Zur Karriere von Raimund Niedhart

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach meiner Berufsausbildung als Maschinenschlosser begann ich bei der Firma Böhler als technischer Zeichner. Den Aufstieg vom Arbeiter zum Angestellten betrachte ich als ersten wichtigen Schritt meiner Karriere. Während der fünf Jahre im Konstruktionsbüro schloß ich berufsbegleitend die Abendschule an der HTL ab. Nach Beschäftigungsverhältnissen als Maschineningenieur bei Union Bau und PORR AG folgten Auslandsaufenthalte in Persien, wo ich Baustellen einrichtete und auflöste. Nach meiner Rückkehr wurde ich zum jüngsten Abteilungsleiter ernannt. Nach einer kurzen Tätigkeit bei der Firma Mayer Betonpumpenbau, die mir für den Einsatz nach dem Reichsbrückeneinsturzes sehr zugute kam, gründete ich 1981 meine erste Firma, die Baumaco Handelsgesellschaft, die sich mit dem Handel mit gebrauchten Baumaschinen beschäftigte. 1979 wurde ich Sachverständiger und nach der Ernennung zum befugten und beeideten Ausrufer gründete ich mein eigenes Auktionshaus. Nach dessen Verkauf konzentrierte ich mich weiter auf meine Gutachter- und Sachverständigentätigkeit und gründete den Verein ÖWS und die Firma RNS. Als Mediator berate ich weiters als Vermittler zwischen Streitparteien.

Zum Erfolg von Raimund Niedhart

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist für mich dann gegeben, wenn man in seinem persönliche Zufriedenheit findet. Dazu kommt noch das Feedback von außen; daß die eigene Leistung anerkannt wird, ist natürlich auch ein wichtiger Bestandteil des Erfolges. Wenn man seine Ziele erreicht und seine Arbeit als schöpferisch und sinnvoll bezeichnen kann, hat man Erfolg. Natürlich muß man als erfolgreicher Unternehmer viele Arbeitsstunden aufbringen und auf vieles verzichten, aber wenn sich die Früchte des Erfolgs dann noch zusätzlich in einem guten Einkommen manifestieren, ist das optimal. Lebensqualität bedeutet für mich auch, Zeit zu haben, denn Arbeitszeit ist Lebenszeit.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Rückblickend gesehen konnte ich durch Fleiß und Konsequenz meine Ausgangsposition deutlich verbessern. Auch nach den normalen Höhen und Tiefen meines Lebens bezeichne ich mich als erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Selbstdisziplin und Konsequenz sind meine größten Stärken. Ich bin der erste und der letzte im Büro, und wenn es notwendig ist, arbeite ich auch an den Wochenenden. Dazu kommt noch die Bereitschaft, immer aufgeschlossen für neue Dinge und Wissensgebiete zu sein. Aufgrund dieser Flexibilität kann ich mich auf verschiedenste Situationen und Umstände ganz zwanglos einstellen. Ich bin ein begeisterter Autodidakt, lerne selbständig und freue mich besonders über Lexika oder Sachbücher als Geschenke.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Leider bekommt man als Selbständiger eher wenig Lob von seinen Auftraggebern, man kann aber eine bezahlte Rechnung oder einen weiteren Auftrag als Anerkennung sehen. Durch meinen guten Ruf kommt es öfters vor, daß ich auch ohne weitere Rückfragen einen neuen Auftrag per Fax erhalte.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Man sieht mich als zuverlässigen, fröhlichen und aufgeschlossenen Menschen. Ich kenne keine Berührungsängste und kann mich als junggebliebenen Optimisten bezeichnen, der für so manchen Spaß zu haben ist.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Als Sachverständiger lege ich besonderen Wert auf Objektivität. Während meiner gesamten 25-jährigen Laufbahn gab es noch keinerlei Bestrebungen einer Partei, ein Gutachten zu beeinflussen oder lenken zu wollen. Jeder erhält somit jenes Gutachten, von dem ich selbst überzeugt bin.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Da der Sachverständige nicht für sich werben darf, bin ich auf Mundpropaganda angewiesen. Aufgrund meiner qualitativ hochwertigen Arbeit habe ich mir einen guten Ruf in meiner Branche geschaffen und somit auch keine Auftragsprobleme.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Seit kurzer Zeit gelingt es mir immer besser, diese beiden Bereiche positiv miteinander zu verbinden. Das war nicht immer so, denn gerade in der Gründungsphase eines Unternehmens bleibt für Beziehungen und Freizeitgestaltung sehr wenig Raum. Da meine Gattin ebenfalls selbständig erwerbstätig ist, weiß sie um das Arbeitspensum eines Unternehmers bestens bescheid. Da wir weiters in unterschiedlichen Bereichen tätig sind, verbringen wir nicht die gesamte Zeit miteinander und haben immer wieder neue Gesprächsthemen. An den Wochenenden genießen wir dann unsere Freizeit umso intensiver.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte meinen Beruf noch sehr lange ausüben, obwohl ich sicherlich früher in Pension gehen könnte. Das Verfassen eines Buches über meine Berufspraxis könnte dann im Ruhestand im Sinne einer Hilfestellung für Neueinsteiger Thema sein.
Ihr Lebensmotto?
Jeden Tag zu genießen, hat für mich oberste Priorität. Pessimistisch denkende Menschen stehen sich selbst im Weg und vergeuden kostbare Lebenszeit.