Zur Karriere von Margarete Riedl

Wie war Ihr Werdegang?
Meine unternehmerische Ader erbte ich nicht - ich bin die erste in der Familie, die den Schritt in die Selbständigkeit wagte. Diese Entscheidung kam eher von außen als von innen - die Abteilung in der Firma, in der ich tätig war, wurde geschlossen, siebzig Leute wurden entlassen und man stand vor der Alternative, entweder eine neue Stelle zu suchen oder sich selbständig zu machen.Wie entwickelte sich Ihre berufliche Ausbildung vorher? Seit meiner Kindheit interessiere ich mich für Technik, daher war die Entscheidung, eine Ausbildung zur technischen Zeichnerin zu machen, kein Zufall, obwohl man mit fünfzehn Jahren selten genau weiß, was man im Leben machen will. Mein Glück war, daß ich in eine gute Firma aufgenommen wurde, in der man mich aufgrund meiner Begabung förderte. Ich bekam die Möglichkeit, diverse Kurse zu besuchen und mich weiterzubilden. Schwerpunkt meiner Ausbildung war das technische Zeichnen für Maschinenbau, Luft- und Klimaanlagen. Nach einem kurzen Intermezzo in Oberösterreich, wo ich bei einem Installateur arbeitete, kehrte ich nach Wien zurück und begann bei einer Firma in der Haustechnik-Branche zu arbeiten, bis ich mich mit drei Kollegen 1997 selbständig machte. Wir hatten das Gefühl, gute Leistungen erbringen zu können; mit diesem Glauben begannen wir von uns gesteckte Ziele zu realisieren. Aufgrund unserer früheren Beziehungen gelang es uns, Kunden, die mit unserer Arbeit zufrieden waren, zu gewinnen. 1997 gründeten wir die Firma, 1999 trennten wir uns von zwei Partnern, und seit dieser Zeit arbeite ich mit Herrn Loibl zusammen. Einen Teil meiner Zeit widme ich dem technischen Zeichnen und übe eine selbständige Tätigkeit in meinem technischen Büro aus.

Zum Erfolg von Margarete Riedl

Fühlen Sie sich erfolgreich? Ja, weil ich unabhängig bin und selbst entscheiden kann, welche Aufträge ich annehme und wie ich meine Arbeitszeit gestalte. Als Selbständige bin ich für alles verantwortlich, die Arbeitszeit kennt keine Grenzen und die Freizeit ist minimal. Wenn man sich aber mit der Tätigkeit so identifiziert, wie ich es tue, merkt man das gar nicht.Wie lautet Ihr Schlüssel zum Erfolg? Unter anderem Bescheidenheit. Es gelang uns, ohne Fremdkapital die Firma aufzubauen und zu führen. Dazu gehört harte Arbeit, gutes Überlegen, ständige Kontrolle der Kosten und die Gabe, private Wünsche zurückzustellen. Zu Beginn muß man damit rechnen, daß man mit weniger Geld als die Angestellten erhalten, auskommen muß, und alles, das übrig bleibt, in die Firma zu investieren.Wie verarbeiten Sie Rückschläge? Das sind für mich die Stolpersteine, die jedem in den Weg gelegt werden. Wir haben den Konkurs von Lieferanten und Kunden hinter uns, das Ausscheiden der Partner, was sicherlich nicht einfach zu verarbeiten war. Man darf das Ziel nicht aus den Augen verlieren, und wenn man sich freut, daß man eine interessante Aufgabe hat, dann kann man alles viel leichter verkraften.Was ist Ihre unternehmerische Stärke? Unsere Flexibilität. Unser Schwerpunkt ist die Klimatisierung von Büros, Banken, Kühldecken, Kälte- und Lüftungsklima-Anlagen; unsere Branche ist klein und wir kommen über Ausschreibungen, die wir an die Planer richten, zu den Aufträgen. Wir leben zum größten Teil von den Stammkunden; es ist uns ein Anliegen, persönliche Kontakte mit ihnen zu pflegen.Welche Art der Anerkennung imponiert Ihnen am meisten? Wenn die Anlage funktioniert und der Kunde zufrieden ist. Ist die Sache positiv abgeschlossen, dann sprechen die Zahlen für sich.Was sind Ihre Ziele für die nächste Zukunft? Daß es der Firma weiter so gut geht!