdem das erste große Fitnesscenter über der Donau und betreibe es nach wie vor. Auch diese Tätigkeit erfordert viel Kreativität, man muß auf den Markt und auf die gesellschaftlichen Änderungen sofort reagieren.

Zum Erfolg von Norbert Wallauch

Was bedeutet für Sie Erfolg? Erfolg drückt sich für mich in meinem Motto aus. Ich versuche in allen Bereichen, wo ich tätig bin, positive Spuren zu hinterlassen. Erfolg ist für mich der Inbegriff eines sinnvollen Lebens.Ihr Schlüssel zum Erfolg? Der Wille, etwas weiter zu bringen und zu bewirken.Wie gehen Sie mit Problemen um? Ich trage mein Herz auf der Zunge und muß, nachdem ich das Problem erkannt habe, es formulieren und dann mit Außenstehenden besprechen. Mir ist wichtig, die Meinungen anderer zu hören. Es ist wichtig, lernfähig zu sein und wenn es jemandem gelingt, mich zu überzeugen, bin ich bereit, meine ursprüngliche Meinung zu korrigieren.Sind Sie für Anregungen offen? Eine gute fremde Idee ist besser als eine schlechte eigene.Ist Anerkennung für Sie wichtig? Sie ist angenehm, aber für mich nicht entscheidend. Ich habe in meinem Leben viel getan ohne Anerkennung dafür erwartet zu haben, wenn es aber anerkannt wurde, habe ich mich darüber gefreut.Woraus schöpfen Sie Kraft? Aus meinem unglaublichen Optimismus, der mir vor allem in den Monaten der schweren Krankheit meiner leider bereits verstorbenen Frau Elvira sehr geholfen hat und den man als eine Form des Selbstschutzes betrachten kann. Ich versuche, aus jeder Situation das Positive herauszuholen und die Enttäuschung nicht zu beschleunigen. Mit dieser Lebenseinstellung bin ich bis heute gut durchgekommen.Was ist für Sie im Leben wichtig? Sich über Dinge zu freuen, die man ins Lebens gerufen hat. So war es auch mit meinem Fitnesscenter, welches für mich eine Art Spiel mit echten finanziellen Mitteln war. Ich habe probiert, meine Vorstellungen umzusetzen und bin froh, daß es funktioniert hat.Ihr Motto? Spuren im Leben zu hinterlassen.