Zur Karriere von Herbert Gradl

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluß der Pflichtschule absolvierte ich die HTL, Fachrichtung Tiefbau. Ich arbeitete in Folge in verschiedenen Firmen und hatte letztlich Funktionen in führender Position inne, unter anderem war ich Bauleiter beim Kernkraftwerk Zwentendorf. Dabei lernte ich vor allem das Denken in größeren Dimensionen und begann mich mit dem Feld der Arbeitsvorbereitung zu beschäftigen. Es ergab sich die Möglichkeit, in diesem Bereich in der Zentrale der Universale Bau AG tätig zu werden, wo ich für Großprojekte wie den Bau des Bundesamtsgebäudes in der Radetzkystraße oder die Überbauung des Franz Josef Bahnhofs in Wien für den Postneubau verantwortlich war. Ich wechselte zu einem Zivilingenieur, wo ich Projektleiter für das BAG Dampfschiffstrasse war, dabei lernte ich den Umgang mit EDV kennen, die mich total faszinierte. Als dieses Projekt vom Ministerium gestoppt wurde, wechselte ich zur WIBEBA, wo ich im Innendienst wieder die Arbeitsvorbereitung organisierte. Durch meine sportlichen Interessen fand ich 1981den Einstieg in den Bereich des Mentaltrainings und den verschiedensten Themen und Techniken zur Selbsterfahrung, Enfaltung der Intuition und praktiziere Yoga, Taiji, Qi Gong, Akupressur. Das Wissen in meinen Spezialgebieten Kinesiologie, Meditation und Feng Shui und geomantischer Landschaftsplanung eignete ich mir bei verschiedenen internationalen Lehrern an. Teilnahme an Moderator-, Kommunikations- und Teamtraining sind weitere Bereiche die mir sowohl in meinem ursprünglichen als auch derzeitigen Beruf wesentliche Unterstützung geben. Seit 1992 bin ich als Trainer, Coach und Berater für Unternehmen, die öffentliche Hand, Privatpersonen, SportlerInnen und als Konsulent für Projektleitungen im Baubereich tätig. Seminarleiter in der Akademie für Ganzheitsmedizin, WIFI-Wien und Hagia Chora-Schule für Geomantie, sowie Lehrauftritte bei Trainerausbildungen in der Bundesanstalt für Leibeserziehung in Wien. Leitung der Feng Shui Spezial Ausbildungsreihe bei der Hagia Chora.

Zum Erfolg von Herbert Gradl

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist für mich am wenigsten durch Geld bedingt. Erfolg besteht für mich etwa darin, bei meinen Beratungs- und Trainingsklienten das Leuchten in den Augen zu sehen und die Freude der Teilnehmer zu spüren, wenn sie erkennen, wie sie viele Alltagsprobleme aus eigener Kraft bewältigen können. Das bedeutet für mich auch, dazu beigetragen zu haben, daß die Klienten auf ihre eigene Stimme hören, dabei stellt sich das Gefühl der Zufriedenheit ein. Das sehe ich als Erfolg.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich habe schon oft daran gezweifelt, auf dem richtigen Weg zu sein, besonders in Krisenzeiten. Die Frage, ob ich erfolgreich bin, habe ich mir selbst nie gestellt.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ausschließlich meine Persönlichkeit und meine Einstellung zu den Menschen. Ich arbeite unablässig an mir selbst und analysiere, wo ich noch Potential entwickeln kann. Diese bilde ich dann auch unter Zuhilfenahme anderer Trainer zielstrebig aus.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Mit Gelassenheit. Nur wenn ich gelernt habe, zu verlieren, kann ich auch gewinnen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Als ich lernte, nicht total überkritisch sein zu müssen. Erst dann fand ich die Art von Klienten, die auch meiner Art entgegenkommen.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Die beste Entscheidung war, mich auf mein Innenleben zu besinnen. Inneres und Äußeres in Einklang zu bringen.
Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein?
Wirklich dauerhafter Erfolg kann ausschließlich aus der originalen Persönlichkeit entstehen, Imitation führt hier zu nichts. Eine erfolgreiche Persönlichkeit ist dies langfristig nicht Kraft ihres Amtes, sondern auf Grund ihrer Ausstrahlung.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
In der Wirtschaft herrscht zur Zeit ein Trend, bei dem alles auf Power ausgerichtet ist. Das Problem aus meiner Sicht ist, daß kein Trainer den Teilnehmern zeigt, wie sie auch wieder zur Ruhe kommen können. So ist das weitverbreitete Burn-Out-Syndrom zu erklären. Die Menschen leben fast ausschließlich in ihrer Außenwelt und legen zu wenig Wert auf das Innenleben.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich besuche immer wieder Seminare zur Erweiterung meines Potentials.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Das Wichtigste ist aus meiner Sicht der Weg zu seinem Inneren. Hier ist alles Wissen vorhanden, damit kann man, egal in welcher Branche, alles verwirklichen, was man will. Nur wenn ich innen weiß, was ich will und entsprechende Ziele formuliere. Visualisiere; dann wird sich diese im Außen manifestiren. Junge Menschen sollen aus dieser Sicht vermeiden, sich selbst im Weg zu stehen. Ich sehe glücklicherweise auch gerade bei jungen Menschen ein Umdenken in dem Sinn, daß es nicht immer nur um noch mehr Profit gehen kann - wenn ich aus Kostengründen zu viele Mitarbeiter kündige, gehen mir irgendwann einmal die Konsumenten aus.