Zur Karriere von Andreas Traunfellner

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach vier Jahren Gymnasium wechselte ich an die HTL, Abteilung Hochbau, die ich 1983 mit der Matura abschloss. Am 1. September 1983 trat ich in die Firma Sedlak ein. Ich begann als Bautechniker in der Kalkulationsabteilung und durchlief in der Folge zahlreiche Abteilungen der Firma. So war ich als Abrechnungstechniker auf Baustellen tätig und leitete zwei Jahre den Einkauf der Firma. 1993 bestand ich die Gewerbeprüfung zum Baumeister. Am 1. Jänner 2001, übernahm ich die Leitung der Kalkulation. Die Prokura erhielt ich im Mai 2002. Mit 1. Juni 2015 wurde ich mit der operativen Geschäftsführung des Unternehmens betraut. 1995 hatte ich bereits die Organisation und die Einführung eines Baustellencontrollingsystems inne, und von 1999 bis 2000 baute ich ein Qualitätsmanagementsystem nach ISO 9001 auf. Seit 2006 bin ich auch als Prokurist für die Firma Architekt Ing. Victor Hörnlein Baumeister & Co GesmbH tätig. Mit Beginn des Jahres 2008 übernahm ich die Funktion des Geschäftsführers bei der Zinnrot Fassade & Malerei GesmbH und Anfang 2013 die Leitung des Bauhofes unseres Unternehmens. Das Bauunternehmen Sedlak existiert seit 1945. Die beiden Inhaber, Frau Dkfm. Ingrid Sedlak und Herr Dipl.-Ing. Wilhelm Sedlak leiten die Firma seit 40 Jahren. Das Bauunternehmen beschäftigt sich hauptsächlich mit kommunalem Wohnbau, Neubau, Revitalisierung und Fassadenbau. Zu unserem Kundenkreis zählen die Stadt Wien sowie Genossenschaften, Architekten und Bauträger. Mit September 2016 übernahm ich die Funktion eines Obmannes des Vereines: Güteschutzgemeinschaft WDVS-Fachbetrieb. Ziel des Vereines ist die nachhaltige Sicherstellung der bestmöglichen Qualität von Wärmeschutzfassaden an Gebäuden.

Zum Erfolg von Andreas Traunfellner

Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ausschlaggebend für meinen Erfolg war mein Engagement für die Firma. Mein Beruf ist mir sehr wichtig. Zum Erfolg gehören aber auch zuverlässige und motivierte Mitarbeiter sowie eine Portion Glück und natürlich eine verständnisvolle Frau an meiner Seite.

Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Die Stärken dieses eigentümergeführten Unternehmens sehe ich in der hohen sozialen Verantwortung. Bei uns steht der Mensch im Vordergrund, egal ob Kunde oder Mitarbeiter. Diese Philosophie praktizieren wir bereits seit über 40 Jahren und trägt sicherlich zum Erfolg des Unternehmens bei.

Wie verhalten Sie sich dem Mitbewerb gegenüber?
Den Mitbewerb sehe ich als positiv, denn daran kann man sich selbst messen und sich auch verbessern. Der Mitbewerb spornt auch an um zum zukünftige Herausforderung zu meistern.

Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ein Vorbild im klassischen Sinne gab es nicht, aber ein Schlüsselerlebnis: Mein Vater war Tischlermeister und während meiner Kindheit begann er ein Wochenendhaus für die Familie zu bauen. Somit bekam ich mit, wie man ein Haus baut und welche Bedeutung die Baupläne haben. Dieses Interesse finalisierte sich im Besuch der HTL, welche ich im Anschluss an das Gymnasium absolvierte. Rückblickend betrachtet, war es für mich der richtige Weg.

Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Eines der größten Probleme stellt zurzeit die Bauordnung mit ihren Novellierungen dar. Ebenso die OIB-Richtlinien welche vom Österreichischen Institut für Bautechnik erstellt werden. Um diesen Richtlinien zu folgen bedarf es eines höheren finanziellen Aufwandes, was schließlich dazu führt, dass die Objekte immer teurer werden. Ein weiteres Problem sind Billigstanbieter mit Billigstarbeitern durch Lohn- und Sozialdumping. Dadurch gehen heimische Arbeitsplätze verloren und es gefährdet auch unser Ausbildungssystem.

Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Wenn ich keine motivierte und zuverlässige Mitarbeiter hätte, könnte ich nicht erfolgreich sein.

Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Die Auswahl erfolgt in mehreren Schritten. Beim ersten Schritt versuchen wir jene Bewerber auszuwählen, welchen unseren Anforderungen entsprechen. In der zweiten Phase betrachten wir den Bewerber, ob er ins Team passt, und wenn ja, wird er einem Test unterzogen. Die richtigen Mitarbeiter zu finden, ist in Zeiten wie diesen, nicht immer einfach.

Wie viel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich verwende ein bis zwei Wochen jährlich für Weiterbildung und besuche hauptsächlich Fachkurse bautechnischer Art, Mitarbeiterführungsseminare sowie Kurse zur Persönlichkeitsbildung.

Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Eine abgeschlossene Schulbildung bzw. Matura ist wichtig. Ich würde zu einer anschließenden entsprechenden Weiterbildung raten. Für unser Metier schlage ich vor, eine Höhere Technische Lehranstalt oder eine Fachhochschule bzw. die Technische Universität zu besuchen. Allen jungen Leuten, die die Schule nicht schaffen, rate ich zu einer Lehre. Handwerker und Facharbeiter werden immer gesucht, und mit abgeschlossener Lehre gibt es immer die Möglichkeit der Weiterbildung. Den passenden Nachwuchs zu finden ist nicht leicht, daher unterstützen wir diverse Veranstaltungen in der HTL und in der TU-Wien und nutzen dabei die Gelegenheit unser Unternehmen den Studenten zu präsentieren. Die Zukunft unserer Branche sehe ich durchaus positiv.