Zur Karriere von Kurt Ederer

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich glaube, ich hatte eine gute Ausbildung. Ich besuchte die HTL für Hoch- und Tiefbau in Krems, die ich 1969 erfolgreich abschloß. Während dieser Zeit machte ich meine Ferialpraxis bei der Firma Taschler & Steiner in Horn und hatte vor, nach der HTL dort zu arbeiten. Dies kam aber nicht zustande, da mein Vater zur damaligen Zeit starb. Durch Hilfe eines Arbeits- und Schulkollegen fand ich meine erste Arbeitsstelle bei der Firma Katl Döltl in Wilfersdorf. In dieser Firma hatte ich das große Glück, von 1970 bis 1973 die ganze Bandbreite der Tätigkeiten meiner Branche ausführlich kennenzulernen. Nachdem diese Firma 1973 in Konkurs ging, wollte ich unbedingt in den öffentlichen Dienst und trat in die Baudirektion Laa/Thaya ein. Dort sollte ich das Bauamt aufbauen, eckte an der Politik an und wurde in meinem Wesen ziemlich eingeschränkt, worauf ich mich nach einem halben entschloß, diese Tätigkeit zu beenden. 1973 begann ich bei der Firma Mattner, Poysdorf und förderte dort auch meine Weiterbildung. 1982 legte ich dann erfolgreich die Meisterprüfung ab. Von 1983 bis 1985 führte ich den Betrieb als Geschäftsführer, weil der Chef dieser Firma 1983 starb. Nach diversen Uneinigkeiten mit der Witwe des Unternehmens machte ich mich mit vier Mitarbeitern selbständig, und mietete zunächst das damalige Lagerhaus. 1986 erwarb ich von der Gemeinde einen Betriebsgrund und baute meinen neuen Firmensitz, in den wir 1987 einzogen. In diesem Jahr trat auch meine Gattin in die Firma ein.

Zum Erfolg von Kurt Ederer

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, daß ein Gedanke, den man sich vorstellt, auch in Erfüllung geht. Ich muß zumindest soviel verdienen, wie in einem Angestelltenverhältnis, um mich erfolgreich zu fühlen. Erfolg bedeutet auch, daß mir mein Beruf großen Spaß macht.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich denke schon. Wenn ich mein Umfeld betrachte, merke ich, daß ich um einiges mehr Erfolg hatte als viele andere.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Der Mut und der Ehrgeiz, mich selbständig zu machen und Angefangenes zu Ende zu bringen. Es war auch der Wunsch, mit meiner Firma erfolgreich zu sein, um meine anfänglichen Aufwände so schnell wie möglich begleichen zu können.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Bei der Wahl des Firmenstandortes. Diese Entscheidung ist sicher ein Grund dafür, daß die Firma heute floriert. Auch bei der Kundenauswahl hatte ich großteils eine glückliche Hand.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Im Großen und Ganzen glaube ich, daß man mich als erfolgreich ansieht. Meine Mitarbeiter haben meinen Werdegang in dieser Firma miterlebt und gesehen, wie das Unternehmen gewachsen ist. Wenn meine Mitarbeiter diese Firma nicht als erfolgreich sehen würden, glaube ich nicht, daß sie noch hier arbeiten würden.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Vorkenntnisse und der vorige Arbeitsplatz sind die Grundlage, alles weitere sehe ich dann nach zwei Wochen. Wenn jemand die Fähigkeiten für diesen Beruf hat und einfach über zu wenig Ausbildung verfügt, wird er von uns weiter ausgebildet, der Wille ist natürlich entscheidend.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Qualität und Beratung sowie die positive Mundpropaganda, 40 Prozent meiner Geschäfte sind Folgegeschäfte.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Durch ziemlich strikte Zeiteinteilung und weil ich darauf achte, daß beide Bereiche ausgeglichen sind. Ich genieße meine Privilegien als Inhaber, mir auch zwischendurch für etwas Zeit nehmen zu können, und wenn es nur ein Gespräch in einem Café ist.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Wichtig ist, den Beruf auszuüben, der Spaß macht und für den man glaubt, geeignet zu sein. Man sollte sich ehest möglich überlegen, was man wirklich will. Ich selbst kann zum Beispiel nicht den ganzen Tag hinter dem Schreibtisch sitzen, ich brauche die Abwechslung zwischen Büro und Baustelle. Jeder muß für sich selbst wissen, ob er lieber einen Bürojob oder einen Außendienstjob - oder vielleicht auch beides möchte.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel ist ein besonderes Projekt, ein „Herzeigeobjekt“ - etwas Einzigartiges.

Renovierung der Wallfahrtskirche Maria Bründl in Poysdorf.