Zur Karriere von Manfred Kienzer

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Meine berufliche Laufbahn begann mit meiner Lehre zum Koch und Kellner in Graz, nach deren Abschluß ich als Kellner auf Saison nach Vorarlberg ging. Nachdem ich den Präsenzdienst abgeleistet hatte, war ich zwei Jahre im Tourismus in der Nähe von Koblenz in der Schweiz tätig. Nach meiner Rückkehr nach Österreich arbeitete ich eine Saison als Kellner in Tirol, bevor ich mich dazu entschloß, die Konzessionsprüfung für das Gastgewerbe abzulegen. Ich erwarb zusätzlich die Berechtigung, Lehrlinge auszubilden. Weitere vier Jahre verbrachte ich in München, wo ich bei Feinkost Käfer einige Stationen durchlief: zunächst als Chef de Rang, dann als Restaurantleiter für Bankette und schließlich als Restaurantleiter für das Catering. In weiterer Folge war ich ein Jahr mit der Geschäftsführung einer Münchner Diskothek betraut. Zum Ausgleich - und um meinen Horizont zu erweitern -, arbeitete ich darauffolgend ein halbes Jahr in der Versicherungsbranche. Allerdings wandte ich mich bald wieder der Gastronomie zu. Ich war in der Tenne in Kitzbühel zunächst als Chef de Rang und später als Oberkellner tätig, anschließend sechs Monate als Steward auf dem Traumschiff MS Deutschland. Weitere Saisontätigkeiten führten mich dann nach Seefeld, Oberlech, Salzburg und Mallorca. Ich arbeitete im Schweizer Haus in Wien und in Gastronomiebetrieben in Lech und in Kärnten, ehe ich mich gemeinsam mit einem Geschäftspartner im Jänner 2006 beruflich selbständig machte. Wir übernahmen das Restaurant Wilhelm Busch, eine Institution in Dornbach, die sogar mit hauseigenem Wilhelm Busch-Bier aufwarten kann. Wir bieten unseren Gästen eine bodenständige, gutbürgerliche österreichische Küche zu einem fairen Preis-Leistungs-Verhältnis. Mit unseren Klassikern - knusprige Stelze, würzige Spareribs und Steirisches Backhendl - ist für die Gaumenfreuden unserer Gäste gesorgt. Im Sommer bietet unser Gastgarten, einer der schönsten Wiens, Platz für 200 Gäste. Mit einem eigenem Kinderspielplatz ist auch an die kleinen Gäste gedacht, und abwechslungsreiche Musik umrahmt den Aufenthalt in unserem Lokal.

Zum Erfolg von Manfred Kienzer

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg äußert sich für mich in der Bestätigung des Wohlbefindens meiner Gäste. Je öfter mir meine Gäste versichern, daß sie gerne und immer wieder in unser Restaurant einkehren, desto stärker fühle ich mich vom Erfolg getragen. Diese positiven Rückmeldungen bestätigen mich darin, den richtigen Weg eingeschlagen zu haben. Natürlich macht der berufliche Einsatz nur Spaß, wenn man wirtschaftlich überleben kann.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich habe viele Stationen kennengelernt, zahlreiche Erfahrungen gesammelt und bisher viel Erfolg in meinem Beruf verzeichnet. Ich wünsche mir auch für die Zukunft, daß mein Erfolg im Berufsleben anhält.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Wenn man erfolgreich sein möchte, ist es notwendig, zielorientiert, pflichtbewußt und ehrgeizig zu handeln. Ich behandle meine Mitarbeiter, mit denen ich täglich zusammenarbeite, fair - ja, wir sind wie eine Familie zusammengewachsen. Jeder hat seine besonderen Stärken, die er in die gemeinsame Arbeit einbringt. Es ist wichtig, daß jeder die Möglichkeit hat, seinen Beitrag entsprechend seinem Potential zu leisten. Da sich die Stimmung im Team auf die Umgebung überträgt, spüren die Gäste rasch, ob in einem Gastronomiebetrieb ein gutes Betriebsklima herrscht.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Wenn man die Ursache eines Problems kennt, ist es schon viel einfacher, sich auf die Suche nach einer Lösung zu machen. Probleme arten nur aus, wenn man auf die jeweiligen Entstehungsursachen nicht eingehen möchte. Als Unternehmer bleibt einem nicht erspart, auch unliebsame Entscheidungen treffen zu müssen - und das manchmal auch sehr spontan. Schlußendlich ist bei diesen Entscheidungen das Wohl aller, vor allem jenes der Gäste, zu berücksichtigen.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ich glaube, man lernt am meisten, wenn man sich hundertprozentig einsetzt, bis man mit sich selbst zufrieden ist. Lob von anderen ist eine Motivation, um sich weiterhin zu engagieren, Vorbilder nützen in dieser Hinsicht wenig.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Nur mit dem hundertprozentigen, loyalen Einsatz eines Teams ist eine hohe unternehmerische Qualität möglich.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich lege großen Wert auf einen herzlichen Umgang und die umsichtige Betreuung der Gäste - das Wohl der Gäste steht in unserer Branche natürlich im Vordergrund. Da mir weiters auch die Harmonie im Team und eine gute, interne Gesprächsbasis besonders wichtig sind, muß ein Mitarbeiter auch Teamfähigkeit mitbringen. Hundertprozentige Zuverlässigkeit ist ebenso von großer Bedeutung.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Die Pflege der österreichischen Tradition in der Küche unter der Wahrung eines hohen Qualitätsanspruches ist unser größtes Anliegen, und dies wollen wir unseren Gästen spürbar vermitteln.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich bin immer „im Dienst“, auch wenn ich privat bin. Entweder man ist für die Gastronomie geboren und lebt auch dafür, oder nicht.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Je früher eine Berufsentscheidung getroffen wird, desto rascher kann ein erfolgversprechender Weg eingeschlagen werden. Eine fundierte Ausbildung, die Theorie und Praxis gleichermaßen abdeckt, erachte ich als wesentlich. Ich rate dazu, seine Ziele konsequent und hartnäckig zu verfolgen, und nichts nur halbherzig zu machen. Man sollte sich aber auch vor Augen halten, daß man im Laufe seines beruflichen Werdeganges auch immer wieder zurückstecken oder Unbequemes in Kauf nehmen muß, wenn man Erfolge erzielen möchte.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Die gute Führung unseres Restaurants hat in der nächsten Zeit absoluten Vorrang. Schließlich wünschen wir uns, daß unser Betrieb gedeiht, auch können wir uns eine Expansion durch die Erweiterung des Standortes vorstellen.
Ihr Lebensmotto?
Nur nie stehenbleiben, sondern den Blick immer nach vorne richten!

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