Zur Karriere von Brigitta Poscharnig

Wie war Ihr Werdegang?
Nach der Pflichtschule wollte ich ursprünglich in das Institut der englischen Fräulein in Krems eintreten. Zu dieser Zeit erwarben aber meine Eltern dieses Geschäft und ich trat als Lehrling ein. Nach Abschluß der Lehrzeit blieb ich dann in diesem Betrieb. Im Jahr 1983 übernahm ich dieses Unternehmen von meinen Eltern und im Jahr 1986 renovierte ich das Geschäftslokal. Bis in das Jahr 1995 halfen mir noch meine Eltern bei der Führung des Unternehmens, jedoch ab diesem Zeitpunkt führte ich es allein. Ich befasse mich sehr mit der Ausbildung von Lehrlingen seit dem Jahr 1983. Ich bin sehr stolz darauf, daß meine Lehrlinge fast ausnahmslos die Lehrabschlußprüfung mit Auszeichnung bestehen. Mein Warensortiment in meinem Einzelhandelsbetrieb erstreckt sich auf drei Bereiche: Buchhandel, Papierhandel und Spielwaren.

Zum Erfolg von Brigitta Poscharnig

Was ist für Sie persönlicher Erfolg? Ich überlege mir am Abend, was der nächste Tag bringt. Bereits zu diesem Zeitpunkt versuche ich alle anstehenden Entscheidungen, unter dem Aspekt einer positiven Geisteshaltung, zu treffen. Wenn dann am kommenden Tag alles so verläuft wie ich es mir vorstellte, dann ist das persönlicher Erfolg.Was ist das Rezept für Ihren Erfolg? Der Buchhandel ist mein Metier und hier versuche ich meine Kunden in sehr starkem Maß zufrieden zu stellen. Besonders im Buchhandel und bei den Spielen ist ein ausreichendes Fachwissen unumgänglich. Das habe ich, und dadurch erklärt sich auch der Erfolg. Ein weiterer Teil des Rezepts für meinen Erfolg ist die Ordnung. Es ist bei mir nicht notwendig etwas zu suchen, ich weiß auf Anhieb welche Bücher lagernd sind. Zur Kundenbindung veranstalten wir immer wieder Ausstellung und ein besonderes Augenmerk lege ich auf die Gestaltung der Schaufenster. Auch das Auftreten und das richtige Benehmen meines Personals ist mir sehr wichtig. Ein anderer Beitrag zum Erfolg ist mit Sicherheit der besonders attraktive Standort meines Betriebs.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Es gibt da keine herausragende Entscheidung aber es tut mir leid, nie andere Erfahrungen in meiner Branche bei ähnlichen Unternehmen gemacht zu haben. Ich hätte sehr gern einmal in einem anderen Betrieb geschnuppert um neue Erfahrungen zu sammeln. Allerdings war der Umbau des Geschäfts ein Meilenstein in der Entwicklung des Unternehmens.Werden Sie von Ihrer Familie, Mitarbeiter, Freunde als erfolgreich angesehen? Ja, ich denke schon.Was war für Ihren Erfolg ausschlaggebend? Es ist dies meine fachliche Kompetenz und die Freundlichkeit im Umgang mit Kunden. Auch mein persönliches großes Engagement bei allem was ich tue ist schlußendlich entscheidend für meinen Erfolg.Haben Sie Ihre Tätigkeit angestrebt? Ja, sie wurde allerdings durch meine Eltern vorgegeben.Nach welchen Kriterien stellen Sie Mitarbeiter ein? Die Zeugnisse einer Bewerberin sind mir nicht so wichtig, wie der erste Eindruck. Das Auftreten des Lehrlings beim Vorstellungsgespräch läßt große Schlüsse zu. Als nächste Kriterien kommen noch das äußere Erscheinungsbild und die Sprache dazu.Wie motivieren sie ihre Mitarbeiter? Wir veranstalten zweimal pro Monat Mitarbeiterbesprechungen, bei denen meine Mitarbeiter und ich Vorschläge einbringen können. Durch diese Besprechungen sind unsere Mitarbeiter in die geschäftliche Entscheidungsfindung eingebunden und somit auch motiviert aktiv am Geschehen teilzunehmen. Ich empfinde das Gespräch mit den Mitarbeitern als besonders effizientes Mittel zur Motivation.Welche Rolle spielt Anerkennung für Sie? Für die Führung meines Unternehmens erfahre ich immer wieder Anerkennung von Fachleuten aber auch von Kunden. Dieses Lob nehme ich gern entgegen und freue mich darüber sehr.Spielen Niederlagen in Ihrer Karriere eine Rolle? Wenn ich mich für etwas bestimmtes einsetze, es aber nicht erfolgreich zu Ende führen kann, ist es für mich eine Niederlage. In so einem Fall analysiere ich das Geschehene und ziehe die Konsequenzen daraus.Woraus schöpfen Sie Ihre Kraft? Nach dem Aufstehen am Morgen weiß ich bereits, daß dies ein erfolgreicher Tag werden wird. Gleichzeitig mache ich aus dem Frühstück ein Ritual, daß mich positiv in den Tag begleitet. Wenn ich mehr Zeit hätte, würde ich reisen um noch mehr Kraft zu tanken.Persönliche Zielsetzung, was wollen Sie gern erreichen? An erster Stelle steht für mich das bewahren der Gesundheit. Ein weiteres großes Ziel ist die Übergabe des Unternehmens an meinen Sohn. Den Betrieb möchte ich bis zu diesem Zeitpunkt weiter so erfolgreich führen wie bisher.Haben Sie ein Lebensmotto? Genieße jeden Tag als wäre es dein letzter.
Haben Sie Vorbilder?
Die früheren österreichischen Staatsmänner wie Figl und Raab waren für mich Vorbilder.Welchen Ratschlag für Erfolg würden Sie gern an die nächste Generation weitergeben? Man braucht unbedingt eine positive Grundeinstellung zum Beruf und die Bereitschaft von den Möglichkeiten der Weiterbildung Gebrauch zu machen.