Zur Karriere von Christian Dockner

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluß der Pflichtschule absolvierte ich die dreijährige Weinbauschule in Krems, die auch ein Praxisjahr im elterlichen Betrieb umfaßte. Im Alter von 21 Jahren legte ich 1992 meine Meisterprüfung im Winzergewerbe ab. Durch den Unfalltod meiner Mutter im Jahre 1994 war ich gezwungen, den elterlichen Hof gemeinsam mit meinem Vater zu führen, und wurde daher sehr früh in betriebliche Entscheidungen mit eingebunden. In den Jahren darauf folgten wichtige Weichenstellungen für den Betrieb, den ich nun seit dem kürzlichen Tod meines Vaters alleinverantwortlich führe.

Zum Erfolg von Christian Dockner

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist für mich dann gegeben, wenn sich innere Zufriedenheit einstellt - diese kann sowohl von wirtschaftlichen als auch privaten Faktoren ausgelöst werden. Diese Zufriedenheit mit dem eigenen Tun und das Erreichen meiner persönlichen Ziele sind hier das Maß aller Dinge.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, da ich meine Produkte erfolgreich verkaufe.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Hilfreich waren sicher meine Offenheit und meine Fähigkeit, konstruktiv mit meinen Mitmenschen zu kommunizieren. Der persönliche Kontakt zum Kunden steht für mich stets an oberster Stelle, und dementsprechend viel Zeit investiere ich auch in diesen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
An erster Stelle steht die Analyse des Problems, gefolgt vom Versuch, eine Lösung zu finden. Wenn der Wille dazu vorhanden ist, dann findet sich meines Erachtens für jedes Problem eine Lösung.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Es gab keinen bestimmten Zeitpunkt, ab dem ich mich erfolgreich fühlte, sondern es war eher ein allmählicher Prozeß.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Nach dem Tod meiner Mutter stand ich vor der Entscheidung, welchen Weg ich in meinem Leben weitergehen möchte. Damals entschloß ich mich - entgegen vieler Vorbehalte -, in den elterlichen Betrieb einzusteigen und diesen mit meinem Vater weiterzuführen und auszubauen.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Kreativität ist in unserer Branche das Um und Auf, um sich von den Mitbewerbern abzuheben. Da die spezielle Qualität unserer Produkte von unseren Kunden sehr geschätzt wird, wäre es sicherlich nicht zielführend, andere Produkte zu kopieren.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Sicherlich mein Vater, der mir über die Jahre immer ein Freund war und mir vermittelte, wie man mit gewisser Härte und Strebsamkeit erfolgreich werden kann.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Das Lob unserer Kunden bezüglich der Qualität unserer Weine und unseres gepflegten Hofes bedeutet mir sehr viel. Das gibt mir immer wieder die Bestätigung, daß der eingeschlagene Weg der richtige war, und stellt natürlich eine Anerkennung für unsere Arbeit dar.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Es gibt mittlerweile viele Winzer, die gute Weine produzieren. Für Kleinbetriebe wird es immer schwieriger, gegen die Werbestrategien von Großunternehmen, aber auch Quereinsteigern anzukämpfen, die ihr Produkt als das einzig Wahre auf dem Markt präsentieren.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Da wir ein reiner Familienbetrieb sind, der allerdings immer wieder von Freunden unterstützt wird, ist diese Frage für mich sehr schwer zu beantworten. Was zählt, ist immer der Einsatz jedes einzelnen, und auch die Freude am Beruf, um letztendlich aus einer Idee auch Kapital zu schlagen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Jeder Kunde ist beispielsweise bei uns telefonisch immer mit dem Chef oder der Chefin verbunden, und so können Entscheidungen direkt getroffen werden. In bezug auf das Angebot unserer Produkte versuchen wir immer wieder neue Wege zu gehen und Neues anzubieten, natürlich unter Einhaltung schärfster Qualitätskriterien.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ich denke, sehr fair, was auch von meinen Mitbewerbern geschätzt wird, die mir wiederum mit Fairneß begegnen. Natürlich beobachte ich den Markt, auch um eventuelle Anregungen für den eigenen Betrieb zu finden.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Da meine Frau selbst berufstätig ist und im Betrieb mitarbeitet, lassen sich Beruf und Privatleben sehr gut vereinbaren, auch wenn diese beiden Bereiche manchmal ineinander fließen.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich besuche immer wieder Seminare und Fortbildungsveranstaltungen, halte aber auch Persönlichkeitsbildung für wesentlich.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Entscheidend ist, für sich den Sinn des eigenen Lebens zu definieren. Meines Erachtens ist nicht der wirtschaftliche Erfolg, sondern die innere Zufriedenheit als höchstes Gut anzusehen - allerdings muß dies jeder für sich selbst herausfinden.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte noch lange für mich erfolgreich bleiben und weiterhin glücklich mit meiner Familie sein. Was den Betrieb betrifft, so möchte ich künftig mit unseren Produkten auch am deutschen Markt vertreten sein, um unsere Position noch weiter zu stärken.