Zur Karriere von Robert Paukert

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach fünf Jahren Gymnasium besuchte ich die HAK in Neusiedl am See und schloß diese 1983 mit der Matura ab. Anschließend studierte ich ab 1984 an der WU Wien vier Semester Betriebswirtschaft und weitere vier Semester Volkswirtschaft. 1988 trat ich in den elterlichen Betrieb - vom Großvater 1926 als Herdbuch-zuchtbetrieb gegründeten und von den Eltern seit 1971 geführten - Geflügelhof als kaufmännischer Angestellter ein. Als meine Mutter 2000 in Pension ging, übernahm ich den Betrieb. Ich begann eigene Ideen einzubringen und ließ gleich zu Beginn eine Betriebsberatung von einer anerkannten deutschen Firma durchführen. Seither bin ich dabei, das neue Konzept umzusetzen. Wir führen einen Geflügelhof mit zur Zeit 3.000 Legehennen und verkaufen ungefähr eine Millionen Eier im Jahr. Überdies verkaufen wir Geflügelfleisch, Hühner, Enten, Gänse und Flugenten ebenso in unseren Detailverkauf wie Geselchtes, Gewürze und Nudeln. Unser Direktverkauf beliefert Gastronomie, Kaufhäuser und Privatkunden. Wir handeln darüber hinaus mit burgenländischem Putenfleisch und bieten im angeschloßenen Imbißlokal unseres Geschäftes frisch zubereitete gebackene und gegrillte Spezialitäten vom Geflügel. Außerdem handeln wir mit Mast - und Legeküken, Gänsen, Enten, Flugenten, Puten, sowie mit Jung- und Legehennen. Für Veranstaltungen vermieten wir auch Großgriller. Zur Zeit beschäftige ich vier Mitarbeiter.

Zum Erfolg von Robert Paukert

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich ist Erfolg die Umsetzung meiner Ideen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin in der Lage, die Firma erfolgreich zu führen und biete damit meinen Mitarbeitern einen sicheren Job, meiner Familie und meinen Eltern eine gesicherte Existenz.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich hatte immer ein gewisses Verantwortungsbewußtsein der Firma und meinen Eltern gegenüber. Ich versuche, die 75-jährige Firmentradition fortzusetzen, den Betrieb gleichzeitig zu modernisieren und gewisse Marktnischen zu besetzen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Bereits als kaufmännischer Angestellter fühlte ich mich erfolgreich, als ich Teilbereiche selbständig führen und gestalten konnte. Das richtige Erfolgsgefühl stellte sich aber erst mit der Übernahme des Betriebes ein, im zweiten Jahr waren bereits die Früchte der Modernisierungsmaßnahmen sichtbar.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Der Wechsel des Steuerberaters war wesentlich, denn er muß auch zeitgemäß und unternehmensunterstützend agieren können.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Meine Eltern haben mich geprägt. Mein Vater hat die Firma in der jetzigen Größe aufgebaut und vorbildliche Kontakte zur Kundschaft gepflegt.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Die Resonanz meiner Umgebung ist sehr positiv, auch von Personen aus der Branche, aus Vereinen und auch der Politik.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Das Preis-Leistungsverhältnis stimmt schon lange nicht mehr. Die Produktion am Fleisch- und Eiersektor wird nicht betriebswirtschaftlich honoriert. Seit unserem EU-Beitritt 1994 verstärkt sich der Preisdruck jährlich.Darüberhinaus sind leider auch Skandale der letzten Zeit ohne erkennbare positive Auswirkungen vorübergegangen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Mitarbeiter spielen eine wesentliche Rolle, vor allem weil man sehr viel delegieren muß. Ich beschäftige einen Fahrverkäufer, der mich sehr entlastet. Auf ihn kann ich mich verlassen.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Zuverlässigkeit, Sauberkeit, Pünktlichkeit, Teamfähigkeit und ein gewisses Mitdenken sind mir wichtig.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich führe häufig Gespräche mit meinen Mitarbeitern und lobe sie auch.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich glaube, daß man mich als geradlinigen und kompromißbereiten Chef sieht.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unsere Stärke ist der persönliche Kontakt zu unseren 1.000 Kunden, die ich alle persönlich mit Namen kenne. Unsere Sortimentsstruktur und unsere Fachkenntnisse sind gut, unsere EDV ist zeitgemäß, darüber hinaus gehen wir individuell auf Kundenwünsche ein und versuchen, Lösungen anzubieten.. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Die Branche ist relativ klein, man kennt sich untereinander und tauscht Erfahrungen aus. Wir sind zunehmend bemüht, Synergien aufzubauen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Beruflicher Erfolg und privater Bereich so zu vereinbaren, daß nichts zu kurz kommt, ist nicht immer leicht.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich verwende ungefähr eine Woche im Jahr für Exkursionen und Fremdsprachenkurse.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Der persönliche Kontakt wird in keiner Zeit zu ersetzen sein.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte von den Erträgen der Firma mit meiner Familie gut leben können.
Ihr Lebensmotto?
Nicht die Großen fressen die Kleinen, sondern die Schnellen die Langsamen!