Zur Karriere von Rupert Koller

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach der Matura mit ausgezeichnetem Erfolg am Bundesgymnasium in Wien studierte ich von 1982 bis 1989 an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien. Seit dem Sommersemester 1984 war ich Mitarbeiter an wissenschaftlichen Forschungsprojekten des Instituts für Anatomie, ab November 1985 Studienassistent. 1989 promovierte ich zum Doktor der gesamten Heilkunde und sammelte im Rahmen meiner Facharztausbildung zum Chirurgen der Wiederherstellungs- und Plastischen Chirurgie in zahlreichen Spitälern in Wien sowie auch in Zürich umfassende Berufspraxis. Nach meiner Habilitation im Jahr 2000 legte ich auch die Prüfung als europäisch anerkannter Facharzt (EBOPRAS) ab. Seit 2003 bin ich ärztlicher Abteilungsvorstand im Wilhelminenspital, Abteilung Plastische Chirurgie.

Zum Erfolg von Rupert Koller

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Werden persönliche Vorhaben zur Realität, ist das für mich beruflicher Erfolg. Ein ausgeglichenes und harmonisches Privatleben beziehe ich in mein Erfolgsverständnis jedenfalls mit ein.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin sehr zufrieden.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Disziplin und glückliches Zusammentreffen verschiedener Faktoren. Disziplin ermöglichte mir, meine Vorhaben konsequent umzusetzen. Ich überlege die nächsten beruflichen Schritte, die ich zu setzen beabsichtige, schon im Voraus, antizipiere Entwicklungen und plane meinen Alltag gut. Ich bin ein guter Zuhörer und begegne dem Patienten gleichwertig. Mir ist wichtig, daß der Patient sich gut aufgehoben fühlt und lege auf ein kundenorientiertes Verhalten Wert. Ich bin nicht bereit, Schönheitsoperationen aus Lust und Laune, ohne Bedarf, vorzunehmen. Es gibt Grenzen, die ich ernst nehme.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ein chirurgisches Problem bedarf einer sorgfältigen Vorbereitung. Alle Schritte müssen vorab überlegt werden. Emotionalität ist nicht sonderlich hilfreich, umso mehr jedoch die innere Ruhe. Ein Unfall, der einen Soforteingriff erfordert, bedarf einer raschen Handlung, die chirurgische Erfahrung bedingt. Ansonsten ist nicht jedes Problem unbedingt sofort zu einer Lösung zu bringen, auch wenn man dies möchte. Der internistische Patient wird auch oft gesund, läßt man ihn im Bett liegen, ein chirurgischer Patient muß operiert werden. Insofern braucht man als Chirurg Entscheidungsstärke. Manchmal ist es für die optimale Lösung sinnvoll, zwei Tage zuwarten zu können. Wenn es erforderlich ist, entscheide ich alleine. Schätze ich mein Umfeld, beziehe ich es in Entscheidungen mit ein.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Man kann sich von vielen Menschen etwas abschauen und feststellen, was man selbst nie so machen würde. Dennoch muß man seine Fehler machen, um daraus zu lernen. Je höher man die Karriereleiter erklimmt, desto kritischer ist der Blick von außen auf die eigene Person.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Aufrichtiges Miteinander ist wertvoll. Ich schätze Mitarbeiter, die wissen, was sie wollen, und sich gut einschätzen können.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Familiäre Probleme haben Priorität, auch Erholung ist wichtig - die Freude an meinem Beruf sorgt für ein gutes Zusammenspiel zu einem harmonischem Ganzen.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ein Ziel zu fokussieren, ohne extrem darauf fixiert zu sein, und die Bereitschaft zu haben, immer wieder neue Menschen kennenzulernen, halte ich für entwicklungsförderlich. Eine breite Ausbildung ist Goldes wert. Eine Woche immer wieder im Ausland zu verbringen, kann sehr erfrischend sein.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Visionen sind meiner Meinung nach für die Weiterentwicklung wichtig. Die fachliche Mitarbeiterentwicklung ist mir ein zentrales Anliegen. Der Ausbau der Abteilung zu einem Kompetenzzentrum ist eine meiner Visionen.

- Habilitation: "Experimentelle und klinische Aspekte der Verwendung langer Nerventransplanate" (2000)
- Zahlreiche Fachpublikationen und wissenschaftliche Beiträge, Mitautor von Fachbüchern