Zur Karriere von Michael Reinwald

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich bin durch Zufall in diese Branche gerutscht, denn ich schloß 1988 die Fachschule für Nachrichtentechnik ab und arbeitete nach dem Präsenzdienst als Nachrichtentechniker im Bundesministerium für auswärtige Angelegenheiten. Diese Tätigkeit bereitete mir keine Freude, daher wechselte ich in die Sportbranche. Ich konnte meine sportlichen Interessen für meine berufliche Zukunft nützen. Ich war 1988 österreichischer Staatsmeister im Streetstyle-Skateboarden, bis 1993 konnte ich Top-Plazierungen bei diversen Wettbewerben erreichen. In weiterer Folge konzentrierte ich mich auf die Organisation von Skateboardevents und wurde als Punkterichter eingesetzt. Außerdem stand ich für die Planung diverser Skateboardanlagen in Österreich zur Verfügung. Nach meiner Tätigkeit im Bundesministerium war ich von 1990 bis 1998 als Abteilungsleiter bei Outlook Sport & Mode GmbH Himberg beschäftigt. Wir machten dort gute Umsätze mit Snowboards, doch als mir 1997 die Geschäftsführung angeboten wurde, war dies der denkbar ungünstigste Zeitpunkt für meinen Einstieg. Der Snowboardmarkt brach ein und ohne diesen war die Firma nicht überlebensfähig. So wurde 1998 beschlossen, die neue Firma Motion Sports zu gründen, die ein Sortiment für Sommer- und Wintersport anbieten sollte. In dieser Firma bin ich nun Ein- und Verkaufsleiter. In meiner kurzen Tätigkeit als Geschäftsführer hatte ich sehr viel zu tun, weil ich die alte Firma liquidieren mußte, während die neue gegründet wurde. Positiv ist, daß ich dabei sehr viel gelernt habe. In dieser Umstiegsphase verloren wir sehr viele Lieferanten, was nachträglich betrachtet aber ein Vorteil war. Wir haben die Lieferanten behalten, die sich am Markt durchgesetzt haben, und wir konnten uns auf diese konzentrieren.

Zum Erfolg von Michael Reinwald

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Diese Frage ist für mich ein bißchen schwer zu beantworten. Natürlich strebe ich Erfolg an, aber ich habe Dinge primär immer an mich herankommen lassen. Ich bin bisher mit dieser Vorgangsweise recht gut gefahren. Mir sind Positionen nicht wichtig. Mir geht es vor allem darum, eine Beschäftigung zu haben, die mir Freude bereitet, und ich möchte ein ausgeglichener Mensch sein. Wenn ich meine Sache gut mache, kommt der Erfolg automatisch.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, weil ich mitgeholfen habe, etwas aufzubauen.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ausschlaggebend war mein persönlicher Einsatz, mit dem ich Dinge angepackt und ausgeführt habe. Meine Vorgesetzten haben gesehen, daß ich Dinge positiv entwickeln kann und haben mir neue, verantwortungsvollere Aufgaben übertragen. Diese führe ich selbständig aus, das macht mir Spaß.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Eigentlich nicht. Ich habe alle Kenntnisse autodidaktisch erworben. Wenn ich zurückblicke, muß ich feststellen, daß mein Ex-Chef bemerkenswert in seinen Entscheidungen war. Diese waren nicht immer nachvollziehbar, aber im Nachhinein betrachtet, haben sie Sinn ergeben. Irgendwie war er ein Vorbild für mich.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Wenn das Unternehmen funktionieren soll, muß jeder seinen Teil bestmöglich beitragen. Gute, teamfähige Mitarbeiter sind enorm wichtig, um Erfolg zu haben.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Bei meiner alten Firma habe ich mir eine sehr gute Menschenkenntnis erworben. So glaube ich, meistens die richtigen, motivierenden Worte zu finden. Ich versuche auch Anerkennung einzubringen. Unsere Branche spricht ein sehr junges Publikum an, da läuft generell die Kommunikation ein bißchen anders. Da ich selbst aus der Sportszene komme, bereitet mir das aber keine Probleme.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir sind flexibel und versuchen Trends möglichst früh zu erkennen und entsprechend zu reagieren. Wissen und Erfahrung der Mitarbeiter spielen ebenfalls eine große Rolle.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich habe bemerkt, daß ich berufliche Probleme gedanklich mit in die Freizeit nehme. Das ist nicht immer gut. Andererseits stammen meine Freunde und Bekannten ebenfalls aus dem Sportbereich, sodaß gleiche Interessen vorliegen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich habe mir keine Ziele gesteckt. Die Zeit ist so schnellebig, speziell in unserer Branche. Wenn die Wirtschaft schlecht läuft, spürt das der Sportartikelhandel sofort. Sollte für mich die Situation der Branche unakzeptabel werden, würde ich sofort wechseln und wenn notwendig auch weiter unten wieder neu beginnen. Mit Sicherheit würde ich eine Tätigkeit im Verkauf, oder die etwas mit Kommunikation zu tun hat anstreben.

Publikation von Fotografien und Texten in diversen Sportzeitschriften.