Zur Karriere von Bernadette Reisinger

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluß der Pflichtschule absolvierte ich eine Lehre zur Einzelhandelskauffrau in einem Lederwarengeschäft in Wels, die ich im Jahr 1985 erfolgreich abschloß. Nach der Geburt meiner Tochter gab ich meinen Beruf jedoch für einige Zeit auf und widmete mich ganz meiner Familie. Doch nach zweieinhalb Jahren reichte mir das nicht mehr, und ich war auf der Suche nach einer neuen Beschäftigungsmöglichkeit. Zufällig wurde ich von einer Freundin auf eine Tupperwareparty eingeladen, wo ich mich dafür zu interessieren begann und schon bald war ich als Beraterin für die Firma Tupperware tätig. Da mir diese Tätigkeit Spaß machte und ich mich auch ziemlich engagierte war ich bereits zwei Monate später als Gruppenberaterin mit einem Firmenauto unterwegs. Anfangs hatte ich nur eine kleine Gruppe von fünf Leuten zu betreuen, aber binnen eines Jahres wuchs meine auf über 20 Frauen an. Im Umgang mit Menschen erkannte ich ein Talent von mir, welches auch an höherer Stelle nicht verborgen blieb. So ergab sich nach einigen Jahren ein Angebot an mich und meinen Mann, die Zentrale in Kapfenberg zu übernehmen. Dies erforderte den schwierigen Entschluß, von Oberösterreich nach Kapfenberg zu übersiedeln und unser bisheriges Umfeld zu verlassen. Im Jänner 2000 war es dann soweit, daß wir unsere Zelte abbrachen und ein neues Leben begannen, was wir seither nie bereuten.

Zum Erfolg von Bernadette Reisinger

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Was mir an meinem Beruf Spaß macht, ist, daß ich durch meinen persönlichen Einsatz meine Verantwortungsgebiete erweitern kann. Diese Möglichkeiten sah und sehe ich gerade hier bei der Firma Tupperware für mich als gegeben.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ganz sicher meine Persönlichkeit und der starke Wille, ein Ziel das ich mir gesetzt habe auch zu erreichen.Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Generell sehe ich schon Schwierigkeiten für Frauen in der Berufswelt. Tupperware ist jedoch ein frauendominiertes Unternehmen und daher habe ich persönlich in meiner Firma keine derartigen Probleme.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Der Entschluß, die Herausforderung anzunehmen und die Zentrale in der Steiermark zu übernehmen, war nachträglich betrachtet sicherlich meine erfolgreichste Entscheidung.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Man kann sich manches von anderen abschauen und es dann für sich adaptieren. Im Grunde aber muß man mit Überzeugung an eine Sache herangehen und seinen ganz persönlichen Potentialen folgen.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? So manche Kollegin, mit der mich ein gutes Verhältnis verbindet und natürlich mein Gatte, denn ohne sein Verständnis und seine Unterstützung wäre das alles nicht möglich gewesen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Nachdem in unserer Firma Lob und Anerkennung groß geschrieben werden, konnte ich mich schon bei vielen Gelegenheiten über Ehrungen freuen.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich denke, als risikobereiter Mensch gesehen zu werden, dem man einiges zutraut.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Eine sehr große Rolle, denn nur durch sie funktioniert der ganze Betrieb so gut. Unser Geschäft hängt in großem Maße vom Kundenkontakt unserer Mitarbeiter ab.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Wir geben im Prinzip jedem die Möglichkeit, es bei uns zu probieren. Es stellt sich meist recht schnell heraus, ob sich jemand bei uns wohlfühlt, oder nicht.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wichtig sind, wie überall, das Gespräch und Lob. Besondere Leistungen werden bei uns stets herausgehoben und belohnt. Ich versuche den Mitarbeitern möglichst viel Freiraum zu lassen, ihnen aber auch das Gefühl zu geben, das jede Einzelne zum Erfolg beiträgt.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich denke weniger als Chefin, sondern als Teamleiterin.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Unsere Marke ist sind nun seit 38 Jahren in Österreich vertreten und wir können daher auf einem hohen Bekanntheitsgrad aufbauen, der mit starkem Qualitätsempfinden einhergeht.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Für unser Produkt gibt es eigentlich keine wirkliche Konkurrenz, über die ich mir den Kopf zerbrechen müßte.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Das ist ein schwieriges Thema, an dem ich sicherlich noch intensiv arbeiten muß um ein zufriedenstellendes Ergebnis zu bekommen.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Pro Monat verwende ich rund zwei Tage für Fortbildung.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Wenn sich eine noch so kleine Chance bietet, sich zu verwirklichen, sollte man sie ergreifen denn eine gewisse Risikobereitschaft gehört zum Erfolg.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel ist es, die Firma weiterhin auf Erfolgskurs halten zu können wie bisher.
Ihr Lebensmotto?
Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.