Zur Karriere von Albert Unsinn

Welche waren die wichtigsten Stationen Ihrer Karriere? Seit meiner Kindheit arbeitete ich in der Brenn- und Baustoffhandlung, bzw. im Gasthof meines Vaters mit. Mein Berufswunsch war allerdings Fleischhauer zu werden. So begann ich in Raabs an der Thaya bei der Firma Stroma die Lehre, wo ich die Möglichkeit hatte, den Beruf von der Basis an zu erlernen. Nach Beendigung der Lehre kehrte ich jedoch in die Gastwirtschaft meines Vaters zurück, da mich dieser als Kellner brauchte. Diese Tätigkeit war mir von Jugend an vertraut, und sagte mir zu. Die anschließenden zehn Jahre ging ich dieser Beschäftigung nach, führte ab 1987 den Gasthof, baute ihn aus, installierte Fremdenzimmer, und übernahm ihn 1992.

Zum Erfolg von Albert Unsinn

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Wenn ich genügend Gäste habe, und sowohl diese als auch meine Angestellten zufrieden sind.Was war für Ihren Erfolg ausschlaggebend? Ein wesentlicher Punkt ist sicher, daß ich ein gut eingeführtes Gasthaus von meinem Vater übernahm. Dazu kommen meine guten, zuverlässigen und langjährigen Angestellten. Trotzdem ging es ohne meine ständige Anwesenheit und Mitarbeit nicht. Denn die Führung des Personals, die Vorbildgebung und meine fachliche Kompetenz, alles erklären und vorzeigen zu können, sind wesentlich. Ebenso ausschlaggebend sind wirtschaftliches Denken, gute Qualität der Speisen, sowie preisgünstige Menüs, der andere Konsum ergibt sich dann von selbst. Die Gäste müssen sich wohl fühlen können. Da ich ein sehr gemischtes Publikum habe, habe ich unterschiedlich gestaltete Gastzimmer. Man darf nie vergessen, daß der Gast König ist, und dazu gehören eine freundliche, flinke Bedienung, das Eingehen auf die Wünsche der Kunden und Menschenkenntnis. Ohne Liebe zu meinem Beruf könnte ich den Anforderungen, den großen Zeiteinsatz mit viel Verzicht auf Freizeit, nicht gerecht werden.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich habe erreicht, was ich wollte und bin damit zufrieden.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ja, meinen sehr fleißigen Vater.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich bekomme sie durch meine Gäste. Ihre Anwesenheit freut mich und bestätigt mich in meinem Tun. Ebenso wesentlich ist, die eigenen Angestellten zu loben. Wie verarbeiten Sie Rückschläge? Zunächst reagiere ich meist emotional. Ich versuche dann das Beste aus einer Situation zu machen, indem ich die entsprechende Lösung suche. Ich bin der Meinung, daß jedes Problem zu bewältigen ist.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Am schwierigsten ist es, gutes und engagiertes Personal zu bekommen. Wie ist Ihr hierarchischer Struktukoeffizient? Außer mir, also dem Chef gibt es noch fünf Kellner, den Hauptkoch in der Küche, der sehr selbständig und fleißig arbeitet; einen Beikoch, zwei Küchengehilfinnen und ein Zimmermädchen für die Pension. Wie ist Ihr Verhältnis zu Ihren Mitarbeitern? Für mich ist ein kollegiales lockeres Verhältnis zu meinen Mitarbeitern sehr wichtig, und wir sind alle per du. Meine Autorität wird jedoch nicht angezweifelt und meine Forderung an ihre Arbeitsleistungen, wie selbständiges und selbstverantwortliches Arbeiten, sowie Freundlichkeit den Gästen gegenüber, wird von meinen Mitarbeitern akzeptiert.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
In meiner Branche ist es unmöglich, ohne gute, motivierte Mitarbeiter ein floriendes Geschäft zu führen.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Zunächst nach der persönlichen Sympathie, einem gepflegten Aussehen, darüber hinaus muß er über eine gewisse Intelligenz verfügen, außerdem fähig sein, schnell und übersichtlich zu handeln und Arbeitsdruck auszuhalten. Wie motivieren Sie Mitarbeiter? Durch Anerkennung und entsprechende Bezahlung. Wesentlich ist sicherlich auch der Freiraum , den ich ihnen bei aller Kontrolle lasse, das heißt, sie können sich selbst den Dienstplan erstellen, es gibt keinen Unterschied in der Behandlung und jeder kann sich das Trinkgeld , das er erhält, behalten. Wie vereinbaren Sie Beruf und Familienleben? In meinem Beruf ist es wegen dem enormen Zeiteinsatz sehr schwierig, Beruf und Familie zu vereinbaren.
Woraus schöpfen Sie Kraft?
Ein Ruhetag in der Woche ist nötig, um wieder Energie tanken zu können.