Zur Karriere von Uwe Kirschner

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach der Matura besuchte ich die Universität Wien und promovierte 1962 zum Dr. juris. Schon als Student war ich als Praktikant im juristischen Bereich tätig und trat nach Beendigung des Studiums in eine Notariatskanzlei in der Wiener Innenstadt ein. Neben meiner Tätigkeit im Notariat hielt ich Rechtskurse im Zuge des historischen Studienabschnittes ab. Nach Ablegung der Notariatsprüfung eröffnete ich meine erste eigene Kanzlei, seit dem Jahr 2000 betreibe ich diese Kanzlei in Partnerschaft mit Frau Dr. Tades in der Türkenstraße. Zusätzlich bin ich als Leiter der Notariatsakademie für die Ausbildung des österreichischen Notariatsnachwuchses mit verantwortlich. Unsere Kanzlei bearbeitet abgesehen von den von Amts wegen zugeteilten Verlassenschaften, sämtliche notariatsrelevante Angelegenheiten. Der Schwerpunkt unserer Tätigkeit liegt in Wien und Umgebung, wir haben aber auch Klienten in den Bundesländern, auf Grund der gesetzlichen Vorgaben sind unsere Aktivitäten auf Österreich beschränkt. Unsere Klientel setzt sich sowohl aus Privatpersonen wie auch aus gewerblichen Kunden zusammen. In meiner Kanzlei sind 13 Mitarbeiter beschäftigt.

Zum Erfolg von Uwe Kirschner

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist aus meiner Sicht eine Kombination verschiedener Faktoren, das Erfolgsgefühl ist immer eine Sache der persönlichen Anschauung. Auf jeden Fall hat Erfolg etwas mit persönlichem Wohlbefinden zu tun. Natürlich bezieht sich Erfolg auch auf den finanziellen Aspekt, ich leugne nicht, daß ich gerne gut lebe, aber für mich subjektiv bedeutet Erfolg vor allem die Freude, eine schöne Kanzlei zu haben und dennoch ein wenig Zeit für mich selbst und für andere und auch private Interessen zu haben. Auch zählt dazu, am Arbeitsplatz wenig menschliche Spannungen zu erleben, was mir die Befriedigung verschafft, daß meine Mitarbeiter doch gerne hier arbeiten.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich lebe ein erfülltes und zufriedenstellendes Leben.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Als hervorstechende Eigenschaft sehe ich mein Engagement und meinen Einsatz für den Betrieb. Diese kann ich um so leichter aufbringen, als ich meine Arbeit liebe und immer mit Freude bei der Sache bin. Selbstverständlich setze ich eine hohe fachliche Kompetenz auch bei mir selbst voraus und versuche mich immer auf dem laufenden zu halten.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Das hängt vom jeweiligen Problem ab. Ich versuche mir die Zeit zu nehmen, alle Aspekte einer Herausforderung von allen Seiten zu betrachten. Ich suche auch gerne Lösungsansätze unter Einbeziehung meiner Mitarbeiter zu finden, letztlich entscheide ich aber doch weitgehend allein oder mit meinem Kanzleipartner.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Die extreme Schnelligkeit, die in letzter Zeit von unserer Branche gefordert wird.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Nach der Qualifikation und ihrem Einsatz für die Kanzlei – ich erwarte ein sehr hohes Engagement von meinen Mitarbeitern. Auch müssen meine Mitarbeiter sehr selbständig arbeiten und die gesamte Vorbereitung einer Angelegenheit im Vorfeld in Eigenregie erledigen können.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wir veranstalten verschiedene innerbetriebliche Aktivitäten, und achten auf ordentliche Entlohnung unserer Mitarbeiter, daher leisten sie auch immer wieder besonderen Einsatz.
Wie ist Ihr hierarchischer Strukturkoeffizient?
Ich versuche, die mir untergeordnete Hierarchieebene so selbständig wie möglich arbeiten zu lassen, damit ich selbst mich auf die wirklich wichtigen Herausforderungen konzentrieren kann.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Eine Notariatskanzlei ist ein Dienstleistungsbetrieb, in dem die Qualität und Sorgfalt der Arbeit eine Selbstverständlichkeit sein sollte. Wir legen besonderen Wert auf die persönliche Betreuung der Klienten, die ja oft in menschlich schwierigen Situationen mit uns zu tun haben. Wenn man da zum Beispiel an die Abwicklung der Verlassenschaft eines nahen Angehörigen denkt! Wir versuchen immer zu vermeiden, daß der Klient das Gefühl hat, sich in einem Amt zu befinden. Dazu gehört unter anderem auch, daß oft Termine am Wochenenden oder zu ungewöhnlichen Tageszeiten angesetzt werden können.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Diese beiden Bereiche sind für mich sehr wichtig, im Zweifelsfall geht jedoch die Kanzlei vor, dennoch spielt ein gesichertes privates Umfeld eine wichtige Rolle.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Man sollte eine Tätigkeit mit vollem Einsatz ausüben und die Menschen auch als solche behandeln. Man darf niemals seinen Mitmenschen das Gefühl geben, nur als Vehikel zu erhöhtem Umsatz zu dienen. Gute Ausbildung ist natürlich ungeheuer wichtig, das betrifft sowohl die fachliche als auch die menschliche Bildung.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich bin recht zufrieden mit dem Erreichten und habe mir nie große Ziele gesteckt, außer dem, den Erfolg jedes Tages immer neu und immer wieder zum Ziel zu machen.

Diverse Fachpublikationen.