Zur Karriere von Evelyne Hochgötz

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Schon als kleines Mädchen mit drei Jahren hegte ich den Wunsch Friseurin zu werden und benutze meine Puppen und später meinen Bruder als Übungsobjekte. Ich besuchte die Volksschule in Dross und die Hauptschule in Krems. Nach der Hauptschule absolvierte ich die Lehre und meine Gesellenzeit von 1974 bis 1978 in dem Friseursalon Starzer in Krems, arbeitete nachher in verschiedenen Salons in Weissenkirchen und Krems, um verschiedene Erfahrungen zu sammeln. Als ich meinen späteren Mann kennen lernte übersiedelten wir nach Wien, wo ich neben meiner Tätigkeit als Gesellin 1984 bei der Firma Beck die Meisterprüfung absolvierte. Langsam entwickelte sich in mir der Wunsch, ein eigenes Geschäft zu führen. Nachdem mein damaliger Chef 1997 aus gesundheitlichen Gründen plötzlich das Geschäft nicht mehr führen konnte, übernahm ich zunächst die Führung dieses Geschäftes, bis ich es im Jahr 2000 übernahm.

Zum Erfolg von Evelyne Hochgötz

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich besteht der Erfolg in der Tatsache, daß ich meine Vorstellungen umsetzen kann und das entsprechende und ehrliche feedback meiner Kunden bekomme.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Im Sinne meiner Definition sehe ich mich als erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Mein totaler Einsatz für das Geschäft, rund um die Uhr im Geschäft zu sein und auf jeden Urlaub zu verzichten, sind die wesentlichen Gründe für meinen Erfolg. Das Fingerspitzengefühl für die Bedürfnisse und das Wohlbefinden der Kunden ist maßgebend. Ich vermittle meinen Kunden das Gefühl, sich wie zu Hause zu fühlen und habe die Gabe, die Wünsche meiner Kunden von ihren Augen ablesen zu können. Ganz wesentlich ist auch das Vermögen, gut zuhören und auch auf deren private Probleme eingehen zu können und wenn möglich auch Hilfestellung zu geben. Die kreative Fähigkeit ist bei der Gestaltung von Frisuren ganz wichtig, da jede Frisur eine eigene Gestaltung darstellt.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich verfolge die Bewältigung aller Herausforderungen mit großer Konsequenz.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
In unserer Branche sehe ich für Frauen keinen Nachteil. Die Schwierigkeiten bei der Übernahme des Geschäftes waren nicht Frauen-spezifisch.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Eine Person, die meine Karriere besonders geprägt haben sollte, gab es eigentlich nicht. Handwerklich konnte ich aber von meinem Vater sehr viel lernen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich erhalte meine Anerkennung von den Kunden und meinem Mann.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Die Teuerung durch den Euro ist unser größtes Problem.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich werde als eine gut zuhören Könnende und hilfsbereite Person von meiner Umwelt gesehen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Meine Mitarbeiter spielen natürlich eine entscheidende Rolle bei meinem Erfolg, da sie unter meiner Führung auch den unmittelbaren Kontakt zu meinen Kunden pflegen.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich wähle meine Mitarbeiterinnen nach ihrem persönlichen und freundlichen Auftreten und ihrem Geschick aus.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich motiviere durch entsprechende Anerkennung.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich werde als sehr strenge Chefin gesehen. Auch ich hatte eine sehr strenge Chefin, der ich heute noch dafür dankbar bin.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unser Geschäft existiert seit zweiundfünfzig Jahren, unsere Möblierung stammt aus den Fünfziger Jahren und vermittelt daher auch eine dementsprechend gemütliche Atmosphäre. Meine Kunden setzen sich zu 95% aus Stammkunden zusammen.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ich helfe unseren gehbehinderten Kunden auf dem Weg zu uns und wieder nach Hause. Ebenso bieten wir unseren älteren Kunden ein Heimservice an.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Da mein Mann beruflich auch sehr engagiert ist, bleibt uns sehr wenig Freizeit, die wir aber gemeinsam verbringen.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Wir besuchen laufend Vorträge, Kurse und Seminare, um uns auf dem Laufenden zu halten.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Das Entscheidende im Leben ist der unbedingte Wille.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Eigentlich erreichte ich all meine Ziele.
Ihr Lebensmotto?
Hundert protzentig oder gar nicht.