Zur Karriere von Martin Wazek

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluß des Gymnasiums besuchte ich eine HTL für Maschinenbau und Betriebstechnik - um nach rund der Hälfte dieser Ausbildung zu erkennen, daß ich nicht zum Techniker geboren bin. Nachdem ich maturiert hatte, studierte ich BWL mit Schwerpunkt Marketing und Fertigungswirtschaft in Linz. Unmittelbar nach Abschluß meines Studiums im Jahr 1991 trat ich in die VAIS (Voest Alpine Industrial Services), eine Tochter des Industrieanlagenbaus, ein. Das Unternehmen war damals auf technisches Consulting spezialisiert und begann parallel dazu, eine Managementberatung aufzubauen, wofür ein junges Team zusammengestellt wurde. Diese Station meines Werdegangs war insofern eine sehr interessante, weil ich - learning by doing - im wesentlichen im Ausland (Rußland, Ukraine, Polen, etc.) wichtige Erfahrungen sammelte. Aufgrund der sehr ausgeprägten Reisetätigkeit, einiger Perspektiven innerhalb des Unternehmens, die mir nicht zusagten, und meines Wunschs, mich zu verändern, stieg ich 1994 bei SDM & PR, damals eine Below the Line-Agentur mit Spezialisierung auf PR, Direktmarketing und Eventmarketing ein. Als ich mit wirtschaftlichen, persönlichen und inhaltlichen Punkten der Gesellschafterstruktur nicht mehr konform ging, verkaufte ich meinen Anteilund machte mich gemeinsam mit meiner Lebensgefährtin mit der Agentur wazek & partner selbständig.

Zum Erfolg von Martin Wazek

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Persönlicher Erfolg hat für mich mit Zufriedenheit im weitesten Sinne zu tun, umfaßt also die Bereiche Familie, Gesundheit, Wohlstand und Anerkennung. Die Zufriedenheit meiner Kunden spielt für mich eine große Rolle, da Erfolg im Bereich Werbung nicht immer hundertprozentig meßbar ist.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich nicht immer, aber immer öfter als erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Zum Erfolg gehören aus meiner Sicht ein gewisses Maß an Konsequenz, Geduld, harter Arbeit und Erfahrung. Wichtig für meinen Erfolg war sicher die Fähigkeit, abwarten zu können, bis gewisse Dinge sich entwickeln, aber auch das Vermögen, die Zeichen der Zeit zu erkennen und sich bietende Möglichkeiten zur gegebenen Zeit zu nützen. Hier spielt dann auch das Glück eine gewisse Rolle.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich denke, daß ich immer in irgendeiner Form erfolgreich war, weil sich die Dinge eigentlich immer so entwickelten, wie ich sie mir vorgenommen hatte.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Ich bin ein strategisch denkender Mensch, der gerne alles hinterfragt. Erfolgreiche Entscheidungen traf ich immer dann, wenn für mich erkennbar war, daß ich mit meiner Prognose richtig lag. Wichtig ist mir dabei die Meinung meiner Partnerin, die intuitiv und mehr aus dem Bauch heraus denkt - eine ideale Ergänzung zu einem eher analytischen Menschen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Eine Herausforderung ist für mich immer etwas Neues, dem ich engagiert und enthusiastisch begegne, weil es mir Spaß macht, Dinge zu entwickeln.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Langfristig muß man, um erfolgreich zu sein, originell und eigenständig sein; und sei es, daß diese Eigenständigkeit darin besteht, gut zu imitieren.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Es gab in meinem Leben kein explizites Vorbild, es war mir vielmehr wichtig, meinen eigenen Weg zu gehen. Selbstverständlich gibt es für mich Persönlichkeiten, die mich durch interessante Ansätze oder Ideen interessieren, aber ich hatte keine Leitfigur und auch keinen Mentor.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Anerkennung erfahre ich durch Kunden, die nicht nur ihre Rechnungen pünktlich bezahlen, sondern sich für unsere Leistung bedanken und von unserer Arbeit begeistert sind.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Gejammert wird immer und überall. Ich wüßte allerdings nicht, was ich in unserer Branche als ungelöstes bzw. nicht zu lösendes Problem bezeichnen könnte.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Darüber denke ich nicht nach. Ich hoffe, so gesehen zu werden, wie ich mich fühle und präsentiere. Von meinem beruflichen Umfeld denke ich, als kompetenter Stratege gesehen zu werden, dessen Wissen und Erfahrung man schätzt.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Entscheidend ist für mich, daß meine Mitarbeiter unternehmerisch denken und selbständig arbeiten. Da diese Kriterien nur die wenigsten Mitarbeiter erfüllen - sonst wären sie ja selbständige Unternehmer! -, arbeite ich am liebsten mit Freelancern, deren Kunde ich bin.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich setze ein gewisses Maß an Selbstmotivation voraus, glaube aber, daß ich als Unternehmen monetäre Anreize setzen muß, um diese Motivation aufrecht zu erhalten. Weiters spielen das Umfeld bzw. soziale Komponenten eine wichtige Rolle.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Eine große Stärke unserer Agentur ist die Größe bzw. schlanke Struktur, die uns rasch und flexibel macht. Wir haben uns bewußt auf kein Gebiet der Werbung spezialisiert, weil die Bedürfnisse unserer Kunden ebenfalls breit gestreut sind und wir uns keiner Werbe- bzw. Kommunikationsform verschließen möchten. Zu unserem Kundenkreis zählen Unternehmen aller Branchen, die Wert darauf legen, mit einem kompetenten Ansprechpartner zusammenarbeiten zu können. Wichtig für den Erfolg unseres Unternehmens ist die Tatsache, daß meine Geschäftspartnerin einen sehr emotionalen Zugang zu unserer Tätigkeit hat, während ich ein Stratege bin. Die Mischung ergibt eine intuitive und fundierte Herangehensweise an Lösungen im Sinne unserer Kunden, die ich als sehr positiv empfinde.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ich meide heute brancheninterne Massenaufläufe und verhalte mich der Konkurrenz gegenüber in meinen Augen ganz normal: wir konkurrieren, kooperieren aber auch dann und wann. Solange mich niemand unfair behandelt, verhalte ich mich der Konkurrenz gegenüber neutral.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Meine Geschäftspartnerin ist gleichzeitig auch meine Lebenspartnerin, und daher haben wir die Möglichkeit, Familien- und Berufsleben leichter aufeinander abstimmen können.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Für Fortbildung bleibt mir leider zu wenig Zeit.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Wer den Beruf ergreift, der ihm am meisten Spaß macht, wird erfolgreich werden. Wichtig ist eine gewisse Leistungsbereitschaft. Es wird einem im Leben nichts geschenkt, daher ist es sehr günstig, selbst etwas bewegen zu wollen, selbständig zu denken und immer in Bewegung zu bleiben.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Wir wollen als Agentur nicht die Größten werden, sondern eine mittelständische Agentur mit einem klaren Fokus auf die Region. Und die beginnt in München, reicht von Niederbayern über Böhmen und Prag bis nach Wien.