Zur Karriere von Bogdan N. Bercal

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich kam 1979 von Polen, wo ich das Gymnasium besucht, mich aber nie zu Hause gefühlt hatte, nach Österreich. Ich wollte ursprünglich Theologie studieren und ins Kloster gehen. In Österreich, wo ich bei meiner Cousine wohnte, fühlte ich mich von Beginn an wohl. Ich nahm verschiedene Gelegenheitsarbeiten an und arbeitete beispielsweise als Messdiener und in einem Chamottierwerk. Als in Österreich mein Paß ablief, wechselte ich nach Deutschland, suchte dort um die Staatsbürgerschaft an, studierte an der Universität Hamburg und kehrte dann nach Wien zurück. Überall, wo ich hinkam, lernte ich die richtigen Leute kennen. In Wien absolvierte ich dann ein Dolmetschstudium und arbeitete nebenbei. Ich lernte eine alte Dame kennen, die mich davon überzeugte, die neu gegründete Krankenpflegerschule bei den Barmherzigen Brüdern zu besuchen. Zwei Jahre verbrachte ich auch im Offiziat in Graz, dann lernte ich meine Frau kennen, mit der ich heute drei Kinder habe. Nach Abschluß der Ausbildung begann ich als Diplomkrankenpfleger im Maria-Theresien-Schlößl zu arbeiten, besuchte Weiterbildungskurse und wurde schließlich Stationspfleger. Da das Geld knapp war, nahm ich nebenbei andere Arbeiten an, und bevor das dritte Kind zur Welt kam, kauften wir ein Slender you-Studio. Um in meinem Bereich selbständig werden zu können, begann ich an der Wirtschaftsuniversität Krankenhausmanagement und Ökonomie zu studieren. Seit 1997 half ich auch beim Aufbau des neuen Rehabilitationszentrums mit. Ich nahm an der öffentlichen Ausschreibung für den Direktorposten teil, und seit Anfang 2002 fungiere ich als Direktor des Pflegedienstes des Neurologischen Rehabilitationszentrums. Dies ist eine private Einrichtung mit Öffentlichkeitsrecht. Wir bieten Therapien für Patienten mit Schlaganfällen, Parkinson, Bandscheibenvorfällen oder Querschnittlähmungen sowie etliche andere Therapien (Ergotherapie, Logotherapie, Sporttherapie, Neurolinguistik, Massage, etc.). Ich habe Verantwortung für etwa 50 Mitarbeiter.

Zum Erfolg von Bogdan N. Bercal

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist Freude über das Erreichte und ein Gefühl des Glücks. Erfolg bestätigt mich in dem, was ich gemacht habe.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja. Ich habe sehr viel erreicht und bin glücklich darüber.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Was mich stark macht, sind meine Familie und meine Kinder. Ich bin sehr ruhig - angeblich strahle ich auch Ruhe aus - und mir bereitet der Umgang mit Menschen, egal welcher Nationalität, Freude. Ich lege viel Wert auf permanente Weiterbildung.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Bei uns zählt die Patientenzufriedenheit. Unsere Mitarbeiter müssen gute Gastgeber sein, dann machen die Patienten auch Werbung für uns. Die Fähigkeit, die Patienten zu motivieren, Ausdauer und eine starke Persönlichkeit stehen im Vordergrund.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Junge Menschen sollten sich bilden und an Erwachsenen orientieren, die gute Erfahrungen gemacht haben. Es geht nicht darum zu haben im Sinne von besitzen, sondern um das Sein, im Sinne von authentisch sein.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ein relativ kurzfristiges berufliches Ziel ist es, das Haus in ein bis zwei Jahren zu noch größerem Erfolg zu führen. Ich möchte auch, daß unser Team noch stärker zur Familie zusammenwächst. Generell ist es jedoch das Wichtigste, daß wir alle gesund bleiben.