Zur Karriere von Siegfried Gruber

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich malte und zeichnete bereits als Kind sehr gerne und wußte schon früh, daß ich später beruflich in diesem Bereich zu tun haben möchte. Nach Abschluß der Pflichtschule absolvierte ich daher in Leoben eine Lehre zum Litographen, die ich 1977 abschloß. Nach einem halben Jahr Praxis in einer Druckerei übersiedelte ich nach Graz, wo ich bei einer Tageszeitung als freier Mitarbeiter im Bereich Layout begann. Im Jahr 1980 wagte ich mit der Gründung meines Gewerbeunternehmens als Grafiker den Sprung in die berufliche Selbständigkeit. Ich erkannte sehr früh, daß meine Stärken eher im kreativen als im kaufmännischen Part angesiedelt sind. 1994 erwarb ich die entsprechenden Gewerbeberechtigungen und rief jene Werbeagentur ins Leben, die ich heute noch führe. Der ursprüngliche Firmenname top ten wurde mittlerweile in freepublic_communications geändert, außerdem betreibe ich seit Juni 2005 auch eine Niederlassung in Berlin. Ich betätigte mich im Laufe der Jahre als Layouter für mehrere Tageszeitungen und gestaltete Tonträger für diverse Musiklabels. Sehr spannend war die mehrjährige Zusammenarbeit mit Bernie Ecclestones Formel 1-Büro in Österreich, ebenso die Einladung zur Gestaltung der Informationsdrucksorten für das Austro-Mir-Projekt. Ich war weiters für namhafte Firmen wie Koflach oder Atomic tätig, gewann einen Designpreis in Japan und organisierte die Verleihung des steirischen Werbepreises Green Panther. Der Schritt nach Berlin war das Ergebnis eines jahrelangen Projektes, nämlich dem weltweiten Siegeszug zweier im Bereich Haarverlängerungen tätigen Unternehmen, der unter meinem kreativen Einfluß stattgefunden hat. In diesem Zusammenhang organisierte ich Fotoshootings mit internationalen Topmodels, Topfotografen und auch Popstars wie beispielsweise den No Angels.

Zum Erfolg von Siegfried Gruber

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet zunächst die Bewältigung einer gestellten Aufgabe, die im wirtschaftlichen Sinn auch finanziell meßbar ist. Dieser Aspekt des Erfolges ist für mich jedoch sekundär - ich möchte in erster Linie mit einer Tätigkeit, die mir Freude macht, mein Leben finanzieren, und wenn dies möglich ist, so bedeutet das für mich Erfolg. Dem Zitat Erfolg ersetzt alle Argumente von Sigmund Graff kann ich ebenfalls einiges abgewinnen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja. Alleine die Tatsache, daß ich seit beinahe 20 Jahren selbständig tätig bin, ist als Erfolg zu werten.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich bin jemand, der sich mit vordergründigen Lösungen nicht so leicht zufriedengibt. Als ausschlaggebenden Erfolgsfaktor erachte ich jedoch die Liebe zu meinem Beruf. Mein spezifischer Erfolg setzt Individualität, Kreativität und umfassende, konsequente Lösungen voraus.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Ich traf erfolgreiche Entscheidungen bei der Auswahl meiner Aufträge. Es hängt sehr viel davon ab, welche Projekte man in Angriff nimmt oder nicht. Durch meine Tätigkeit für Koflach konnte ich beispielsweise sehr viele - in weiterer Folge wichtige - Kontakte knüpfen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Man erhält Anerkennung nicht selten im Übermaß genau dort, wo man sie absolut nicht erwartet. Preise beispielsweise sind mir überhaupt nicht wichtig.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Anfänglich lief ich natürlich Gefahr, im Zuge der eigenen Unsicherheit bei den ersten Projekten Imitation einfließen zu lassen. Mit der Zeit erarbeitet man sich jedoch eine eigene Routine und weiß um seine eigenen Stärken Bescheid. Ich begebe mich auf der Lösungssuche nach innen, nicht nach außen. Die Werbebranche verlangt grundsätzlich immer wieder nach Neuem.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Grundlage ist natürlich eine einschlägige Ausbildung. Kreativität ist in unserer Branche eine Grundvoraussetzung, und einen weiteren wichtigen Punkt stellt die Bereitschaft des einzelnen dar, sich einzubringen und Engagement an den Tag zu legen. Vor allem in der Endphase vor Präsentationen kann es vorkommen, daß Zeitdruck herrscht, und dann ist es notwendig, daß der Mitarbeiter die Sache mitträgt und auch etwaige Überstunden in Kauf nimmt. Gegenseitige Sympathie spielt im Zusammenhang mit der Auswahl der Mitarbeiter ebenfalls eine wichtige Rolle.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Erfolg bedeutet, zu handeln, etwas zu tun - oder frei nach Dagobert Duck: Man muß auf irgendeinem bestimmten Gebiet wesentlich besser und soll möglichst nirgendwo schlechter sein als der Durchschnitt.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel ist es, mich weiterhin spannenden Herausforderungen zu widmen, Nachhaltigkeit im Tun und Erfolg auch für die kommenden Jahre zu erreichen. Auch möchte ich früher oder später mehr Zeit in Berlin verbringen, sowohl beruflich als auch privat.

Veröffentlichungen in Fachzeitschriften