Zur Karriere von Johannes Leibl

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluß der HTL Schellinggasse, Fachrichtung Maschinenbau, in Wien war ich in mehreren Firmen tätig und konzentrierte mich rasch auf den Bereich Haustechnik. Ich arbeitete zunächst in der Ausführung (Lüftungs-, Heizungstechnik) und trat schließlich 1980 als selbständiger Techniker und Projektleiter in die Schmidt Reuter Planung für Betriebs- u. Gebäudetechnik Ges.m.b.H. ein, wo ich nach einiger Zeit in die Planung wechselte, was meinem erklärten Ziel entsprach. Das Unternehmen wurde 1970 gegründet und ist als große deutsche Gesellschaft noch heute in Privatbesitz. Einer der Besitzer, Herr Reuter, wollte nach Österreich expandieren, so wurde 1977 die Wiener Niederlassung gegründet. Zum Zeitpunkt meines Eintritts nahm das Geschäft einen beträchtlichen Aufschwung, da in den siebziger Jahren erstmals vermehrt unabhängige Planer beauftragt wurden, während zuvor Installationsfirmen sowohl Planung als auch Ausführung der Projekte übernommen hatten. Schmidt Reuter zählte damals mit 35 Mitarbeiten zu den Großunternehmen im Planungs-Consulting, erlebte in der Folge allerdings die Folgen des Konjunktureinbruchs Mitte der achtziger Jahre und wurde auf Betreiben des hiesigen Mitbewerbs den Kunden als deutsches Büro schlecht gemacht. Im Sommer 1983 war die Firma auf ihrem Tiefstand angelangt; die deutschen Mitarbeiter verließen den Betrieb, und der Personalstand schrumpfte auf acht. Zu dieser Zeit übernahm ich die Büroleitung, um mit meinem Team im Herbst 1983 quasi von vorne zu beginnen. In der Folge versuchten wir, den Österreichischen Markt mit Abstechern nach Deutschland und Zentraleuropa wieder zu entwickeln. Nachdem ich jahrelang Prokurist gewesen war, übertrug man mir 1990 auch offiziell die Geschäftsführung, die zuvor Herr Reuter innehatte, der aber de facto nur einmal im Monat in Wien war. Ich leite das Unternehmen bis dato und bin für rund 35 Mitarbeiter verantwortlich. Schmidt Reuter beschäftigt sich mit Planung im Bereich Haustechnik, zu unserem Kundenkreis zählen sowohl die öffentliche Hand als auch private Auftraggeber, unter anderem die Österreichische Nationalbank, die Hauptbibliothek der Stadt Wien, die Generali, die Wiener Städtische, Bank Austria, zahlreiche Bauträger und Generalunternehmer sowie Krankenhäuser wie beispielsweise das Franz-Josefs-Spital, das Elisabeth-Spital und das Pulmologische Zentrum Baumgartner Höhe. Wir sind österreichweit und teilweise im angrenzenden Zentraleuropa tätig.

Zum Erfolg von Johannes Leibl

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, berufliche Ziele zu erreichen und dem Unternehmen zu wirtschaftlicher Sicherheit und Gewinn zu verhelfen, parallel dazu ein glückliches Familienleben zu führen, einen akzeptablen Lebensstandard zu pflegen und gesund zu bleiben.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja. Ich habe bisher beruflich und privat viel erreicht. Das Unternehmen konnte ich zu wirtschaftlichem Erfolg führen, ich freue mich über eine gute Ehe und zwei Söhne, die ebenfalls zu erfolgreichen Menschen herangewachsen sind, daher bin ich sehr zufrieden.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich bin Perfektionist und habe durch mein persönliches Qualitätsverständnis wesentlich zum Aufschwung und Erfolg des Unternehmens beigetragen. Es ist mir wichtig, ordnungsgemäß zu arbeiten, Qualität zu liefern und Termine einzuhalten, weil alles andere dem Kunden nicht zumutbar ist. Wesentlich für meinen und den Erfolg der Firma war meine Fähigkeit, diese Einstellung firmenintern zu kommunizieren. Von nicht geringer Bedeutung sind auch die Kontakte, die ich schließen konnte, bzw. der gute Ruf, den das Unternehmen erwarb. Da ich schon sehr lange in dieser Branche tätig bin, verfüge ich heute über eine mehr als 30-jährige Erfahrung, was das Fachliche, aber auch das Projektgeschäft an sich betrifft. Vielseitigkeit ist für mich selbstverständlich, denn obwohl ich selbst nicht alle Fachbereiche abdecken kann, informiere ich mich so weit darüber, daß ich meinen Kunden eine fundierte Auskunft geben kann.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Wir beschäftigen fachlich kompetente Mitarbeiter, die in den jeweiligen Bereichen der Haustechnik bestens geschult sind. Ich erwarte von Mitarbeitern Genauigkeit, Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit und einen hohen Qualitätsanspruch. Wesentlich ist für mich darüber hinaus die Loyalität dem Unternehmen gegenüber.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Schmidt Reuter ist ein unabhängiges Ingenieur- bzw. Planungsbüro, hinter dem keine Firma steht, die Interesse daran hätte, bestimmte Anlagen und Komponenten zu verkaufen. Für unsere Kunden sind wir daher ein Treuhänder, der sie in allen technischen Fragen bestens berät. Wir zeichnen uns durch höchste Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit und Qualitätsbewußtsein aus, vor allem ist es uns wichtig, daß die geplanten Projekte von den beauftragten Firmen ohne Probleme umsetzbar sind. Die Firma ist so strukturiert, daß es jeweils einen Projektleiter gibt, der für den gesamten Auftrag verantwortlich ist und dem Kunden als Ansprechpartner zur Verfügung steht.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Mein Familienleben ist für mich sehr wichtig, weil ich nicht glaube, daß ich beruflich erfolgreich sein könnte, wenn ich privat unglücklich wäre. Meine Frau ist seit 20 Jahren als meine Sekretärin tätig, und so überschneiden sich die beiden Bereiche im positiven Sinn.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich würde einem jungen Menschen zu einer fundierten Ausbildung raten, und zwar in jenem Bereich, für den er sich wirklich interessiert. Sprachkenntnisse sind heute wichtiger denn je, deshalb ist es von großem Vorteil, einen oder mehrere Auslandsaufenthalte anzustreben. Ich denke, daß es, um erfolgreich zu werden, zudem unumgänglich ist, eine gewisse Wertehaltung zu entwickeln: Ehrlichkeit, Geradlinigkeit und Verläßlichkeit sind sehr wichtige Faktoren langfristigen Erfolges.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Eines meiner Ziele liegt darin, bis zu meiner Pensionierung weiterhin erfolgreich für das Unternehmen tätig zu sein und das Erreichte zu erhalten. Mitarbeiterstand und Umsatz sollen stabil und der Ruf in der Branche auch in Zukunft so gut wie bisher bleiben.

Artikel in Fachzeitschriften.