Zur Karriere von Alfred Schönhofer

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluß der Pflichtschule begann ich 1968 die dreijährige Lehre zum Rauchfangkehrer im elterlichen Rauchfangkehrermeisterbetrieb, den mein Ur-Urgroßvater 1857 gegründet hatte und der von meinem Vater seit 1959 geführt worden war. Nach der Gesellenprüfung blieb ich weiterhin im Betrieb und absolvierte 1974 die Meisterprüfung. Als mein Vater 1992 in Pension ging, übernahm ich den Betrieb samt drei Mitarbeitern. Heute beschäftige ich fünf Mitarbeiter, auch meine Frau ist im Unternehmen tätig, sie ist für die Büroarbeit zuständig. Wir betreuen rund 3200 Haushalte. Weiters übernahm ich 1992 Anteile an der 1989 gegründeten Energie Plus Kamin-Sanierungs GmbH, einem Zusammenschluß von sechs Rauchfangkehrermeisterbetrieben sowie einem Baumeister, die das gesamte Weinviertel abdeckt.

Zum Erfolg von Alfred Schönhofer

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet, das Erarbeitete zu erhalten.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, weil ich diesen traditionellen Familienbetrieb in fünfter Generation nicht nur aufrechterhalten, sondern auch noch ausbauen konnte.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich hatte das Glück, einen funktionierenden, gut eingeführten Betrieb von meinem Vater übernehmen zu können, aber sicher waren es auch die gut ausgebildeten Mitarbeiter, die eigentlich alle schon unter meinen „Fittichen“ lernten.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Als ich 1994 die Gelegenheit bekam, ein weiteres Kehrgebiet zu kaufen, griff ich zu.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Nach der Meisterprüfung, als mein Vater sich langsam aus dem Betrieb zurückzog und mir die Ausbildung der Lehrlinge sowie die Einteilung und Durchführung der Kehrarbeiten überließ.Wieviel Zeit brauchen Sie für Entscheidungen? Ich überlege nicht sehr lange.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Die Gemeinden vernachlässigen ihre Sorgepflicht, was das Luftreinhaltegesetz betrifft.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Lehrlinge sollten einen Abschluß haben und dann entscheide ich nach meinem persönlichen Eindruck. Effizientere Leistungsmotivation: Begeisterung wecken oder feste Vorgaben? Ich wecke Begeisterung und übertrage meinen Mitarbeitern eine gewisse Selbständigkeit.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Als kompromißbereiter Chef, der auch Vorschläge annimmt.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Meine freundlichen Mitarbeiter sind bestens ausgebildet. Der Kunde kann sich bei uns darauf verlassen, daß auch Sonderwünsche in der kürzesten Zeit erledigt werden; wir sind, wenn es keine andere Möglichkeit gibt, auch außerhalb der Geschäftszeiten erreichbar.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Sehr gut, ich kann mir meine Zeit einteilen.Wieviel Zeit verwenden Sie ausschließlich zur Fortbildung pro Jahr? Circa eine Woche. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ein junger Mensch sollte anerkennen, daß es auch noch jemanden über ihm gibt, lernen, sich in der Geschäftswelt unterzuordnen. Man sollte nie aufhören zu lernen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich habe alles erreicht und werde diesen Betrieb bis zu meiner Pension mit vollem Einsatz weiterführen.
Ihr Lebensmotto?
Die Dinge nicht zu ernst nehmen.