Zur Karriere von Otto Sares jun.

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluß des vierten Schuljahres am Bundesrealgymnasium Schwechat wechselte ich an die Höhere Graphische Lehr- und Versuchsanstalt, Abteilung Reproduktions- und Drucktechnik. Anschließend absolvierte ich eine zweijährige Lehrausbildung zum Schriftsetzer bei der Firma Seitenberg im fünften Wiener Bezirk. 1988 tat ich in den väterlichen Betrieb ein, die Graphische Kunstanstalt. Ende 2002 erfolgte die Fusionierung der Graphischen Kunstanstalt, der Sares Druck GmbH und der Typographischen Anstalt zur Typo Druck Sares GmbH.

Zum Erfolg von Otto Sares jun.

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Es gibt den persönlichen und den unternehmerischen Erfolg. Der unternehmerische Erfolg zeigt sich neben dem Geld verdienen auch darin, daß sich ein positives Gefühl einstellt, wenn man einen Auftrag oder ein Produkt zur Zufriedenheit des Auftraggebers erledigt hat. Diese erfolgreiche Tätigkeit führt schließlich zum persönlichen Erfolg. Dazu bedarf es in erster Linie fachlicher Kompetenz, aber auch jener Fähigkeit, die man als aktiv zuhören bezeichnet. Es kommt immer wieder vor, daß man erst durch Hinterfragen merkt, was der Kunden tatsächlich möchte.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, weil sich dieses Unternehmen nach der bereits erwähnten Fusionierung optimal am Markt etabliert hat.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
In erster Linie waren sicherlich mein persönlicher Einsatz und mein eiserner Wille ausschlaggebend.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Unsere Hierarchie ist sehr flach. Meine Führungsaufgabe sehe ich darin, daß die Mitarbeiter jenen Freiraum bekommen, um sich erfolgreich zu entwickeln. Die Geschäftsleitung versucht die Rahmenbedingungen festzulegen, innerhalb welcher die einzelnen Mitarbeiter ihren Aufgabenbereich optimal erledigen können. Unsere Mitarbeiter haben aufgrund der übertragenen Verantwortung Handlungsfreiheit, und dies ist ein nicht unbedeutender Motivationsfaktor.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir sehen uns als eine klassische Druckerei und sind in der Lage, jedes Druckwerk - von der Visitkarte bis zur Zeitschrift - zu produzieren. Eine wesentliche Stärke ist, daß wir oft auch unmögliche Termine schaffen, was auf unsere hohe Flexibilität zurückzuführen ist. Daß dabei die Qualität unserer Produkte in erster Linie zählt, versteht sich von selbst.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Mitbewerber beleben den Markt. Man muß lernen, damit zu leben.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
In diesem Unternehmen sind vier Familienmitglieder tätig, somit besteht eine sehr enge Familienbande. Ich versuche trotzdem, den Beruf nicht mit nach Hause zu nehmen, und dies gelingt mir auch sehr gut.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Fortbildung ist ein permanenter Prozeß, denn bei jedem Kundenkontakt lernt man Neues dazu.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Im Druckereibereich gibt es zahlreiche Berufsbilder. Wenn man sich auf den eigentlichen Buchdruck konzentriert, muß man wissen, daß sich dieses Berufsbild in den letzten Jahrzehnten sehr gewandelt hat, das bedeutet, ohne technisches Grundverständnis und perfekte EDV-Kenntnisse geht so gut wie nichts mehr. Darüber hinaus zählen Flexibilität und auch die Liebe zur Tätigkeit zu den wesentlichen Faktoren, um erfolgreich tätig werden zu können. Zukünftig wird es in dieser Branche zu weiteren Fusionierungen kommen, denn die kleineren Mitbewerber können aufgrund der Kostenstruktur und der notwendigen Investitionen im Bereich Digitaldruck mit den größeren Unternehmen am Markt nicht mithalten.