Zur Karriere von Franz Riegel

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Volks- und Hauptschule besuchte ich die Handelsschule, wollte aber die Handelsakademie nicht mehr absolvieren. Ich schlug dann aufgrund eines Zufalls die Banklaufbahn ein. Ein Vorstandsmitglied der Bank fragte mich, ob ich nicht in den Ferien dort arbeiten wollte. Ich nahm an und begann meine Tätigkeit in der damals noch sehr kleinen Raiffeisenbank in Eberndorf. Ich bekam sehr rasch die Möglichkeit, eine Filiale zu leiten. Es ging dann sehr schnell die Karriereleiter hinauf. Es liegt mir, konsequent zu arbeiten, ein gewisses Tempo vorzulegen und immer nach Neuem Ausschau zu halten. Dadurch ergaben sich für mich immer wieder und in relativ schneller Folge, Möglichkeiten des Weiterkommens. Nun arbeite ich schon 30 Jahre im gleichen Unternehmen, das mittlerweile von einer kleinen Bank zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor der Region geworden ist, an dessen Entstehen ich maßgeblich beteiligt bin. Als Bewohner der Region arbeiten wir für die anderen Bewohner der Region, das bedeutet, wir müssen unsere Arbeit viel nachhaltiger, verantwortungsbewußter und mit größtmöglichem persönlichen Einsatz durchführen.

Zum Erfolg von Franz Riegel

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet, etwas erreicht zu haben.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich messe meinen Erfolg am Erfolg der Bank. Das ist aber nicht nur mein alleiniger Erfolg, sondern der aller Mitarbeiter. Wir sind Marktleader der Region, und das ist ein klares Indiz für Erfolg. Mein Erfolg ist es sicher auch, gute Mitarbeiter ausgesucht zu haben.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Wesentlich war sicher meine Fähigkeit, ein gutes Team aufzubauen und zu führen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich empfand mich immer als erfolgreich, wenn eine Neuerung von mir die Aufmerksamkeit der Kollegen geweckt hat und sie darüber informiert werden wollten.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Wir haben im Haus einen ehrenamtlichen Obmann, der neuen Ideen gegenüber aufgeschlossen ist und dann auch die Möglichkeiten schafft, damit diese umgesetzt werden können.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Es gibt mehrere. Im Genossenschaftsbankensystem herrscht eine permanente Gratwanderung zwischen dem Willen zur Eigenständigkeit und den logischen Zusammenschlüssen zu Erlangung wirtschaftlicher und steuerlicher Vorteile. Als mittelgroße Bank können wir uns ein effektives Management leisten und somit Verantwortung auf mehrere Schultern verteilen, während dies kleine Banken aus Kostengründen nicht können, dort ist die gesamte Verantwortung meist auf zwei Personen verteilt.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Wir sind ein Dienstleistungsunternehmen und können noch so viele gute Ideen haben oder Strategien entwickeln - wenn die Mitarbeiter diese nicht mittragen und umsetzen, ist Erfolg nicht möglich.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Unser Unternehmen ist für alle Menschen interessant, die in der Region bleiben wollen. Wir nehmen seit einigen Jahren nur noch Schulabgänger, wobei der Abschluß einer weiterführenden Schule Bedingung ist. Bewerber sollten Spaß daran haben, mit Menschen umzugehen. In der Ausbildung der Mitarbeiter ist die Raiffeisenbank allen anderen Banken voraus.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich erhalte Feedback aus strukturierten Gesprächen mit Mitarbeitern. Es können mich nicht alle mögen, denn ich muß das Gesamtinteresse des Unternehmens im Auge behalten, aber der Respekt aller ist vorhanden. Wir sind z.B. kürzlich im Rahmen einer internationalen Studie als bester Arbeitgeber unter den österreichischen Banken ausgewählt worden.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir haben den Ruf, sehr innovativ und den anderen mit neuen Ideen einen Schritt voraus zu sein. Vor langer Zeit habe ich schon Dinge eingeführt, die erst heute von anderen Banken übernommen werden, wie beispielsweise totale Teamorientierung, regelmäßige und strukturierte Mitarbeitergespräche oder die Einführung eines Leistungsprämiensystems.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Immer besser! Zu Beginn war es nicht einfach, aber mit dem guten Team, das selbständig arbeitet, kann ich Beruf und Privatleben gut voneinander trennen.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Sehr viel, allein für den Besuch von Seminaren verwende ich etwa 20 Tage im Jahr.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Man sollte hartnäckig sein und den Mut haben, seine Ideen und Ziele konsequent umzusetzen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte weiterhin im Unternehmen arbeiten und den Erfolgskurs fortsetzten. Dabei werde ich auf jeden Fall meinen direkten Kontakt zu Kunden aufrechterhalten, denn dieser macht meine Arbeit interessant und spannend. Natürlich könnte ich in Ballungsräume mit einer besseren Bezahlung wechseln, aber das ginge zu Lasten meiner Lebensqualität.
Ihr Lebensmotto?
Erfolg für alle!