Zur Karriere von Ilse Maria Ritschl

Wie war Ihr Werdegang?
Ich komme aus einfachen Verhältnissen; meine Mutter war lange mit mir zu Hause, danach begann sie wieder zu arbeiten, mein Vater war Fleischhauer. Ich absolvierte eine Ausbildung zum Industriekaufmann. Mein Glück war, daß ich eine gute Lehrstelle hatte, von welcher ich sehr viel mental profitierte. Im dritten Lehrjahr bekam ich eine selbständige Aufgabe übertragen und wurde als Junior-Sekretärin bei der Chefsekretärin eingesetzt. Ich fand in dieser Chefsekretärin ein Vorbild und in mir wurde der Wunsch wach, einmal selbst diese Funktion ausüben zu können. Nach Abschluß der Lehrzeit entschloß ich mich, mich von der Firma zu trennen, weil ich der Meinung bin, daß man dort, wo man lernte, ein ewiger Lehrling bleibt. Der Chef der Firma, der mich nicht gern gehen ließ, sagte mir, daß er an mich glaube und ich für etwas Höheres als für eine Stelle in der Buchhaltung prädestiniert bin. Mit 18 Jahren begann ich einen neuen Job zu suchen, was damals nicht schwer war. Ich kam zur Firma Adolf Schuss und wurde Assistentin des Abteilungsleiters, was mit vielseitigen Aufgaben verbunden war. Nächste Station war die Firma Hel Wacht, wo ich als Fakturistin aufgenommen wurde und bald darauf die Stelle der Chefsekretärin bekam. In dieser Funktion blieb ich zwölf Jahre; 1981 trat ich bei Firma Zeiss ein und begann meine Tätigkeit als Sekretärin des Leiters des Finanz- und Rechenwesens. Nach zwei Jahren wurde mir angeboten das Personalwesen zu übernehmen, weil die Dame, die diese Funktion ausfüllte, ein Baby bekam. Zuerst war ich nicht begeistert, weil ich mit Leib und Seele eine Sekretärin war. Mit der Zeit stellte ich aber fest, daß das Personalwesen mir sehr entgegenkommt, weil ich mit Menschen sehr gern zu tun habe. Während meiner Tätigkeit arbeitete ich mit vier verschiedenen Chefs zusammen, auf die ich mich einstellen mußte. Dadurch lernte ich, flexibel zu sein und schnell zu agieren.

Zum Erfolg von Ilse Maria Ritschl

Was bedeutet für Sie Erfolg? Beruflich bedeutet es, die realistischen Ziele, die man sich setzt, step by step zu erreichen. Privat heißt es, ein ausgeglichenes, harmonisches Familienleben zu führen und positiv zu denken. Ich fühle mich erfolgreich, weil es mir gelingt, negative Gedanken zu vermeiden und mit Hoffnung in die Zukunft zu schauen.Wie lautet Ihr Schlüssel zum Erfolg? Das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren, sondern es positiv zu verfolgen. Für mich ist es wichtig, mich für meine Mitmenschen zu interessieren und für sie offen zu sein. Von Bedeutung ist die Aus- und Weiterbildung.Wie verarbeiten Sie Rückschläge? Ich habe einen hervorragenden Partner, mit welchem ich alle meine Probleme besprechen kann. Mit der Zeit lernte ich, in jedem negativen Ereignis etwas Positives zu finden.Welche Art der Anerkennung imponiert Ihnen am meisten? Das Lob meines Vorgesetzten, die Wertschätzung meines Partners und meiner Umgebung. Das hilft, das Selbstwertgefühl zu erhalten.Welche Rolle spielt für Sie die Familie? Das ist für mich ein Ort der Geborgenheit und der Ruhe.
Woraus schöpfen Sie Ihre Kraft?
Aus meiner guten Partnerschaft, sprich, aus Liebe und Fürsorge meines Mannes, und aus meinem Freundeskreis.