Zur Karriere von Marietta Wolf

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich bin gebürtige Steirerin und mein Zeichentalent kristallisierte sich schon als Kleinkind heraus. Meine Eltern wollten, daß ich das Gymnasium absolviere, ich jedoch entschied mich für die Hauptschule. Ich wußte, daß ich eine Ausbildung, bzw. später dann auch einen Beruf zu ergreifen wollte, der mir es ermöglichen würde, zu zeichnen. Daher sah ich mir mit meinen Vater diesbezügliche Ausbildungsstätten an und entschied mich für für die Höhere Technische Bundeslehranstalt für bildnerische Gestaltung in Graz. Diese wundervolle Zeit verbrachte ich ohne Heimweh und sie führte mich schon in jungen Jahren zu großer Selbstständigkeit. Nach der Matura interessierten mich die Richtungen Innenarchitektur und Mode, da ich Graz jedoch noch nicht verlassen wollte und für Mode keine adäquate Ausbildungstätte zu finden war, begann ich das Studium der Architektur. Nach drei Jahren Studium und einem Nebenjob in dieser Branche zog ich, nunmehr 22jährig, nach Wien, um die Modeausbildung in Hetzendorf zu absolvieren. Ich spezialisierte mich im Modedesign und erlebte im Schloß Hetzendorf das Flair der großen Modedesigner. Nach sehr erfolgreichem und für mich sehr leicht zu erreichenden Abschluß war es mir zu gefährlich, mich sofort selbstständig zu machen und entschied mich, in der Industrie Fuß zu fassen. Durch meine mir erworbenen Schnittmusterkenntnisse am Computer erhielt ich ein Jobangebot der Firma Entinger und da die Sympathie stimmte, begann ich sofort in dieser wirklich nicht sehr leichten Branchennische des Promptgeschäftes tätig zu werden. Nach zwei Jahren war ich mir meiner großen Fertigkeiten bewußt und wollte mich daher wieder in die Designerrichtung verändern. Ich begann im Kindermodenbereich die EDV auszubauen und Schulungen durchzuführen. Nach einem halben Jahr wurde mir der gesamte Designbereich in Eigenverantwortung übertragen und ich nützte all mein Wissen, um für das Unternehmen das bestmöglichste herauszuholen. Diese Einstellung wurde von der Geschäftsführung ausgesprochen positiv bewertet, da jedoch nicht in Fernost sondern in Europa produziert wurde, konnten wir mit den großen Unternehmen nicht mehr mithalten und der Inhaber verkaufte das Unternehmen. Die neuen Eigentümer nahmen mich als Gesellschafterin auf, da ich mich jedoch bald nicht mehr mit den chaotischen Unternehmensstrategien einverstanden erklären konnte, kündigte ich. Ich gründete mit einer Kollegin ein eigenes Unternehmen und wir spezialisierten uns auf Trachten. Nach einiger Zeit änderte sich die Struktur der Branche und diese Marktbereinigung sowie die schwere Krankheit meiner Partnerin veranlaßte mich, mein Unternehmen trotz sehr guter Umsätze aufzulösen. Da ich schon während meiner Unternehmenszeit das Betriebswirtschaftsstudium begonnen hatte, entschied ich mich, wieder als Angestellte tätig zu werden und nebenbei mein Studium abzuschließen. Ich bewarb mich beim Unternehmen Mewa und bin nun im Marketingbereich des Unternehmens als Marketingassistentin von Herrn Lohr tätig.

Zum Erfolg von Marietta Wolf

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist für mich, das zu erreichen, was ich mir zum Ziel setzte.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich bildete mich ständig weiter, habe mir hohes, global ausgerichtetes Fachwissen aus mehreren Berufen angeeignet, habe eine eindrucksvolle Präsentationsmappe und weiß, was ich will. Um gesteckte Ziele zu erreichen, bedarf es Konsequenz, Geradlinigkeit und Opferbereitschaft. Sehr wichtig ist es auch, seine innere Lockerheit zu bewahren und eventuelle Niederlagen loszulassen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, denn ich habe alle meine Ziele erreicht, die ich mir selbst gesteckt habe.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich konnte immer schon Teilerfolge verzeichnen und daher fühlte ich mich schon sehr früh als erfolgreich. Die Aufnahmekriterien der Modeschule Hetzendorf sind sehr hoch gesteckt und die Bewerber sind zusätzlich noch international, daher war es für mich ein großes Erfolgserlebnis, die Aufnahmekriterien erfüllt zu haben und diese Ausbildungsmöglichkeit nützen zu können.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Von der Branche der Designer aus betrachtet kann ich als schwierigste Problemstellung den Berufseinstieg hervorheben. Man benötigt äußerst gute Kontakte und Ellbogentechnik, um sich in diesem heiß umworbenen Berufsfeld niederlassen zu können.
Wie ist Ihr hierarchischer Strukturkoeffizient?
Die Marketingabteilung ist mit vier Personen besetzt und wird von Herrn Lohr geführt.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich verzichte, da ich beruflich etwas erreichen möchte, auf mein Privatleben.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Mein Leben ist auf Fortbildung ausgerichtet und daher verwende ich jede freie Minute dafür.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich rate jedem, sich zu fragen, kann ich mein Ziel überhaupt erreichen?, was muß ich entbehren? und bin ich bereit, dies zu tun? Als sehr wichtige Frage sehe ich die Vorfeldfrage, wie ist der Weg zum Ziel? Erfolg und Mißerfolg stehen immer in unmittelbarem Zusammenhang, daher ist es auch sehr wichtig, sich erreichbare Ziele zu stecken.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Berufsziel ist die Marketingleitung.

Zahlreiche Modedesign Ausstellungen