Zur Karriere von Siegfried Strohhäusl

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluß der Pflichtschule und des Bundesgymnasiums in Knittelfeld (1972-1980), studierte ich von 1980 bis 1986 Bauingenieurwesen an der Technischen Universität in Graz. 1988 leistete ich meinen Präsenzdienst in Graz und begann anschließend meine berufliche Laufbahn als Assistent am Institut für Bodenmechanik, Felsmechanik und Grundbau der Technischen Universität Graz. In diesen beiden Jahren leitete ich teilweise auch das an das Institut angeschlossene Bodenmechanik-Labor. Von 1989 bis 1995 war ich bei der Firma Mayreder Kraus & Co. Consult in Linz im internationalen Tunnelbau bzw. Spezialtiefbau tätig sowie von 1995 bis Mitte 1996 bei der Firma D2 Consult, Dr. Wagner / Dr. Schulter GmbH, einem Ingenieurbüro, das sich aus der Firma Mayreder Kraus herausgelöst hatte. Seit 1996 bin ich selbständiger Ingenieurkonsulent für Bauwesen und seit 1998 allgemein beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger. Ich fungiere als geschäftsführender Gesellschafter der Strohhäusl & Partner Ziviltechniker GmbH mit Sitz in Linz und Wien. Wir führen insbesondere Tragwerksplanung, Garagenplanungen, Spezialtiefbau und Baugrundgutachten durch. Ausschlaggebend für meinen Schritt in die Selbständigkeit war ein Großauftrag in Form eines Rahmenvertrages für die VAI (Vöest-Alpine Industrieanlagenbau) als bautechnischer Berater, bei dem eine gewisse Kontinuität abzusehen war. Einer der Schwerpunkte war das Turn Key Projekt Hadeed (Stahlwerk, Walzwerk) im Osten Saudi-Arabiens mit einem Gesamtvolumen von ca. 900 Millionen Euro.

Zum Erfolg von Siegfried Strohhäusl

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich die Sicherung einer gewissen Lebensqualität im Sinne von nachlassendem Existenzdruck, auch wenn Erfolg durchaus verbunden ist mit einem gerüttelten Maß an Streß und ein gewisses Defizit an Lebensqualität nach sich zieht, weil man generell über wenig Freizeit verfügt. Aber unter dem Strich gesehen ist es angenehm, erfolgreich zu sein, weil Erfolg gewissermaßen Sicherheit schafft.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich eigentlich nicht so sehr als erfolgreich, da ich immer ein gewisses Maß an Zweckpessimismus hege. Dieser Zweckpessimismus ist andererseits vielleicht auch das Geheimnis, warum das Geschäft gut läuft. Im Vergleich zu Mitanbietern hinterfragen wir Dinge doch etwas kritischer und nehmen diese unter Umständen auch ernster. Ich meine, daß der große Zuspruch, den wir in den letzten Jahren genießen, zumindest teilweise darauf zurückzuführen ist.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Wesentliche Punkte sind die persönliche Präsenz und der persönliche Einsatz, der natürlich mit wachsender Bürogröße im Einzelprojekt immer mehr schwindet. Ich versuche, stets in die Tiefe zu gehen und denke sehr intensiv darüber nach, was mein Auftraggeber effektiv von mir will. Ich möchte ihn nicht mit einem Einheitsbrei abfüttern, sondern versuche für jeden Auftraggeber eine gesonderte Strategie zu entwickeln. Das Anforderungsprofil ist von Kunden zu Kunden sehr unterschiedlich. Es ist mir ungemein wichtig abzuklären, worauf es bei einem bestimmten Bauherrn ankommt, zum einen, damit er zufrieden ist, und zum anderen, damit wir sofort den richtigen Weg gehen.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Jeder Auftraggeber prägt meinen beruflichen Werdegang. Es gab durchaus einige Personen, von denen ich beeindruckt war. Aber ich habe eigentlich immer versucht, die Dinge sehr eigenständig anzugehen und nicht die Konzepte anderer zu übernehmen. Was mich bei Menschen beeindruckt, ist Präzision in den Aussagen, rhetorische Fähigkeiten, Standhaftigkeit, kurzum das Erscheinungsbild der Person in kritischen Situationen oder Verhandlungen.

Veröffentlichungen in Fachzeitschriften.