Zur Karriere von Helmut Manzenreiter

Wie war Ihr Werdegang?
Nach der Volks- und Hauptschule absolvierte ich die Ausbildung zum Facharbeiter (Maschinenschlosser). In diese Ausbildung war die Vorbereitung zum Beruf des Lokführers inkludiert. Als sehr junger Lokführer wechselte ich von der Steiermark nach Villach und übte hier nicht nur meinen Beruf aus, sondern übernahm sehr rasch die Aufgaben der Gewerkschaft in der Personalvertretung. Von 1975 bis 1987 Vertreter aller Lokführer Österreichs, hatte noch zusätzliche, höhere Positionen innerhalb der Eisenbahner-Gewerkschaft inne und war von 1984 bis 1987 Umwelt-Referent der Stadt Villach. Seit 1987 bin ich hauptberuflich Bürgermeister der Stadt Villach.

Zum Erfolg von Helmut Manzenreiter

Was ist für Sie persönlich Erfolg? Freude mit meinen Tätigkeiten. Innere Freude erfährt man, wenn man mehr Einsatz bringt als für den Broterwerb notwendig wäre. Erfolg ist, einen besonderen Anspruch ans Leben zu stellen und diesen leben zu können.Sehen Sie sich selber als erfolgreich? Ich denke, daß ich mich sehr gut weiterentwickelte und bin auch stolz darauf, daß ich es schaffte, meine Position in der Gesellschaft zu finden. Die Meßgrößen, welche einen Politiker treffen, sind die Anerkennung der Bevölkerung und die Entwicklung der Stadt, in der man tätig ist. Ich sehe mit Freude, daß Villach ein immer interessanterer Platz, auch für Jungunternehmer, wird, und ich alles hiefür mache, um den Standort Villach immer interessanter zu gestalten. Ausschlaggebend für meinen Erfolg war sicher die Vielfältigkeit meiner vorhergegangenen Tätigkeiten, daher hatte ich die Möglichkeit, viele Menschen kennenzulernen und mir dadurch auch in vielen Bereichen eine Gesamtschau unserer Gesellschaft anzueignen. Meine Position habe ich meiner harten Arbeit, dem Vertrauen meiner Umgebung, meiner Konsequenz bei der Verfolgung meiner Ziele sowie meiner sicheren Entscheidungskraft zu verdanken. Ich setze mich für klar umrissene Ziele ein, auch wenn es vielen als schwierig erscheint. Hiefür ist es notwendig, offen und veränderungsbereit konsequent Ziele zu erreichen.Wie verbinden Sie Familie und Beruf? Ich habe einen 28jährigen Sohn, der selbst schon erfolgreich tätig ist, und eine Frau, die zu mir hält. Wir sind 33 Jahre verheiratet und ich bewundere meine Frau, wie sie diese Aufgaben bewältigen konnte.Wie treffen Sie Entscheidungen? Es gibt zwei Entscheidungsmöglichkeiten - solche, die nicht sehr bedeutend sind, diese treffe ich nach Einholung aller Informationen sehr rasch nach Gefühl. Bei wesentlichen Entscheidungen rief ich immer mein Team zusammen, um mit ihnen die Problematik zu besprechen und zu analysieren. Jetzt traf ich auch die Entscheidung, die Villacher Bevölkerung aufzurufen an der Volksbefragung zur EU nicht teilzunehmen.Was möchten Sie persönlich noch erreichen? Ich bin seit 14 Jahren Bürgermeister und möchte die Eisenbahnerstadt Villach zu einer elektronisch innovativen Stadt gestalten, indem ich die Jugend in Villach unterstütze, in den neuen Medien neue Berufsmöglichkeiten zu sehen. Wir investieren in Bildungslehrgänge, um in diesen Bereichen neue Jobs zu gestalten. Villach wird ein guter Ausbildungs- und Wirtschaftsstandort für internationale Betätigungsfelder.Nach welchen Kriterien stellen Sie Mitarbeiter ein? Die fachliche Ebene ist kaum zu beurteilen. Die Personalvertretung legt sicher wert, daß in den stattfindenden Hearings die Kommunikationsfähigkeit und die soziale Kompetenz dargelegt werden kann. Das Wesentlichste ist die Vielfalt in der Belegschaft, um erfolgreich arbeiten zu können. Darunter verstehe ich, unterschiedlichste Charaktere zu vereinen, um so zu einem globalen Bild zu gelangen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Geben und Nehmen läuft über die menschliche Ebene; das Betriebsklima kann nur in positiver Form erhalten werden, indem Gespräche geführt werden und man sich selbst menschlich einbringt.
Wie gehen Sie mit Niederlagen um?
Ich hatte selten Niederlagen, wußte immer was ich will und glaube, daß ich sie dadurch verhinderte.Spielt Anerkennung für Sie eine Rolle? Anerkennung ist eine, nicht immer bewußte, aber wesentliche Triebfeder meiner Arbeit.Haben Sie ein Lebensmotto? Sich einer Sache zu widmen, ohne an die Karriere zu denken.Welche Empfehlung für den Erfolg würden Sie an die erfolgswillige nächste Generation weitergeben? Nie zu vergessen, daß man den Erfolg nicht pachten kann. Ich empfehle, alles was man ausführt auch gegenüber Schwierigkeiten mit Konsequenz durchzuführen und immer an sich zu glauben.