Zur Karriere von Michael Zechner

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich besuchte das Bundesgymnasium I in Klagenfurt und maturierte im Jahr 1984. Anschließend studierte ich Biologie, Fachrichtung Mikrobiologie, in Graz und Innsbruck. Dort verbrachte ich vier Jahre bis zu meinem Studienabschluß im Jahr 1990. In der Folge trat ich als Produktspezialist und Außendienstmitarbeiter für eine Forschungsproduktlinie in die Firma Boehringen Mannheim und wechselte nach vier Jahren zu MWG-Biotech, um den Vertrieb in Österreich aufzubauen. Nach weiteren vier Jahren, im Jahr 1997, traf ich gemeinsam mit meiner Frau, die ebenfalls in dieser Branche tätig ist, die Entscheidung, die eigene Vertriebsfirma zu gründen. GenXpress wurde vor fünf Jahren zunächst in Wien gegründet und aus privaten Gründen nach Kärnten verlegt. Das war eine für Unternehmen sehr untypische Entscheidung und anfangs befürchteten wir Probleme aufgrund der Entfernung zu vielen Kunden. Letztendlich ist der Standort alleine aber nicht das Wichtigste und die Firma funktioniert sehr gut.

Zum Erfolg von Michael Zechner

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist die Möglichkeit meine gesteckten Ziele umsetzen zu können, egal ob sie privater oder beruflicher Natur sind. Dazu gehört auch die Freiheit, sich Orte aussuchen zu können, wo man lebt.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Für meinen Erfolg kommen mehrere Faktoren in Frage: Daß wir uns in der Branche und mit den Produkten sehr gut auskennen und daß wir sehr guten Kontakt zu unseren Kunden pflegen. Dabei zählt unsere Firmenstruktur. Durch unsere relativ geringe Größe können wir gegenüber Großkonzernen flexibler agieren.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich fühlte mich erfolgreich, als unsere Konzepte aufgingen. Ein erster Erfolg bestand sicher im Wagnis, unsere eigene Firma zu gründen. Wahrscheinlich aber ist einer der größten Erfolge das Vertrauen, das wir von unseren Kunden bekommen und die Beständigkeit des Unternehmens.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Erfolgreiche Entscheidungen waren die Firmengründung zum richtigen Zeitpunkt und die Zusammenarbeit mit meiner Frau. Die weiteren Entscheidungen waren fast eher ein „Ausprobieren“, welcher Schritt als nächster für die Firma richtig wäre. Eine kritische Entscheidung war sicher der Standortwechsel nach Kärnten, weil wir nicht wissen konnten, wie die Kunden reagieren würden.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Ich glaube, daß Originalität auf jeden Fall besser ist. Man muß seinen eigenen Weg gehen und sich vom Mitbewerb unterscheiden. Vor allem ist es schwierig, in der gleichen Branche die gleiche Suppe zu kochen wie die anderen.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ich wurde von meinen Eltern geprägt und in allen Lebensabschnitten von Personen begleitet, mit denen ich mich gewissermaßen in einem sportlich-freundschaftlichen Wettkampf befunden habe.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Die Kunden, die ich beliefere leben von öffentlichen Geldern. Von meiner Seite aus kann ich immer wieder neue, innovative Produkte zu günstigeren Preisen anbieten, die der Kunde allerdings auch ausprobieren muß. Dieses Risiko wird oft nicht eingegangen, weil oft schon jahrelang mit einem alten Produkt gearbeitet wird, selbst wenn es um ein Vielfaches teurer ist. Wenn die Produkte fairer miteinander verglichen werden könnten, so würde es mein Unternehmen sehr viel leichter haben.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Mitarbeiter sind entscheidend. Wir haben das Glück, daß unsere Mitarbeiter wirklich erstklassig sind und sehr gut in unseren Betrieb passen.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich entscheide mich grundsätzlich nach dem fachlichen Wissen. Letztendlich entscheiden aber sicher emotionale Faktoren, dabei geht es darum, wie man mit der Person zusammenarbeiten könnte.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wir versuchen sehr fair zu sein und pflegen ebenso einen fairen Umgang miteinander. Allerdings müssen die Mitarbeiter in ihrem Verantwortungsbereich erfolgsorientiert denken.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Die Stärke des Unternehmens ist seine Struktur. Wir sind eigentlich alle auf einer hierarchischen Ebene und arbeiten im Team. Ein weiterer Vorteil ist vielleicht, daß wir als kleines Unternehmen sehr flexibel sein können.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Wir versuchen das zeitlich zu trennen und vor allem das Wochenende für private Zwecke zu nutzen. Bei dieser Trennung muß man streng mit sich selbst sein und Disziplin beweisen.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Wir verkaufen Forschungsprodukte und sind allein deshalb gezwungen, ständig dazuzulernen.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich würde an jeden, der Ziele vor Augen hat und ungefähr abschätzen kann, wie gut er ist, appellieren, auch einmal ein Risiko einzugehen. Natürlich muß man das Risiko abschätzen, aber man kommt um ein kleines Risiko nicht herum.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Zunächst einmal möchte ich unsere Gewinne steigern und ich hoffe, im nächsten Jahr einen weiteren Mitarbeiter aufnehmen zu können. Ein weiteres Ziel ist es, unsere Produkte noch besser zu vermarkten, dabei spielt unsere Homepage eine sehr wichtige Rolle. Gerade die neuen Medien erlauben uns, gewisse Dinge einfacher zu gestalten, auch können Kunden die Produkte einfacher bestellen. Auf lange Sicht möchten wir auch in Slowenien und auch in Italien aktiv werden.