Zur Karriere von Gerhard Zottel

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich absolvierte eine Lehre zum Großhandelskaufmann im Bereich Kunstblumen und Christbaumschmuck, die ich 1974 erfolgreich abschloß. Danach übte ich mehrere Jahre verschiedene Tätigkeiten im Verkauf und Expedit aus, ehe ich 1981 in die Firma Dietzel eintrat. Dort erwarb ich spezielle Kenntnisse im Bereich Blitz- und Überspannungsschutz, wobei ich einige Jahre als Assistent des Produktmanagements und von 2001 bis 2003 als Produktmanager tätig war. Dann wurde der Mitarbeiterstand bei Dietzel von 400 auf beinahe 200 halbiert, und auch mein Dienstverhältnis war davon betroffen. Da ich in 22 Jahren Firmenzugehörigkeit aber exzellente Kontakte aufgebaut hatte, entstand die Idee, mich mit einer eigenen Firma selbständig zu machen. Meine früheren Kunden und Lieferanten bestätigten mich in diesem Vorhaben und sagten mir volle Unterstützung zu. Natürlich waren einige Investitionen zu tätigen, was beim Schritt in die Selbständigkeit ein gewisses Risiko darstellte, aber das positive Feedback aus dem Umfeld und nicht zuletzt die Unterstützung meiner Frau bestärkten mich in meinem Entschluß. Nach langer Suche nach einem geeigneten Lagerobjekt und einigen Behördenwegen konnte ich schließlich am 1. März 2004 meinen Blitzschutzfachhandel als Einzelfirma eröffnen. Das Geschäft entwickelte sich so gut, daß uns die Lagerfläche von 200 m zu klein wurde und wir im Jahr 2007 expandieren mußten. Die Fläche wurde auf 700 m erweitert und ein Mitarbeiter für das Lager eingestellt. Außerdem wandelte ich die Einzelfirma in die GEZO Blitzschutzfachhandel GmbH um, die ich nun gemeinsam mit meiner Frau Christine betreibe.

Zum Erfolg von Gerhard Zottel

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich stellt es einen Erfolg dar, wenn ich mit der Firma, die ich aufgebaut habe, unseren Lebensunterhalt finanzieren kann. Neben dieser finanziellen Komponente hat Erfolg aber noch andere Facetten - dazu gehören beispielsweise zufriedene Kunden, ein gutes Verhältnis zu den Lieferanten und die Anerkennung aus dem Umfeld.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich sehe mich als durchaus erfolgreich. Das wird mir auch immer wieder von den Lieferanten und sogar von den Mitbewerbern bestätigt. Es hätte niemand erwartet, daß wir in dieser kurzen Zeit die Firma so weit nach vorne bringen. Der Umsatz ist seit der Firmengründung um ein Vielfaches gestiegen.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Meine Kompetenz in Sachen Blitzschutz und mein großer Bekanntheitsgrad in dieser Branche waren sicherlich die Basis für unseren heutigen Erfolg. Die Akzeptanz bei Kunden und Lieferanten war von Anfang an gegeben. Außerdem sind wir mit Freude bei der Sache - und das spüren auch die Kunden.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich arbeite gut organisiert und strukturiert, auch in stressigen Situationen wirke ich - zumindest nach außen - ruhig und gefaßt.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ich kenne unseren Mitarbeiter schon lange Jahre. Seine Kompetenz und sein Einsatz sind für die Firma inzwischen unverzichtbar.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wir müssen unseren Mitarbeiter nicht extra motivieren. Arbeitsbeginn ist um sieben Uhr früh, er ist meist schon um Viertel nach sechs da und blickt auch bei Dienstschluß nicht auf die Uhr.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Zu unseren Stärken zählen hohe Flexibilität, ausgezeichnete Markt- und Produktkenntnisse, unser ausgeprägter Servicegedanke, Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit. GEZO steht für Handschlagqualität.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
In der ersten Zeit der Selbständigkeit hat das Privatleben ein wenig gelitten, mittlerweile hat sich die Situation aber halbwegs normalisiert. Auch die Kinder schränken uns zeitlich nicht mehr ein; der ältere Sohn führt bereits sein eigenes Leben, der jüngere ist unter der Woche in einem Internat untergebracht. Meine Frau und ich genießen die gemeinsame Freizeit und sprechen auch abends nicht mehr unbedingt über die Firma, wie das noch zu Beginn der Fall war. Es ist wichtig, zwischendurch abzuschalten und Kraft zu tanken.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich muß mich natürlich laufend über neue Vorschriften und Produkte informieren; für den Besuch von Kursen oder Seminaren bleibt aber leider fast keine Zeit.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Selbständigkeit erfordert speziell in der Anfangsphase sehr viel persönlichen Einsatz. Der Erfolg fällt einem nicht in den Schoß, man muß hart arbeiten und sich permanent neue Ziele setzen. Läuft einmal etwas schief, muß man die Ursachen analysieren und versuchen, es künftig besser zu machen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Es ist unser Ziel, überschaubar zu wachsen. Langfristig werden wir noch einen weiteren Mitarbeiter einstellen müssen, um als Fachanbieter kompetent agieren zu können. Das große, übergeordnete Ziel ist die Marktführerschaft in Österreich.
Ihr Lebensmotto?
Ehrlich währt am längsten, und: Ohne Fleiß kein Preis.